Wegen 12 Cent: Google sperrt US-Amerikanerin den Internetzugang

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Google ist vor allem auch als innovatives Unternehmen bekannt, das sich immer wieder über die „alten und langsamen“ in der Branche lustig macht und alles besser machen möchte. Doch manchmal kommt auch bei Google kleinkariertheit und kundenunfreundliches Verhalten zum Vorschein – wie nun eine US-Amerikanerin feststellen möchte. Der Kundin von Google Fiber wurde wegen nur 12 Cent der Anschluss gesperrt.


Schon seit einigen Jahren ist Google mit Fiber auch als Kabelanbieter in den USA tätig und bietet den eigenen Kunden günstiges und fiberschnelles Internet sowie TV-Programm an. Mittlerweile hat sich zwar herausgestellt dass das Angebot wohl nicht profitabel betrieben werden kann und die Ambitionen wurden deutlich zurückgefahren, aber dennoch gibt es noch immer viele zahlende Kunden die das Angebot gerne nutzen.

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Eine Amerikanerin hatte vor Jahren einen Vertrag über den Pauschaltarif Fiber Basic abgeschlossen, der die Dame nur 300 Dollar für sieben Jahre Internetzugang kosten sollte. Die Kundin hatte diesen Tarif dann im Vorhinein für sieben Jahre gezahlt und hatte gedacht, dass die Sache damit erledigt ist. Zusätzlich musste sie noch 25,08 Dollar Steuern zahlen – was sie auch tat. Doch zwischen der Auftragsvergabe und der Zahlung gab es eine Steuererhöhung, die dadurch dann nicht mehr gedeckt war.

Stattdessen hätte sie nun 25,20 Dollar Steuern zahlen müssen, was ihr Schulden in Höhe von 12 Cent bei Google eingebracht hat. Als der Kundin dies bewusst wurde, wollte sie die 12 Cent nachzahlen – doch Google akzeptierte keine Zahlungen unter 10 Dollar, und so ließ man es darauf beruhen. Als die Schulden dann nicht beglichen wurden, hat das Fiber-Team den Anschluss gesperrt und der Kundin den Internetzugang verwehrt. Vorherige Kontaktaufnahmen sollen angeblich unbeantwortet geblieben sein.

Das Fiber-Team soll vergeblich versucht haben die Dame per E-Mail und Telefon zu erreichen, doch das soll aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert haben. Ob dies der Wahrheit entspricht, lässt sich der Geschichte leider nicht entnehmen.



Wie bei jedem Kunden mit einer ausstehenden Zahlung haben wir wiederholt versucht, Frau Tane zu erreichen, um die Sache zu lösen. Google Fiber schätzt seine Kunden, und wir haben seitdem mit Frau Tane zusammengearbeitet, um ihren Glasfaserdienst wiederherzustellen.

Mittlerweile ist die Angelegenheit geklärt worden und Google hat der Dame einfach die 12 Cent erlassen. Zusätzlich hat man ihr 30 Dollar auf ihr Kundenkonto als Wiedergutmachung überwiesen und sich damit für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Damit macht man die Sache nun wieder gut und geht noch positiv aus der Geschichte heraus, die natürlich schnell in den Medien die Runde gemacht hat.

Bleibt natürlich die Frage, warum sich die Dame auf die Kontaktversuche nicht gemeldet hat. Aber ich gehe eher davon aus, dass sie nicht ganz so internet-affin ist und einfach nur sehr selten ihre E-Mails liest. Denn der Anschluss Fiber Basic bietet gerade einmal 5 MBit/s und ist damit eher etwas für Gelegenheitsnutzer und nicht für wirkliche Surfer.

Und da zeigt sich wieder einmal, das Bürokraten eben in jedem Unternehmen verteilt sind. Das ganze erinnert etwas an einen Fall in Deutschland, in dem ein Parksünder bei der Zahlung seiner Strafe den Betrag aufgerundet und zu viel bezahlt hat, und damit eine heillose Behörden-Lawine losgetreten hat.

[golem]




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