Google Bard: Wie sieht die Zukunft des KI-ChatBot aus? Monetarisierung, Reichweite und Integrationen

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Google hat mit dem KI-ChatBot Bard schon viele größere Sprünge gemacht und wird auch in den kommenden Monaten oder Jahren sehr viel Energie in dessen Weiterentwicklung stecken. Der aktuelle Status Quo, die potenziell sehr große Bedeutung und auch das Marktumfeld werfen allerdings die Frage auf, wie die Zukunft von Bard aussehen wird. Bleibt es als Einzelprodukt erhalten oder ist diese nach Ende der Experimentierphase auf der Abschussliste?


bard logo

Auch wenn Google seit vielen Jahren im KI-Bereich aktiv ist und lange Zeit als Technologieführer in diesem Bereich galt, hat man Bard gewissermaßen in Windeseile aus dem Boden gestampft. Zuerst als Ankündigung, dann mit Zugang für eingeladene Nutzer, wenige Wochen später für fast alle Nutzer und seit vergangener Woche ist Bard auch in Deutschland nutzbar. Ein solches Entwicklungstempo ist bei einem Google-Produkt sehr selten und gerade bei Bard hatte man das Gefühl, dass die Präsentationen und Ankündigungen der Technologie nicht Schritt halten konnten.

Derzeit ist der Status Quo, dass Bard für praktisch alle Nutzer kostenlos und im Rahmen der normalen Nutzung unbegrenzt zur Verfügung steht. Aktuell heißt das Produkt einfach nur „Bard“ und trägt einen experimental-Stempel. Eines Tages wird das Produkt diesen Stempel verlieren und es scheint absehbar, dass sich dann einiges ändern wird. Denn in der aktuellen Form ist Bard für Google kein tragfähiges Produkt. Es ist nicht monetarisiert, Werbeanzeigen in diesem Umfeld und mit „fremden“ Daten sind mehr als schwierig und wie ein Bezahlmodell aussehen könnte, muss erst noch herausgefunden werden.

Selbst die Bezeichnung „Bard“ ist sowohl im Deutschen als auch im Englisch nicht schön. Es ist daher nicht zu erwarten, dass man diese Bezeichnung beim Übergang zu einem echten Produkt mitnehmen wird. Doch man wird nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Konzept benötigen. Denn nicht nur die Monetarisierung ist ein Problem, sondern auch die Kosten. Laut mehrer technischer Einblicke benötigt eine Bard-Anfrage in etwa 10x so viele Ressourcen wie eine Google Websuche-Anfrage – und verursacht damit zehnfache Kosten.




Bard als Zusatz für mehrere Google-Produkte?
Am Besten würde Bard wohl in die Google Websuche passen, ähnlich wie es Bing von Beginn an vorgemacht hat. Gut vorstellbar, dass man Bard im vollen Umfang nur für Google One-Nutzer anbietet oder ein weiteres Abo-System für die Kategorie der Informationsbeschaffung schafft. Alle anderen könnten nur ein Bard Lite erhalten. Sollte man es integrieren, würde Bard nicht einmal eine echte Produktbezeichnung benötigen. Denn schlussendlich ist es nur eine Technologie, die man in Form eines ChatBots sehr einfach zugänglich gemacht hat.

In den nächsten Monaten würde ich von keiner Veränderung ausgehen, denn Google braucht jetzt eine breite Datenbasis, massenhaft Trainingsdaten, eine Spielwiese für neue Features und – ganz wichtig – eine Konkurrenz zu den anderen Produkten, um diesen Nutzer wegzunehmen. Diese Zwecke erfüllt Bard derzeit, aber am Ende der Roadmap dürfte etwas ganz anderes stehen, als wir derzeit haben. In welche Richtung es gehen kann, zeigt sich nur am Beispiel von Bing und ChatGPT, sondern auch an Googles KI-Ära für Workspace.

Erst einmal scheinen ChatBots eine sehr gute Schnittstelle zwischen KI und Nutzern zu sein, ob sie das aber auch langfristig sein können, muss sich zeigen. Denn schon jetzt stößt man mit Bildgeneratoren, Videogeneratoren und zahlreichen weiteren Medienfunktionen schon wieder an die Grenzen der klassischen Konversationen.

» Google Assistant: Neue Funktion soll Textinhalte per KI zusammenfassen – Bard-Feature kommt (Teardown)

[Inspiriert von: 9to5Google]




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