Alltags-Rassismus in der Softwarewelt: Google wird sich von den Begriffen Blacklist und Whitelist verabschieden

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Aus bekannten Gründen ist das Thema Rassismus aktuell wieder in aller Munde, wobei vor allem der Alltagsrassismus erneut in den Mittelpunkt rückt. Google beschäftigt sich schon seit langer Zeit mit diesem Problem und hat bereits vor einigen Monaten eine Initiative angestoßen, die erst jetzt bekannt geworden ist: Das Unternehmen will sich von den in der IT-Welt sehr geläufigen Begriffen Blacklist und Whitelist verabschieden.


Sprachen entwickeln sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter. Viele Begriffe kommen dazu, einige sterben aus und andere sind plötzlich verpönt – auch in der deutschen Sprache gibt es dafür bekannte Beispiele. In der IT-Welt gibt es durch zahlreiche Fachbegriffe ganz eigene Worte, die durch aktuelle Ereignisse plötzlich eine ganz andere Bedeutung erlangen können und somit zum Problem werden.

google black

Das Team des Google Chrome-Browsers hat sich aus Gründen der Inklusion und Diversität schon im vergangenen Jahr dazu entschieden, sich von den Begriffen „Blacklist“ und „Whitelist“ zu verabschieden, die gerade im Browserprojekt sehr häufig vorgekommen sind. Entwickler sollen die Begriffe nun vermeiden und auch alle Referenzen in bestehenden Codeteilen sollen im Laufe der Zeit ausgetauscht werden – was sehr schnell zum Mammutprojekt werden kann. Allein im Chrome-Projekt sollen sich mehr als 2.000 Verweise auf „Blacklist“ und „Whitelist“ befinden.

Terms such as “blacklist” and “whitelist” reinforce the notion that black==bad and white==good. That Word Black, by Langston Hughes illustrates this problem in a lighthearted, if somewhat pointed way.

Statt „Blacklist“ soll es nun „Blocklist“ und statt „Whitelist“ wird es die „Allowlist“ geben. Ist natürlich gewöhnungsbedürftig, aber im Laufe der Jahre und mit neuen Entwickler-Generationen werden die beiden „alten“ Bezeichnungen sicherlich verschwinden können. Unklar ist, ob auch Google-weit eine solche Regelung eingehalten wird oder es vorerst nur im Chrome-Projekt angepasst wird. Ein ähnliches Problem in der Softwarewelt gibt es übrigens auch mit „Master“ und „Slave“.

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[9to5Google]




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