Android: Große Änderungen beim Sideloading – Google muss Installation externer Apps deutlich vereinfachen

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Einer der großen Pluspunkte von Android gegenüber dem einzigen Konkurrenten ist das Sideloading, mit dem sich Apps aus beliebigen Quellen beziehen und auf dem Smartphone oder Tablet installieren lassen. Weil Google von einem US-Gericht zu umfangreichen Änderungen verdonnert wurde, wird sich auch beim Sideloading etwas ändern, das vielleicht nicht allen gefallen wird: Denn es wird leichter.


android system update

Android bietet allen Nutzern als offenes Betriebssystem die Möglichkeit, Apps aus beliebigen Quellen zu installieren. Zwar hat Google dies über die Play Services in den letzten Jahren ein wenig komplizierter gemacht und die Warnungen ausgebaut, doch grundsätzlich stand diesem Schritt niemals etwas im Weg. Dennoch wurde man jetzt im Zuge der Auflagen gegen den Play Store dazu verdonnert, diesen Prozess deutlich zu vereinfachen.

Statt die Nutzer wie bisher vor dem Sideloading zu warnen und sie dann in die Einstellungen zu schicken, wo ein Schalter umgelegt und eine weitere Warnung abgenickt werden muss, soll das in Zukunft alles in nur einem Schritt geschehen. Die Auflagen sehen vor, dass Nutzer eine entschärfte Version der Warnung sehen und die Freischaltung direkt aus diesem Dialog heraus vornehmen können. Der Umweg über die System-Einstellungen ist dann nicht mehr notwendig.

Auf dem folgenden Screenshot von X-Twitter seht ihr die aktuelle Umsetzung, die es in der Form schon bald nicht mehr geben wird. Mishaal Rahman erklärt aber auch ausführlich, wie der neue Text lauten wird. Bisher gibt es das nur in der englischen Variante, aber es ist davon auszugehen, dass Google diese Änderung weltweit durchführen wird.




Für die Nutzer, die Apps per Sideload installieren wollen, wird es in Zukunft also deutlich leichter. Andere Nutzer hingegen, die man so manches Mal vor sich selbst schützen muss (Grüße vom Familien-Admin), haben es damit ebenfalls deutlich einfacher und können jegliche Warnungen in nur einem Schritt in den Wind schießen. Ich denke, dass das die Malware-Industrie besonders freuen wird und es nur eine Frage der Zeit ist, bis das zu einem spürbaren Anstieg der Verbreitung von Android-Malware führen wird.

Doch Google wird dagegen nichts unternehmen können, denn die Auflagen gelten für fünf Jahre. In dieser Zeit darf der Prozess nicht geändert und die Installation aus Drittquellen auch sonst in keinster Weise erschwert werden.

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comment 6 Kommentare zum Thema "Android: Große Änderungen beim Sideloading – Google muss Installation externer Apps deutlich vereinfachen"

  • Wie lächerlich kann es eigentlich sein?
    Apple darf weiterhin alles aussperren, und Android wird gezwingen seine offenen Tore noch weiter zu öffnen.

  • Tolle Regelung! Ironie Ende. Menschen, die nicht richtig lesen und alles schnell wegklicken, laufen schneller in die Falle. Eigene Schuld, ja – aber zum einen gibt es Menschen, die eine Leseschwäche haben und zum anderen Menschen wie mich, die für die ganze family immer alles reparieren sollen.

  • Affig. Mit dem Klick auf Einstellungen ist man auch direkt auf der Einstellungsseite in der man das aktivieren kann.
    Man spart sich also 2 Klick. Dafür so einen Aufriss zu machen.

    Währenddessen zögert Apple die Öffnung von iOS weiter raus. Wer wirklich selbst Apps dauerhaft installieren will kann das zwar mit einem Firmen-Dev-Account, da langt aber Apple halt mit 299 €/Jahr zu.

    Ist ähnlich wie beim Store. Google verlangt eine einmalige Gebühr + Prozente für den Kauf. Apple will 99 bis 299 € pro JAHR + die Prozente.

    Btw: Wie definierst du „Familien-Admin“? Für Kindersmartphones lässt sich die Installation von externen Apps auch über Google Family Link deaktivieren.

    • Mit „Familien-Admin“ meine ich, dass man die Person in der Familie ist, die bei Problemen mit dem Smartphone/Tablet/Computer zu Hilfe gerufen wird – und das ziemlich häufig 🙂

    • Dann verwende mal einen alternativen Appstore wie F-Droid. Jedes einzelne update(!) einer App muss einzeln abgenickt werden, immer wieder drängt PlayProtect sich dazwischen und verlangt seine Aktivierung, und oftmals verhaspelt sich das System durch die „aufgestauten“ Dialoge. Der PlayStore hingegen erledigt das alles unbemerkt im Hintergrund, wenn man ihn nicht durch eine Konfigurationsänderung davon abhält, um das manuell steuern zu können. Im Gegenteil, das wird der manuelle Eingriff noch durch lästige Bedienführung erschwert.

      Für mich macht es keinen Sinn. Das System suggeriert, Google wäre vertrauenswürdiger als ein Freie-Software-Store. Google lebt davon, unsere Daten einzusaugen. So schädlich muss Malware erstmal werden, dass sie schlimmer ist als das legale Geschäftsmodell von Google.

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