Dr. Mod Helmy: Ein sehr bedeutsames Google-Doodle zum 120. Geburtstag des deutsch-ägyptischen Arztes

google 

Am heutigen 25. Juli hätte der deutsch-ägyptische Arzt Dr. Mod Helmy bereits seinen 120. Geburtstag gefeiert und wird anlässlich dessen von Google mit einem sehr schönen Doodle geehrt. Dr. Mod Helmy ist vor allem dafür bekannt, zu Zeiten des Nationalsozialismus mehreren Juden und anderen verfolgten Personen ein Versteck geboten und damit ihr Überleben gesichert zu haben. Das wird auch im Doodle deutlich.


Dr. Mod Helmy google doodle

Das heutige Google-Doodle für Dr. Mod Helmy zeigt den Arzt in einer eher künstlerisch-übertriebenen Darstellung, die aber dennoch ihre Kernaussage nicht verfehlt: Wir sehen das Antlitz von Dr. Mod Helmy, das auf einen viel zu großem Körper sitzt, der sich vor allem durch seine offenen Arme auszeichnet. Diese sollen symbolisieren, dass er einer Reihe von Menschen zu Zeiten des Nationalsozialismus ein Versteck bot und damit ihr Überleben sicherte.

Die geschützten Personen sind ebenfalls im Doodle zu sehen und deutlich kleiner dargestellt. Selbst in der kleinen und wenigfarbigen Darstellung wird deutlich, dass es sich dabei um Menschen unterschiedlicher Ethnien handelte. Im Hintergrund sehen wir eines der Verstecke sowie seine Wirkungsstelle, an der er auch Diagnosen ausstellte, die den Menschen Vorteile verschafften. Im Detail könnt ihr das bei Wikipedia und einigen anderen Quellen im Web nachlesen.

Das heutige Google-Doodle für Dr. Mod Helmy wurde von der Gastkünstlerin Noa Snir entworfen, die eine ganze Reihe solcher Kunstwerke mit ähnlichen Darstellungen geschaffen hat. In einem Interview auf der Doodle-Seite gibt es einige Einblicke rund um das Thema und die Darstellung im Doodle. Ihr findet diese Hier.




Doodle-Beschreibung für Dr. Mod Helmy

Das heutige Doodle ehrt Dr. Mod Helmy, einen ägyptisch-deutschen Arzt, der während des Holocaust sein Leben riskierte, um jüdische Menschen zu retten. Das von der in Berlin lebenden Gastkünstlerin Noa Snir illustrierte Kunstwerk stellt seinen ägyptischen und deutschen Hintergrund dar und fängt seine aufgeschlossene Art ein, mit seinen Armen die Gemeinschaft zu umarmen.

Dr. Helmy wurde an diesem Tag im Jahr 1901 in Khartum, Sudan, als Sohn eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. Er zog 1922 nach Deutschland, um Medizin zu studieren. Nach Abschluss seines Universitätsstudiums absolvierte er seine Facharztausbildung am Robert-Koch-Krankenhaus (heute Krankenhaus Moabit) in Berlin. Bald darauf wurde Dr. Helmy als talentierter Arzt zum Leiter der urologischen Abteilung ernannt, doch sein Glück war nur von kurzer Dauer.

Die Machtübernahme Adolf Hitlers im Jahr 1933 stellte das Leben in Deutschland auf den Kopf. Das Krankenhaus entließ bald sein gesamtes jüdisches Personal und einige Jahre später wurde schließlich auch Helmy, ein Nordafrikaner, von den Nazis diskriminiert und verfolgt und verlor auch seine Stelle.

Dr. Helmy wurde 1939 und erneut 1940 zusammen mit anderen ägyptischen Staatsangehörigen verhaftet. Sie ließen ihn frei, als er schwer erkrankte, aber er musste sich strikt zweimal täglich bei der Polizei melden, um zu beweisen, dass er nicht für die Internierung geeignet war.

Die Nazis diskriminierten Dr. Helmy noch weiter, indem sie ihm die Heirat mit seiner deutschen Verlobten untersagten und ihn zwangen, bei einem anderen Arzt zu arbeiten. Helmy nutzte seine begrenzte Position optimal aus, um Krankschreibungen zu verfassen, die unschuldigen Menschen halfen, der Zwangsarbeit zu entkommen.

Obwohl Dr. Helmy selbst ins Visier der Nazis geriet, brachte er sein Leben noch mehr in Gefahr, indem er seine jüdische Patientin Anna Boros versteckte, die in ein Konzentrationslager deportiert worden wäre. Helmy schaffte es, sie sicher zu verstecken, selbst als er direkt von der Polizei untersucht wurde.

Dr. Helmy half auch, Boros‘ Mutter Julianna zu beschützen; ihr Stiefvater Georg Wehr; und ihre Großmutter Cecilie Rudnik. Dank Dr. Helmys Tapferkeit überlebte jeder von ihnen den Holocaust.

Yad Vashem (auch bekannt als Welt-Holocaust-Gedenkstätte) zeichnete Dr. Helmy 2013 mit dem Preis „Gerechter unter den Völkern“ aus.

» Google Maps Streetview: Deutschland ist wieder da! Google veröffentlicht endlich erste Straßenaufnahmen

» Android: Google zieht älteren Smartphones den Stecker – Unterstützung von Android KitKat wird eingestellt

Letzte Aktualisierung am 23.04.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket