Mercedes-Benz in der Google-Cloud: Datenverarbeitung mit KI-Unterstützung für autonomes Fahren geplant

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Vor wenigen Tagen haben Mercedes-Benz und Google eine umfangreiche Kooperation angekündigt, die im ersten Schritt die Nutzung der Google-Apps im Mercedes-eigenen Betriebssystem MB.OS umfasst. Doch die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen geht darüber hinaus, denn Mercedes und Alphabet haben zusätzlich die Absicht, im Cloudbereich zusammenzuarbeiten. Gut möglich, dass Mercedes-Fahrer bald nicht mehr um die Google Cloud herumkommen.


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Mit Mercedes-Benz hat Google vor wenigen Tagen einen strategisch sehr wichtigen Partner für das neue Google Built-in Programm gewonnen, mit dem die Google-Apps fest in den Fahrzeugen verankert werden sollen. Alle Details dazu findet ihr in diesem Artikel. Zusätzlich wurde vereinbart, dass Mercedes-Benz die Dienste der Google Cloud in Anspruch nehmen soll, wobei die Möglichkeiten und Einsatzbereiche derzeit wohl noch ausgelotet werden.

Mercedes-Benz könnte Prozesse in die Google Cloud auslagern und darauf basierend die von Google angebotene KI nutzen. Zwar gibt es bisher keine spruchreifen Details oder zumindest nichts, was man der Öffentlichkeit mitteilen möchte, aber man hat eine Reihe von Optionen angesprochen. Interessanterweise gibt es dabei auch den Punkt „Datenverarbeitung“, der sich offenbar nicht um interne Prozesse des Unternehmens dreht, sondern um die Verarbeitung der anfallenden Daten der Fahrzeuge. Die Rede ist von „Flottendaten“.

Natürlich könnte man damit auch mögliche Flottenverwaltungen für Großkunden meinen, aber weil moderne Fahrzeuge sehr viele Daten sammeln und gerne an den Hersteller funken, könnte ich mir auch diesen Bereich vorstellen. Denn es geht längst nicht mehr nur um Werkstatt-relevante Daten, sondern auch um die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander für den modernen Verkehr. Da fallen in Zukunft gigantische Datenmengen an. Gut möglich, dass Mercedes-Fahrer in Zukunft Daten in die Google Cloud liefern, ohne es zu wissen.




Die Unternehmen haben darüber hinaus vereinbart, weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf Basis der führenden Lösungen von Google Cloud bei Künstlicher Intelligenz (KI), Datenverarbeitung und offenen Cloud-Infrastrukturlösungen zu erörtern.

Mögliche Einsatzfelder sind beispielsweise:

  • KI: Mercedes-Benz beabsichtigt, die Möglichkeiten der Google Cloud bei KI und maschinellem Lernen zu nutzen, um neue Fahrzeugmodelle schneller zu entwickeln, zu erproben und auf den Markt zu bringen und das Kundenerlebnis weiter zu verbessern.
  • Datenverarbeitung: Mercedes-Benz strebt an, die schnelle und effiziente Datenverarbeitungs-Plattform der Google Cloud zu nutzen, um Flottendaten zu analysieren.
  • Offene Cloud-Infrastruktur: Mercedes-Benz plant, die offene Infrastruktur von Google zu nutzen, um Prozesse aus der gesamten heutigen Mercedes-Benz Technologie-Landschaft auf sichere Art und Weise von lokalen Servern in die Netzwerkperiphere (Edge) oder in die Cloud zu verlagern. Damit werden weitere Innovationen ermöglicht und die Leistungsfähigkeit erhöht.

Sundar Pichai, Google-CEO:
Dabei ermöglichen wir Mercedes-Benz nicht nur, eine maßgeschneiderte Navigationslösung anzubieten, sondern stellen auch unsere Möglichkeiten bei KI und Datenverarbeitung zur Verfügung. Damit kann Mercedes-Benz sein Nachhaltigkeits-Engagement weiter beschleunigen, die nächsten Schritte beim automatisierten Fahren setzen und ein umfassenderes Erlebnis für Kundinnen und Kunden zu schaffen.

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[Mercedes Benz Pressemitteilung]




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