Geschönte Statistiken: Googles Self Driving Cars hätten ohne menschliche Eingriffe schon 13 Unfälle gehabt

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Im vergangenen Jahr hat das Self Driving Car-Projekt große Fortschritte gemacht, und Google konnte immer wieder stolz vermelden, wie sicher und unfallfrei die Fahrzeuge im Verkehr unterwegs sind. Doch wie ein neuer Report nun offenlegt, ist das nur die halbe Wahrheit: In einem Bericht an die kalifornische Straßenverkehrsbehörde wurden nun ganze andere Zahlen kommuniziert, und die lassen die Fahrzeuge bzw. deren Fahrkünste nicht mehr ganz so gut aussehen. Allein im vergangenen Jahr hat man in letzter Sekunde 13 Unfälle in letzter Sekunde verhindern können.


Immer wieder hat das Team rund um das selbstfahrende Fahrzeug stolz vermeldet, dass man nur eine sehr geringe Anzahl an Unfällen hatte – 12 sind es bisher – und an allen schuldlos gewesen ist. Tatsächlich handelte es sich bei allen Unfällen um Fehler von anderen Verkehrsteilnehmern, bei denen aber nie ein größerer Sachschaden entstanden ist. Doch wenn die Fahrzeuge tatsächlich vollständig autonom fahren würden und keinen menschlichen Fahrer an Bord hätten, sähe diese Statistik ganz anders aus.

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Der Bericht an die Behörde legt offen, dass die mitfahrenden Ingenieure ganze 69 mal die Kontrolle über die Fahrzeuge übernehmen mussten, um schlimmeres zu verhindern. Dabei haben die Algorithmen errechnet, dass in 13 dieser Fälle beinahe ein Unfall passiert wäre – wenn der Mensch nicht eingegriffen hätte. Näher auf diese einzelnen Unfälle ist man allerdings nicht eingegangen. Es wurde lediglich weiter mitgeteilt, dass in 10 Fällen die Technologie des Autos an dem Unfall schuld gewesen wäre, in den restlichen drei Fällen wäre der Unfall von einem Fehlverhalten eines anderes Verkehrsteilnehmers ausgegangen.

In ganzen 272 Fällen haben die Fahrzeuge selbst bemerkt, dass sie die Situation nicht mehr unter Kontrolle haben, und haben darauf die Kontrolle an den Menschen abgegeben. Doch auch an diesen Zahlen findet Projektleiter Chris Urmson etwas positives, denn der Trend geht in die richtige Richtung: Denn 8 der 13 gefährlichen Zwischenfälle sind in den letzten drei Monaten des Jahres 2014 passiert, und „nur“ 5 im gesamten Jahr 2015. Eine genauere Verteilung der Zahlen, und wie die Statistik vorher ausgehen hat, geht aus dem Bericht leider ebenfalls nicht hervor.



Natürlich zeigen die Zahlen in die richtige Richtung, doch es ist schade dass Google solche Zahlen nicht auch hochoffiziell in den eigenen monatlichen Berichten erwähnt. Doch natürlich kann die Software aus diesen Situationen lernen – und muss dies auch. Außerdem zeigt die Statistik, dass die Fahrzeuge immer noch sicher genug fahren, dass der menschliche Fahrer noch rechtzeitig reagieren kann. Wirklich gefährliche Situationen, die über einen reinen Blechschaden hinaus gehen, scheint es also bisher noch nicht gegeben zu haben.

Auch alle anderen Entwickler von autonomen Fahrzeugen müssen detaillierte Berichte an die Verkehrsbehörde abgeben, doch leider sind diese entweder nicht Öffentlich oder enthalten nur sehr viel weniger Daten als der Bericht von Google. So lässt sich derzeit immer noch nicht sagen, welcher Hersteller derzeit in der Entwicklung führend ist.

[futurezone]




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