Google Chrome: Cleanup Tool wurde eingestellt; starkes Werkzeug gegen unerwünschte Software entfernt

chrome 

Mit dem Rollout von Google Chrome 111 kommen nicht nur einige neue Funktionen in den Browser, sondern man entfernt auch ein praktisches Tool, das in der Vergangenheit eine größere Bedeutung hatte: Das einigen Nutzern vielleicht bekannte Chrome Cleanup Tool wird mit dieser Version ohne Vorwarnung aus dem Browser entfernt und ersatzlos gestrichen. Laut Google ist es nicht mehr notwendig.


google chrome windows logo

Wir haben euch vor einiger Zeit das Chrome Cleanup Tool ausführlich vorgestellt, das schon seit 2015 ein fester Bestandteil der Windows-Version des Browsers ist und wichtige Aufgaben übernehmen konnte. Das Tool konnte unerwünschte Aktivitäten und Software aufspüren und diese vom Windows-Computer entfernen bzw. die Änderungen rückgängig machen. So ließen sich unerwünscht installierte Chrome-Erweiterungen löschen, von fremder Software geänderte Browsereinstellungen rückgängig machen oder sogar Malware vom Windows-Computer entfernen.

Laut den Entwicklern hat dieses Tool von 2015 bis heute in ganzen 80 Millionen Fällen unerwünschte Software entfernt – kein Pappenstiel. Die meisten Säuberungen dürften aber wohl in den ersten Jahren stattgefunden haben, denn laut der Ankündigung ging die Nutzung zuletzt stark zurück. Nur etwa drei Prozent aller Chrome-Nutzer haben sich in den letzten Jahren über unerwünschte Software beschwert – wie man „beschweren“ definiert und wie das konkret gemessen wurde, bleibt man in der Ankündigung schuldig.

Dazu kommt, dass nur 0,06 Prozent aller Scans im letzten Monat unerwünschte Software gefunden haben. Somit ist die Bedeutung des Tools wohl stark gesunken. Wie die Zahlen zu Beginn aussahen, sowohl bei den Nutzerbeschwerden als auch der Erfolgsquote, hat man leider nicht verraten. Auch wenn das Tool bis zuletzt grundsätzlich hilfreich war, hat es wohl keine Bedeutung mehr und wird daher ersatzlos eingestellt.




chrome cleanup

Die Zeiten haben sich geändert
Dass das Tool nicht mehr so relevant ist, hat aber nichts damit zu tun, dass die Angreifer aufgegeben haben – ganz im Gegenteil. Stattdessen haben sich einfach die Muster und Schutzmaßnahmen geändert. Durch einen verbesserten Schutz im Windows-Betriebssystem hat es Malware heute wohl viel schwerer als früher. Dazu kommt, dass auch der Chrome-Browser immer mehr Schutzfunktionen hat, den Chrome Web Store strenger kontrolliert und Nutzer per Safe Browsing vor gefährlichen Downloads warnt.

Aber auch das Angriffsszenario hat sich wohl geändert, denn heute würden die meisten Angriffe direkt im Browser auf den Webseiten stattfinden und weniger auf den lokalen Computern. Dabei geht es dann nicht um die Kontrolle über ein Gerät, sondern um Phishing, Datenklau und ähnlichen Dingen.

Aus diesen Gründen hat man das Tool ab sofort eingestellt und bereits mit dem Update auf Chrome 111 aus dem Browser entfernt. Man verkündet aber, weiterhin wachsam zu bleiben und bei Bedarf neue Maßnahmen und Tools anzubieten, wenn diese notwendig werden.

Letzte Aktualisierung am 6.04.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!

[Google Security Blog]




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket