Wegen diesjähriger Schaltsekunde: Googles Zeit-Server werden zum Jahresende verlangsamt

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Alle vier Jahre wird in unseren Kalendern ein zusätzlicher Tag eingeschoben – der 29. Februar. Auch das Jahr 2016 war ein Schaltjahr und hat so nun 366 Tage – so weit, so bekannt. Weniger bekannt hingegen ist die Schaltsekunde, die ebenfalls alle paar Jahre eingeschoben wird und die minimale Differenz zwischen unserer Zeitrechnung und der Erdrotation abgleichen soll. Google hat nun einen interessanten Beitrag darüber veröffentlicht, wie man in diesem Jahr mit der Schaltsekunde umgeht.


Im Gegensatz zum zusätzlichen Tag am 29. Februar, bekommen die meisten Menschen von der „Schaltsekunde“ gar nichts mit und werden nie erfahren, dass das Jahr eigentlich 1 Sekunde länger gedauert hat, als bisher. Schon in den Jahren 2008, 2012 und 2015 gab es eine Schaltsekunde, und auch in diesem Jahr wird wieder eine eingeschoben. Angehängt wird diese Sekunde ganz am Ende des Jahres, nämlich am 31.12.2016 um 23:59:59.

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Im Gegensatz zur Wahrnehmung des Menschen, kann eine Sekunde in der heutigen IT-Welt schon eine kleine Ewigkeit sein. Da kein System mit einer aus 61 Sekunden bestehenden Minute zurecht kommt, wird die letzte Sekunde einfach in den meisten Systemen doppelt gerechnet – was ebenfalls wieder zu Problemen führen kann. Google wird das Problem in diesem Jahr umgehen, in dem man einfach die Zeit langsamer ablaufen lässt.

Googles Zeitserver werden ab dem 31.12.2016 um 14:00:00 verlangsamt und laufen genau 0,0014 Prozent langsamer als normal. Diese Geschwindigkeit wird bis zum 01.01.2017 um 10:00:00 beibehalten und erst danach wird wieder auf die normale Geschwindigkeit hochgefahren. In diesen 10 Stunden vor und 10 Stunden nach Mitternacht gleicht man die 1 Sekunde aus und kann diese so praktisch ignorieren. Die verlangsamte Geschwindigkeit hingegen ist so minimal, dass sie kein Problem darstellt.



Googles NTP-Server werden sowohl für die gesamte Zeitrechnung der eigenen Infrastruktur und allen angehängten Diensten als auch für die Google Cloud verwendet. Unternehmen die ihre Angebote in Googles Cloud abgelegt haben, bekommen mit dieser zusätzlichen Sekunde also kein Problem, und können sich auf diese Lösung verlassen. Auch die extrem minimale Verlangsamung in den 20 Stunden dürfte wohl kaum messbar sein und kein Problem darstellen.

Wer auch auf den eigenen Server dieses Problem umgehen möchte, kann diesen mit Googles NTP-Server verbinden und synchronisieren. Es ist zwar nicht zu erwarten dass im privaten Anwenderbereich irgendein Problem auftreten wird, aber dennoch kann eine Synchronisierung mit dieser Zeit ja nicht schaden. Auch unter Windows und einigen anderen Betriebssystemen kann die Zeit darüber synchronisiert werden.

» Google NTP-Server
» Ankündigung im Google-Blog




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