Martin Dibobe: Ein farbenfrohes Google-Doodle zu Ehren des U-Bahn-Fahrers und Bürgerrechtlers – alle Infos

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Am heutigen 27. Juni ehrt Google den Zugführer und Bürgerrechtler Martin Dibobe mit einem sehr schönen und farbenfrohen Doodle, das seinen Verdiensten gerecht wird. Martin Dibobe spielte nicht nur eine Rolle beim Bau und Betrieb der Berliner U-Bahn, sondern war auch deren erster dunkelhäutiger Fahrer sowie anschließend einer der „erfolgreichsten“ Bürgerrechtlicher seiner Zeit.


Martin Dibobe Google Doodle

Das heutige Google-Doodle für Martin Dibobe zeigt ihn sowohl in seiner Rolle als Zugführer als auch als Bürgerrechtler für die Gleichstellung dunkelhäutiger Menschen. Zu sehen ist Martin Dibobe selbst in seiner früheren Arbeitskleidung als U-Bahn-Fahrer, denn er war der erste dunkelhäutige U-Bahn-Fahrer Deutschlands und half auch beim Bau der Hochbahn im Zentrum der Stadt. Die rund um den Google-Schriftzug platzierten Schienen sind ein weiterer Hinweis auf diesen Lebensabschnitt.

Weil er allerdings mit den Bedingungen seiner Anstellung nicht zufrieden war und für die Gleichstellung der dunkelhäutigen Bürger in Deutschland kämpfen wollte, wurde er damals recht schnell als Bürgerrechtler bekannt. Am heutigen Tag im Jahr 1919 reichte er eine Petition bei der deutschen Regierung ein, um die Unabhängigkeit und Bürgerrechte der dunkelhäutigen Bevölkerung in Deutschland zu stärken. Seine afrikanische Herkunft wird durch die Formen des Google-Schriftzugs sowie einige darin platzierte Elemente unterstrichen.

Das heutige Google-Doodle für Martin Dibobe wurde von der Berliner Gastkünstlerin Helene Baum entworfen, die noch eine Reihe weiterer Entwürfe mit unterschiedlicher Darstellung in petto hatte. Entschieden hatte man sich dann aber für die heute auf der deutschen Google-Startseite sichtbare Variante.




Googles Doodle-Beschreibung (automatisch übersetzt)

Das heutige Doodle, illustriert von der in Berlin lebenden Gastkünstlerin Helene Baum-Owoyele , feiert den kamerunischen Lokführer Martin Dibobe. An diesem Tag im Jahr 1919 baten Dibobe und 17 weitere Afrikaner die deutsche Regierung um Unabhängigkeit und Bürgerrechte für alle Menschen im deutschen Kolonialreich.

Dibobe wurde 1876 in Kamerun geboren, das 1884 eine deutsche Kolonie wurde. Als Sohn eines Douala-Häuptlings lernte er Lesen und Schreiben in einer Missionsschule. In seiner Jugend befahl die deutsche Regierung Dibobe und vielen anderen Afrikanern in Berlin, an einer ethnografischen Ausstellung teilzunehmen, die den Deutschen das tägliche Leben in Afrika näher bringen und Unterstützung für den Kolonialismus sammeln sollte. 1886 wurden Dibobe und hundert andere Afrikaner auf einem Dampfschiff nach Berlin verschifft.

Sechs Monate lang lebte Dibobe unter schrecklichen Bedingungen und trat als „Ausstellungsstück“ afrikanischen Lebens im Berliner Treptower Park auf. Danach blieb er in Deutschland und arbeitete als Schlosser in einer örtlichen Fabrik, bevor er sich in eine deutsche Frau verliebte. Obwohl das Standesamt sich weigerte, die Ehe zu dokumentieren, heirateten sie später mit Unterstützung eines Geistlichen.

Anschließend bekam Dibobe einen Job bei der Berliner U-Bahn und arbeitete sich zum ersten schwarzen Lokführer der Stadt hoch. Unzufrieden mit seiner sozialen Mobilität setzte er sich im gesamten Reich für die Rechte Afrikas ein. Es wird angenommen, dass die deutsche Regierung Dibobe um 1907 nach Kamerun zurückschickte, um beim Bau einer neuen Eisenbahnlinie zu helfen. Während dieser Zeit teilte er den Häuptlingen in seinem Heimatland seine Ansichten zur Gleichberechtigung mit.

Nach dem Versailler Vertrag von 1919 gab Deutschland seine Kolonien an Frankreich und Großbritannien ab. Dibobe versammelte seine Mitstreiter, um an die deutsche Nationalversammlung zu appellieren. Die Dibobe-Petition enthielt 32 Forderungen zur Gleichberechtigung der afrikanischen Migranten im Land, wurde jedoch von der Regierung ignoriert.

Kamerun fiel unter französische Herrschaft und als Dibobe 1922 versuchte zurückzukehren, wurde ihm die Einreise verweigert. Anschließend reiste er nach Liberia, wo er höchstwahrscheinlich starb. Heute erinnert eine Gedenktafel an Martin Dibobes Einsatz an seiner alten Adresse in Berlin. Angesichts des eklatanten Rassismus setzte sich Dibobe stets für die Rechte Afrikas ein und ebnete den Weg für zukünftige Aktivisten.

Vielen Dank, Martin Dibobe, dass er als Vorbild für zukünftige Befürworter der Unabhängigkeit der Schwarzen dient.


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