Zentralrat der Juden erwägt Klage gegen YouTube

YouTube
YouTube hat mal wieder Ärger wegen von Usern eingestellten Videos. Der Zentralrat der Juden hat YouTube mehrmals darum gebeten eine Reihe von Videos, die rechtsextremistisches Material von vermeintlichen Neonazis enthält, vom Portal zu entfernen. Da YouTube nicht reagiert hat, erwägt man jetzt Strafanzeige gegen die Videoplattform.

Die (Neo)Nazis haben YouTube schon seit längerer Zeit für die Verbreitung ihrer Filme und Botschaften entdeckt und nutzen diese auch sehr rege. Einige der Filme mit eindeutigen Gewaltbotschaften wurden schon über 400.000 mal angesehen – freilich wird ein Großteil der Zuseher sich bei den Clips nichts denken – aber wenn auch nur eine Person durch diesen Clip zu solchen Taten angeregt wird hätten die Macher ihr Ziel erreicht…

Anders als viele andere hat der Zentralrat der Juden YouTube aber nicht gleich verklagt, sondern die Admins mehrmals darum gebeten die Videos zu entfernen oder zumindest zu sperren – aber es ist nichts passiert. Von der bevorstehenden Klage wegen Beihilfe zur Volksverhetzung erhofft sich der Zentralrat, dass sich auch die Bundesregierung – wenn es nötig ist- in diesen Fall einschalten wird.

Tja, ich denke hier hat YouTube eindeutig versagt – und die Klage damit voll und ganz verdient. Wer nicht hören will muss fühlen…

» Artikel bei Spiegel Online

[thx to: veit]

Nachtrag:
» Behörden sind bei Nazi-Videos machtlos




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comment 7 Kommentare zum Thema "Zentralrat der Juden erwägt Klage gegen YouTube"

  • Seh ich genauso. Nach mehrmaligem Anschreiben nix unternommen ist ne Sauerei.

    Ich finde YouTube echt geil – aber durch sowas machen sie sich unsympathisch.

  • „Tja, ich denke hier hat YouTube eindeutig versagt – und die Klage damit voll und ganz verdient. Wer nicht hören will muss fühlen…“

    Das denke ich auch….

  • Wir leben immernoch in einem demokratischen Staat. Das heißt, dass auch rechts und linksradikale Idioten mit Scheiße im Kopf Ihre dummen Ansichten äussern dürfen. Das nennt man Meinungsfreiheit. So lange dort keine eindeutig illegalen Dinge verbreitet werden sollten sie auch nicht zensiert werden, auch nicht vom Zentralrat der Juden.

  • Es geht nicht um Meinungsfreiheit sondern um Volksverhetzung. Aufruf zur Gewalt und Haßreden gegen Minderheiten / Religionen haben auf Youtube laut deren eigenen AGBs nichts zu suchen.

    Daß der Zentralrat der Juden sich der Sache annimmt bedeutet nur, daß es sonst mal wieder keiner tut – zumindest nicht öffentlich.

    Es kann aber auch sein, daß YouTube einfach mit den vielen Löschanfragen (vor allem von Rechteverwertern) überfordert ist. Ich hatte mal ein Video geflaggt und bei der Internetwache meines Bundeslandes gemeldet, wo im Refrain in übler Sprache aufgerufen wurde, Juden zu töten. Das Video war noch monatelang online, obwohl es den Comments nach zu urteilen noch von vielen anderen geflaggt wurde. Erst jetzt steht dort „removed by the user“.

    Hätten die Hetzer eine copyrightgeschützte Hintergrundmusik benutzt, wäre das Video wohl schneller verschwunden.

  • Das ist doch ganz einfach.

    Wir starten eine Kampagne „Bye, bye youtube“ über möglichst viele Blogs usw. verteilt. Und jeder der geht und seinen account gelöscht hat, schreibt auf der kampagnensite seinen ehemaligen user-name und sagt bye-bye.

    Ich habe zwar auch einige coole Videos auf youtube, die über tausendmal angeschaut und kommentiert wurden, aber das ist mir egal. Also wer ist dabei?

Kommentare sind geschlossen.