Android: Apps bespitzeln Nutzer – das könnt ihr gegen Stalking tun & so lassen sich Stalking-Apps erkennen

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Trotz zahlreicher Sicherheitsmaßnahmen sind Viren und Malware auch auf dem Smartphone ein großes Thema und haben auf den mobilen Geräten entgegen aller Einschränkungen fast noch ein leichteres Spiel als auf dem Computer. In jüngster Vergangenheit spielt vor allem das Thema Stalking eine große Rolle, denn immer mehr Apps spionieren die Nutzer ohne ihr Wissen aus. Jetzt wurden viele Tipps zur Erkennung von Stalking-Apps veröffentlicht, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.


Das Smartphone ist für die allermeisten Menschen heute das mit Abstand wichtigste digitale Gerät und hat Zugriff auf sehr viel mehr persönliche Daten als ein Computer. Aber Smartphones eignen sich auch abseits der persönlichen Daten und Cloudzugänge perfekt (in gedachten Anführungszeichen) zur Überwachung fremder Menschen, denn sie besitzen bekanntlich Kameras ohne Kontroll-LED, Mikrofone, sind mit zahlreichen Sensoren zur Positionsbestimmung ausgestattet und werden Dutzende male pro Tag verwendet.

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Glaubt man aktuellen Statistiken von Kaspersky, dann ist die Verbreitung von Stalking-Apps allein im vergangenen Jahr um 77 Prozent gestiegen, wobei vor allem die deutschen Frauen zur Risikogruppe gehören. In Deutschland gibt es die mit Abstand am meisten bekannten Fälle von digitalem Stalking und in 80 Prozent der Fälle sind es Frauen, die überwacht werden. Problematisch daran ist es, dass die meisten Opfer diese Angriffe nicht einmal bemerken und die Dunkelziffer möglicherweise noch höher liegen könnte.

Das Stalking über das Smartphone unterscheidet sich grundlegend nicht vom „normalen Stalking“, denn den Tätern geht es einfach nur darum, den Opfern auf Schritt und Tritt zu folgen und viele Informationen zu erhalten. Auf dem Smartphone ist das deutlicher leichter, denn es reicht schon eine einzige installierte App, die mit entsprechenden Berechtigungen ausgestattet ist und im Hintergrund die Fäden ziehen kann.

Google hat gegen diese gesamte Kategorie – Viren, Malware, Stalking – bereits viele Maßnahmen gesetzt und immer mehr Einschränkungen in das Betriebssystem gebracht. Aber dennoch sind solche Stalking-Apps auch heute noch extrem mächtig und laut dem Bericht auch relativ leicht zu erwerben.



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Wer die Befürchtung hat, ein Opfer von Stalking werden zu können, sollte folgende Tipps befolgen, um das Stalking-Risiko zu minimieren. Natürlich gilt das für jeden Nutzer, denn die Tipps schützen nicht nur gegen Stalking, sondern jede weitere Form von Malware und sollten zum Teil ohnehin zum Standard gehören, um sich in der digitalen Welt gegen Angreifer zu schützen. Auch versierte Nutzer könnten auf sehr gut gemachte Apps und Malware hereinfallen – das hat sich in der Vergangenheit schon sehr häufig gezeigt.

So lässt sich das Stalking-Risiko minimieren
  • Nur Apps aus dem Play Store installieren
    Installation von Programmen aus unbekannten Quellen in den Einstellungen des eigenen Smartphones blockieren, um sich vor Stalkerware und Malware zu schützen.
  • Ein starkes Passwort verwenden
    Ein zuverlässiges Passwort nutzen, dass nicht an Dritte – auch nicht an Familienangehörige oder Vertrauenspersonen – weitergegeben werden sollte. Natürlich kann auch die Nutzung der Bestätigung in zwei Schritten nicht schaden, die wir euch in diesem Artikel sehr genau beschrieben haben.

    » So schützt ihr euch vor Passwort-Leaks und erstellt sichere Passwörter – einige Tipps von den Experten

  • Keine unbekannten Apps verwenden
    Keine unbekannten Dateien oder Anwendungen auf persönlichen Endgeräten speichern, da diese die eigene Privatsphäre beeinträchtigen könnten.
  • Aus ist Aus
    Sicherheitseinstellungen auf allen Geräten umgehend ändern, sobald eine Beziehung zu Ende gegangen ist, damit der ehemalige Partner nicht auf persönliche Daten zugreifen kann.
  • Verdächtige Apps installiert?
    Aller genutzten Anwendungen regelmäßig prüfen, um festzustellen, ob verdächtige Programme ohne Zustimmung installiert wurden. Nicht benötigte Apps löschen.
  • Anti-Viren-App verwenden
    Eine zuverlässige Sicherheitslösung wie Kaspersky Internet Security for Android verwenden, die Anwender bei einer versuchten Installation kommerzieller Spyware-Programme informiert. Obwohl Stalkerware in einigen Ländern als legal gilt und nicht als Malware identifiziert wird, warnen viele Sicherheitsprodukte ihre Nutzer dennoch vor dieser Bedrohungsart, die auch als „Not-a-Virus“ bezeichnet wird.

Habt ihr das Gefühl, bereits ein Opfer von Stalking geworden zu sein, könnt ihr euch an zahlreiche Organisationen und Hilfen wenden, die ihr in diesem Kaspersky-Artikel erhaltet.



Hier noch eine Reihe von Tipps, wie ihr erkennen könnt, ob ihr vielleicht derzeit oder in der Vergangenheit Oper von Stalking auf dem Smartphone geworden seid.

So lässt sich Smartphone-Stalking erkennen
  • Gestiegener Datenverbrauch
    Spionage-Apps benötigen Internetzugriff, um protokollierte Daten übertragen zu können. Ist ein unerwarteter, nicht erklärbarer Anstieg der Datennutzung zu verzeichnen, besteht potenziell die Möglichkeit, dass das Smartphone mit Stalkerware infiziert wurde.
  • Gesunkene Akkuleistung und verlangsamte Prozesse
    Aufgrund der ständigen Aktivitäten im Hintergrund beanspruchen Stalkerware-Apps sehr viel Arbeitsspeicher, CPU- und Akkuleistung. Dadurch verlangsamt sich die Leistung des eigenen Smartphones. Deshalb sollten regelmäßig alle laufenden Prozesse in Augenschein genommen und überprüft werden, welche Anwendung wie viele Ressourcen in Anspruch nimmt.
  • Unbekannte, nicht selbst installierte Apps
    Smartphone-Besitzer sollten auf Apps achten, an deren Installation sie sich nicht erinnern können, um auszuschließen, dass eine Überwachungssoftware ohne persönliche Zustimmung auf dem Gerät installiert wurde.
  • Verdächtige Hintergrundgeräusche
    Kommt es während Telefonaten immer wieder zu merkwürdigen Hintergrundgeräuschen, muss dies nicht immer nur an einer schlechten Verbindung liegen. Manche Stalkerware-Apps sind in der Lage, Telefongespräche aufzuzeichnen. Sollte dieses Problem also häufiger auftreten, ist zumindest Vorsicht geboten.
  • Unerklärliches Detailwissen Dritter
    Haben Unbefugte Kenntnis über kürzlich aufgenommene Fotos, besuchte Orte oder andere persönlichen Informationen, die typischerweise hinter einem Konto- oder Gerätepasscode gesperrt sind, liegt der Verdacht nahe, Opfer von Stalkerware geworden zu sein.

[Kaspersky]




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