Googles Chef-Anwalt: Google+ und StreetView sind in Deutschland erfolglos

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Wie erst vor wenigen Tagen bekannt geworden ist, steht Google in Europa möglicherweise eine schmerzhafte Wettbewerbsklage bevor. Diese kann sich nicht nur über einen sehr langen Zeitraum ziehen, sondern in einem anschließenden Verfahren auch einige Forderungen der EU mit sich bringen denen sich das Unternehmen dann beugen müsste. Googles Verteidigung geht nun schon einmal vorsorglich in die Offensive und redet die eigenen Erfolge klein.


In der seit vielen Jahren laufenden Untersuchung gegen das Unternehmen kommt durch einen Wechsel an der Spitze der EU-Wettbewerbsbehörde nun wieder neuer Schwung: Die neue Kommissarin Margrethe Vestager strebt nun ein Ende der Untersuchungen an und möchte die Unterlagen der klagenden Konkurrenz-Unternehmen veröffentlichen, um Anklage gegen Google erheben zu können. Dabei geht es darum, dass Google die marktbeherrschende Position der Suchmaschine ausnutzt um weitere Angebote zu pushen und die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen.

EU-Aufspaltung
[Bild: TNW]

Insbesondere die tiefe Integration von Angeboten in die Suchergebnissen ist der Konkurrenz und auch der Wettbewerbsbehörde ein Dorn im Auge – etwa die Google Maps, die Flugsuche oder auch die Bewertung von Produkten. Da der Nutzer die Information direkt geliefert bekommt, und für weitere Recherchen auf Google-Angebote weitegeleitet wird, hat die Konkurrenz trotz einer guten Platzierung in der Websuche kaum eine Chance darauf ebenfalls Besucherströme abzubekommen. Daher wird gefordert, dass Google die Konkurrenz ebenfalls weit oben verlinkt oder die eigenen Angebote einstellt bzw. nicht mehr so tief integriert.

Gegen diesen Vorwurf kann sich Google derzeit kaum wehren, beginnt nun aber erst einmal damit die eigenen Erfolge klein zu reden. So hat sich der Chef-Anwalt des Unternehmens, Kent Walker, zur Aussage hinreißen lassen:

Es gibt eine schmerzhaft lange Liste erfolgloser Google-Produkte in Deutschland, wie etwa Google+ oder StreetView.




Weitere Einlicke gibt er leider nicht, man darf aber davon ausgehen dass die Aussage auf der Basis von Fakten gemacht wurde. Es ist aber äußerst selten dass ein Googler öffentlich über Nutzungszahlen spricht. Bei Streetview ist es kaum verwunderlich, da gefühlt jedes dritte Bild in Deutschland ein verpixeltes Haus enthält. Bei Google+ hingegen ist es eher überraschend, da es kaum einen Grund gibt dass es hierzulande weniger erfolgreich sein soll als im Rest der Welt (Spricht: Den USA).

[golem]




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