Das Aus für die Chromebooks: Der Wechsel auf Android wird Googles populäre Laptops deutlich verändern
Google hat mit den Chromebooks vor weit über zehn Jahren eine neue Geräteklasse geschaffen, die damals als sehr ambitioniert aufgenommen wurde und heute als ernsthafte Konkurrenz zu den weitverbreiteten Plattformen angesehen wird. Doch jetzt zeichnet sich ab, dass die Geräteklasse ihren 15. Geburtstag nicht mehr erleben wird, denn Googles neue Pläne bedeuten das faktische Aus der Chromebooks.
Der Chrome-Browser war gerade einmal drei Jahre alt, als Google ein darauf aufbauendes Betriebssystem und eine dazugehörige Geräteklasse ankündigte. Das Betriebssystem ChromeOS wurde als Cloud-Betriebssystem vorgestellt, das keine lokalen Anwendungen ausführen kann und rein auf Web-Apps setzt. Was heute gut möglich ist, war im Jahr 2011 zwar absehbar, aber längst noch nicht im heute bekannten Umfang der Fall. Kein Wunder, dass das Betriebssystem belächelt wurde – und mit ihm die verbundene Geräteklasse der Chromebooks.
Google Chromebook-Wette
Google sollte mit der Wette auf Web-Apps recht behalten, denn heute sind viele Desktopnutzer sowohl privat als auch beruflich praktisch nur noch im Browser unterwegs. Dennoch hat ChromeOS im Laufe der Zeit die Möglichkeit erhalten, lokale Apps auszuführen. Heute wäre ein Chromebook für viele Menschen eine ernsthafte Alternative, sie wissen es nur noch nicht. Doch auch nach 13 Jahren des Bestehens ist ChromeOS ein Nischen-Betriebssystem mit niedrigen einstelligen Marktanteilen. Wäre man nicht im stark subventionierten US-Bildungssektor so erfolgreich, sähe es sicherlich noch schlechter aus. Zu wenig für ein Unternehmen mit so enorm hohen Ansprüchen wie Google.
Im Laufe der nächsten zwei Jahre sollen ChromeOS und Android fusionieren, wobei man es eher als einverleiben von ChromeOS in Android bezeichnen sollte. Denn das Betriebssystem für alle Geräteklassen soll Android stellen, während von ChromeOS nur noch ein Skin für den Android-Desktopmodus übrig bleibt. Und aufgrund der sehr ähnlichen Oberflächen vielleicht nicht einmal das. Sprich: ChromeOS verschwindet.
Chromebooks verschwinden
ChromeOS gibt es nur auf Chromebooks und Chromebooks gibt es nur mit ChromeOS. Ausnahmen (auch von Google) bestätigen die Regel, aber grundsätzlich bilden die beiden Produkte eine untrennbare Symiose. Das bedeutet, dass mit dem Aus von ChromeOS auch das Ende der Chromebooks eingeläutet wird. Denn die Geräteklasse kann ohne das dazugehörige Betriebssystem nicht sinnvoll weiter verwendet werden, zumindest nicht mit dieser Bezeichnung.
Doch das drohende Aus der Chromebooks ist eher ein Fall für das Marketing. Denn Google will ChromeOS nicht einstellen, sondern nur ersetzen. Also wird es viele neue Laptops geben, die statt mit ChromeOS mit dem Betriebssystem Android unterwegs sind. Es braucht daher nur einen neuen Markennamen und für künftige Geräte vielleicht eine etwas andere Hardware-Ausstattung. Das Chrome-Logo kann man durch das Android-Logo ersetzen. Alles keine große Sache, doch eine neue Marke will dennoch erst einmal aufgebaut werden.
Natürlich könnte man auch weiterhin an der Marke „Chromebook“ festhalten, ähnlich wie man das viele Jahre mit dem „Chromecast“ getan hat, der nach der ersten Generation nichts mit Chrome zu tun hatte. Doch in diesem Fall wäre ein sauberer Neustart vielleicht besser, um das in den Augen von Windows-Nutzern und Mac-Nutzern „verbrannte“ ChromeOS vergessen zu machen und mit Android ganz neu anzugreifen. Auch in dem Fall wird man sich bemühen, jegliche Spuren zu ChromeOS und den alten Chromebooks zu verschleiern.
Chromebooks sind tot, lang leben die Chromebooks mit Android.
» Chromebooks: Android soll bald ChromeOS ersetzen – Googles Betriebssysteme ähneln sich immer mehr
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