Gibt Google die IP von Bloggern raus?

Blogger Ein israelischer Blogger hatte auf seinem Blog bei Blogger.com sich über 3 Politiker des Landes beschwert. Die drei verklagten den anonymen Nutzer. Da das Gericht den Blogger nicht identifizieren konnten, forderten die Richter den Angeklagten per Blog auf vor Gericht zu erscheinen oder anonym zu bleiben, dafür aber zu widersprechen und Gegenklage einzureichen. Die Politiker suchten danach den Kontkat mit Google auf, mit der Bitte die IP heraus zu geben. Google kam der Forderung nach und gaben diese preis. Kritiker werfen nun Google vor, ohne Gerichtsbeschluss gehandelt zu haben. Das bestreitet Google ab und sagt, erst gehandelt zu haben, als der Gerichtsbeschluss vorlag. Im Gegensatz zu in vielen Ländern, ist die Diffamierung in Israel nicht nur ein Vergehen, sondern wird ab einem bestimmten Grad als Straftat betrachtet. Da der Blogger schrieb, dass die Politiker in Kontakt mit der Unterwelt stehen, ist auch letzteres der Fall. [Winfuture]

Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket

comment 9 Kommentare zum Thema "Gibt Google die IP von Bloggern raus?"

  • Meinungsfreiheit undso…

    Und welcher große Internet Dienst speichert keine IPs? Das macht sogar das Bundeskriminalamt auf seiner Website…

  • das Speichern der IP hat nichts mit dem Dienst zu tun, ist also Datenschutztechnisch nicht notwendig, also die Speicherung sogar illegal.

  • Wenn da ein Gerichtsbeschluss existiert und das Gericht danach verlangt, dann bleibt Google keine andere Wahl, ist doch logisch, oder?

  • Gegenfrage: Welcher Dienst würde das NICHT tun ?

    Die Situation in Deutschland ist die, das TK-Anbieter sogar verpflichtet sind die IP-Daten zu speichern. Jeder Provider hat dafür bereits die technischen Einrichtungen implementiert.

    Eigener Server: Wenn gehostet (1und1, Strato etc.) erledigt sich das, siehe oben. Da wird geloggt. Beim eigenen Server muss man dies ebenfalls auf Verlangen tun, aber in diesem Fall braucht man ja nicht die IP des Bloggers, denn die ist mit der IP des Servers identisch.

    Ich denke nicht ein einziger Anbieter würde der Polizei, und schon gar nicht dem Gericht verweigern (oder verweigern können) die daten eines Benutzers zugänglich zu machen.
    Steht der Server in D kann evt. sogar eine Mittäterschaft vorgeworfen werden, wenn die IPs nicht gespeichert werden. Siehe TOR-Server-Razzia.

    Also wie bitte soll man dem Problem entkommen ?
    Nur durch konsequente Verwendung von Anonymisierungdiensten wie JAP und dessen Nachfolger, oder TOR. Leider sind diese Dienste viel zu langsam und unpraktisch. Also bloggt man lieber wieder ohne.

    Die Frage ist auch, ob es klug war, eine Straftat zu begehen. Das Problem wäre da wohl eher dafür zu sorgen das solche Gesetze abgeschafft werden.

    Dennoch fühlt man sich nun als Blogger-Schreiberling bei Google ziemlich alleine gelassen und gerne würde ich zu einem Betreiber wechseln der GARANTIERT keine IPs beim Bloggen speichert. Aber den gibt es wohl nicht, der wäre in fast jedem Land wohl schon auf der Abschussliste.

  • Also Blgogen ist über TOR inzwischen angenehmer geworden, da sich die Performance schon gebessert hat, sinnvoll ist halt nur ein Extra Browser damit man einfach Stur alle Cookies deaktivieren kann, glaube wordpress muss genehemigt werden, aber sonst ne ^^ , und Email nutzt man über safe-mail, benötigt weder js noch cookies, bei weiteren Fragen über meinen Blog Kontakt suchen, Gruß 🙂

  • Mich würde eher interessieren, wieso der Blogger nicht die Möglichkeit genutzt hat anonym zu bleiben, dafür aber zu widersprechen und Gegenklage einzureichen.
    Daher kann man davon ausgehen, dass ihm Bewusst war, dass er eine Straftat beging.
    Nebenbei glaube ich, dass der Blogger auch nach deutschem Gesetz hätte Probleme kriegen können, da seine Anschuldigungen schon mit Rufmord vergleichbar sind und es sicherlich auch in Deutschland zu einer Verhandlung kommen würde.
    Außerdem, wer will schon den Ruf haben, dass er bewusst Verbrechern unterschlupf bietet.

  • Tja, alle die bisher über Yahoo hergezogen sind merken nun (endlich) vielleicht, dass Google nicht so nett ist. Die Frage ist doch, wieso Google diese IP-Adressen erstens überhaupt speichert, warum so lange (jetzt werden sie ja „nur noch“ drei Jahre gespeichert) und letztendlich, wieso Google diese Daten herausrückt.

    Bis jetzt hatte sich Google damit „hervorgetan“, dass es diese Daten eben nicht per Fingerschnippen rausrückt – ich erinnere an China und an die NSA-Anfragen in USA. Aber hier ging es ja um drei Politiker – ja das ist natürlich gleich was ganz was anderes…

    Macht nur weiter so bei Google, so langsam merken es selbst die härtesten Fans. Apple, Google – wer kommt als nächstes?

Kommentare sind geschlossen.