Google des Tages: Amazon Key (das smarte Türschloss für den Postboten)

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Google des Tages: Amazon Key (242.000.000)
Amazon ist mittlerweile nicht mehr nur als größer Online-Händler der Welt bekannt, sondern immer mehr auch als Unternehmen, das Probleme einfach anpackt und manchmal sehr pragmatisch löst. Ein solches Problem hat man nun wieder darin erkannt, dass bestellte (Amazon-)Pakete immer dann kommen, wenn der Kunde nicht zu Hause ist. Die Lösung: Ein smartes Türschloss, mit dem der Postbote einfach in die Wohnung kommen kann.


Mit dem eigenen Service und dem Amazon Prime-Programm arbeitet Amazon seit Jahren daran, die Waren immer schneller zum Kunden ausliefern zu können. Um das zu erreichen, hat man mittlerweile nicht nur eigene Lieferflotten aufgebaut, betreibt Flugzeuge und übernimmt immer größere Teile der Zustellung selbst, sondern möchte nun auch das Problem am Ende der Kette lösen: Die meisten Menschen sind tagsüber einfach nicht zu Hause und können ihre Bestellung nicht entgegen nehmen.

Entweder kann man sich das Paket nun in eine Packstation liefern lassen, von der man es dann mühselig wieder abholen muss, oder man holt es beim ungeliebten Nachbarn ab, der laut Murphys Gesetz dann ebenfalls nicht zu Hause ist, eine verrauchte Wohnung hat, oder aus anderen Gründen einfach nicht die beste Option ist. Amazon macht sich das ganze nun leichter, und setzt dabei vor allem auf das Vertrauen der Kunden in die eigene Marke: Der Lieferant bekommt einfach den Schlüssel zur Wohnung und stellt das Paket dort ab.

Das ganze Paket nennt sich Amazon Key und besteht grob aus zwei Komponenten: Einem smarten Türschloss und einer Überwachungskamera. Das Schloss wird mit einer speziellen Amazon-App gesteuert, so dass jeder auch aus der Ferne in die Wohnung gelassen werden kann. Der Zusteller hat wegen der Bestellung die entsprechende Berechtigung, aber auch alle anderen Menschen können in die Wohnung gelassen werden. Im Beispiel kommt etwa der Putztrupp vorbei, während die Bewohnerin nicht zu Hause ist. Freigegeben wird dies jeweils direkt durch die App.

Und damit dort kein Unheil geschieht, gehört zu dem Paket eben auch die Überwachungskamera, die direkt auf die Tür gerichtet ist, und zeigt WER hereinkommt, WAS er dort tut und WOMIT er die Wohnung wieder verlässt – nämlich möglichst ohne Paket und auch ohne weiteres Diebesgut. Amazon weist übrigens darauf hin, dass man auf den Einsatz des Schlosses verzichten sollte, wenn man einen Hund hat 😉



Im ersten Moment klingt das nun vielleicht etwas unheimlich, und wohl nur die wenigsten würden Fremde ohne ihr Beisein in die Wohnung lassen. Aber ich denke dass das vermutlich die Zukunft sein wird, die sich sehr schnell etablieren könnte. Smarte Türschlösser sind keine Neuigkeit mehr, allerdings sollten sie bisher nur den Besitzer hereinlassen bzw. dessen Kommen und Gehen registrieren. Dass nun mit Amazon ein großer Anbieter das Hereinlassen von „Fremden“ anbietet, könnte dem ganzen einen Schub geben.

Das Paket ist derzeit nur in den USA verfügbar und kostet dort 249 Dollar. Dafür bekommt man sowohl das Schloss als auch die Kamera inklusive Montage von beiden Geräten. Zum Betrieb ist (natürlich) ein Prime-Abo erforderlich, das aber die meisten Kunden die es so eilig haben, vermutlich ohnehin abgeschlossen haben. Ob und wann es nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.

Und nun wieder die Kurve zu Google bekommen: Das Schwester-Unternehmen Nest hat erst vor kurzem eine komplette Smart Home-Lösung vorgestellt, allerdings nur mit einer smarten Türklingel, aber eben keinem Schloss. Gut möglich, dass Amazon auch diesen Markt in windeseile übernehmen und dominieren könnte.

Könntet ihr euch mit diesem Gedanken anfreunden, ein solches Schloss zu installieren? Ich bin sehr unschlüssig…

[Handelsblatt]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Google des Tages: Amazon Key (das smarte Türschloss für den Postboten)"

  • Eher nicht. Eventuell kann man aber in Zukunft im Flur eine zweite Tür einplanen, dann wäre das eine Option.

  • Halte ich für sehr befremdlich und kann es mir persönlich bei mir nicht vorstellen. Langfristig sehe ich Packstationen in jedem Haus einzig sinnvoll.

Kommentare sind geschlossen.