Redirect Method: YouTube zeigt jetzt bei bestimmten Suchanfragen Anti-Terror-Videos

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Terroristen nutzen unter anderem das Internet zum Anwerben neuer Mitglieder und betreiben ganze Portale auf den großen Plattformen, um ihr Gedankengut zu vermitteln und die Theorien zu verbreiten. YouTube hat nun einen weiteren Schritt der bereits angekündigten Maßnahmen umgesetzt und wird bei der Suche nach solchen Inhalten mit konträren Videos dagegen halten und den meist labilen Menschen die Augen öffnen.


Lange Zeit haben sich die großen Plattformen wie YouTube, Facebook oder auch Google als Suchmaschine vorwerfen lassen, nicht genügend gegen terroristische Inhalte zu tun. Mittlerweile sind aber Maßnahmen getroffen worden und die Plattformen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und haben entsprechende Filter entwickelt. Doch diese Filter reichen längst nicht mehr aus, und so wird nun auch zum Gegenangriff geblasen – jetzt auch auf YouTube.

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Sucht man auf YouTube in englischer Sprache nach verdächtigen Begriffen mit terroristischem Hintergrund, dann bekommt man jetzt primär Videos und Playlisten angezeigt, die genau das entgegen gesetzte vermitteln. Sie zeigen die negativen Seiten dieses Gedankenguts auf und sollen Ambitionen schon im Keim ersticken. Über die einzelnen Keywords und die Listen der Videos hüllt man sich in Schweigen, aber diese sollen gemeinsam mit entsprechenden Organisationen ausgewählt und auch entwickelt werden.

Das ganze nennt sich „Redirect Method“ und wird ab sofort in der englische Suchoberfläche von YouTube eingesetzt. In den nächsten Wochen sollen auch die europäischen Sprachen unterstützt werden, aber bis dahin dauert es noch eine Weile, denn natürlich müssen nicht nur Keyword übersetzt werden, sondern es müssen auch Videos in dieser Sprache gefunden oder erstellt werden. Auf jeden Fall eine sehr gute Sache, die gerade in der Anfangsphase vermutlich sehr viel bewirken kann, wenn sie denn auch von anderen Plattformen umgesetzt wird.

Im vergangenen Jahr hat schon Google eine solche Maßnahme eingeführt und will verstärkt Anti-Terroristische Inhalte anzeigen, vor allem dann wenn man nach solchem Material gesucht wird. Zwar wurde auch hier von Kritikern schon von Zensur gesprochen, aber ich denke bei diesem Thema sollte man andere Prioritäten setzen.



Die neue „Redirect Method“ ist Teil des Vier-Punkte-Plans von YouTube gegen den Terrorismus, mit dem man die eigene Plattform nicht nur von solchen Inhalten freihalten, sondern auch mit gutem Beispiel voran gehen möchte. Natürlich betreiben die Terroristen längst auch eigene Plattformen, aber wenn diese weder bei YouTube noch bei Google oder Facebook zu finden sind, wird es eben schwerer neue „Mitglieder zu finden.

YouTubes Vier-Punkte-Plan

  • Künstliche Intelligenz: In Zukunft sollen verstärkt Künstliche Intelligenzen auf die Suche nach solchen Videos gehen und somit die Entdeckung bescheleunigen. Mehr als die Hälfte aller gelöschten Videos in den vergangenen Monaten sind schon jetzt durch die KIs gefunden worden. Es sei aber schwierig, echte Terror-Botschaften und -Propaganda von Nachrichtenmaterial zu unterscheiden.
  • Freiwillige Helfer: Da die Künstlichen Intelligenzen das Problem alleine noch nicht stemmen können, soll es in Zukunft mehr Personal in Form von „Trusted Flaggern“ geben. Diese Organisationen sollen freiwillig dabei helfen Material aufzuspüren. Bisher gibt 63 aktive Organisationen, 50 weitere sollen hinzukommen.
  • Warnhinweise: Ist ein Video strittig, soll es eine Zwischenlösung vor der Löschung geben: Es sollen Warnhinweise vor solche Videos geschaltet werden können, die Kommentar-Funktion wird deaktiviert und es wird auch die Werbung deaktiviert, mit denen sich solche Kanäle zusätzlich finanzieren. Dadurch sollen diese Videos automatisch unattraktiver werden.
  • Kampagnen: Wer häufig nach Terror-Inhalten sucht, soll in Zukunft gezielt zu Anti-Terror-Videos weitergeleitet werden. Etwas ähnliches wurde schon im vergangenen Jahr für die Websuche angekündigt

» Ankündigung im YouTube-Blog




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