Get to Chrome faster: Google startet neue Kampagne um Chrome zum Standard-Browser zu machen

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Mit einem Blick auf die aktuellen Marktanteile der Browser dürfte Google eigentlich sehr zufrieden sein: Der eigene Browser Chrome kommt auf etwa 60 Prozent Anteil und hat die Konkurrenz meilenweit hinter sich gelassen. Damit das auch so bleibt, hat man nun in den USA eine neue Kampagne gestartet, mit denen die Nutzer auch in Zukunft im Browser gehalten werden sollen – nämlich durch das Einstellen als Standard-Browser unter Windows.


Es soll ja Menschen geben die mehrere Browser gleichzeitig nutzen, und sich je nach Lust oder Einsatzgebiet für das eine oder andere Produkt entscheiden. Das bedeutet allerdings auch, dass bei jedem Klick eines Links außerhalb eines Browsers der Standard-Browser geöffnet wird, bei dem es sich dann vielleicht nicht unbedingt um das am liebsten genutzte Produkt handelt. Für diese, vermutlich sehr kleine, Zielgruppe hat Google nun eine neue Kampagne gestartet.

get to chrome faster

Öffnet man den Chrome-Browser unter Windows 10 und hat ihn nicht als Standard-Browser eingestellt, wird man von obigem Tab begrüßt. In diesem wird dann beschrieben, wie man den Browser unter Windows zum Standard macht. Die Beschreibung ist zwar sehr leicht, geht aber davon aus dass Microsoft Edge aktuell als Standard eingestellt ist – was bei vielen Nutzern ohne diese Kenntnis wohl auch der Fall sein dürfte, kann aber nicht ganz so versierte Nutzer bei der Anleitung verwirren.

Als zweiten Tipp zeigt man den Nutzern auch noch, wie man den Browser fest im Startmenü verankert und so stets zur Hand hat. Auch das ist natürlich sehr leicht umzusetzen, und dürfte wohl auch den meisten Nutzern bekannt sein. Der restlichen Zielgruppe erklärt man es aber noch einmal, und den versierten Nutzer weist man vielleicht einfach nur mal gedanklich darauf hin, dass man Chrome doch häufiger und leichter nutzen könnte.

Derzeit scheint diese Meldung nur bei englischsprachigen Nutzern angezeigt zu werden, den ich konnte diese Meldung nicht reproduzieren. Tatsächlich steht die Seite aber unter dem Link chrome://welcome-win10/?text=faster auch in meinem Browser zur Verfügung – allerdings nur in englischer Sprache.



Google möchte damit natürlich die eigenen Marktanteile absichern und startet damit eine neue Runde im ewigen Browser-Krieg, der derzeit eigentlich nur zwischen drei oder vier Teilnehmern geführt wird. Microsoft ist natürlich mit Edge und dem noch immer relativ weit verbreiteten Internet Explorer dabei, Firefox möchte wieder dorthin wo es einmal war und Opera/Vivaldi wird wohl auf ewig zum Underdog verdammt sein, so wie es schon seit über einem Jahrzehnt ist.

Begonnen wurde der erneute Kleinkrieg schon vor über einem Jahr durch Microsoft, in dem man Windows-Nutzer vor Chrome gewarnt hat, und sie direkt im Betriebssystem auf den eigenen Browser verweisen möchte. Aber auch Firefox ist wieder im Angriffsmodus und schreckt dabei auch nicht vor superlativen wie SuperFuckingFast zurück, mit denen man wieder zum besten Firefox aller Zeiten werden möchte. Bisher ist davon zwar noch nicht viel zu merken, aber das Ziel ist ja schon einmal nicht schlecht, auch wenn einige nicht mehr an den Erfolg glauben.

Opera bzw. Vivaldi hingegen hat sich erst vor wenigen Wochen in Form eines ehemaligen Managers geäußert und hat Google gar Machtmissbrauch vorgeworfen um den eigenen Browser immer weiter zu pushen. Das ist zwar nicht ganz von der Hand zu weisen, aber ein solcher erneuter Browser-Krieg kann aus Nutzersicht nur gut sein, denn so lehnt sich keiner zurück und muss der Konkurrenz immer voraus sein. Auf absehbare Zeit wird aber wohl Google die Nase vorne haben.

[WinFuture]




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