YouTube-Bewertungen: Entwickler diskutieren über Änderungen für den Daumen nach unten

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Es gibt drei primäre Möglichkeiten, um mit einem YouTube-Video zu interagieren: Einen Kommentar abgeben, einen Daumen nach Oben oder auch einen nach Unten dalassen. Alle drei können Auswirkungen auf das Ranking eines Videos haben und somit über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Jetzt wird YouTube-intern darüber nachgedacht, den Dislike-Button etwas zu entschärfen, damit dieser nicht mehr als „Waffe“ eingesetzt werden kann. Der Zeitpunkt dafür ist interessant.


Ein gutes Ranking bei YouTube kann viele Millionen Dollar wert sein und wird durch sehr viele Faktoren bestimmt. Dazu zählen natürlich die harten Fakten wie die Viewer-Zahl, die Kanal-Abonnenten, aber auch der Titel oder die Qualität des Videos. Eine große Rolle spielen auch die sozialen Signale in Form von Kommentaren oder den Daumen – genau diese können aber auch von bestimmten Gruppierungen beeinflusst werden. Damit soll es bald vorbei sein.

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Wenn ein Video viele Daumen nach unten hat (Prozentual zu den Aufrufzahlen), dann ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass man sich diese Lebensminuten sparen und sinnvoller verwenden kann. Damit ist es aber wie bei den Bewertungen in Google Maps, denn auch hier können bestimmte Gruppen massenhaft Daumen nach Unten abgeben und so einem unliebsamen Konkurrenten das Leben schwer machen. YouTube hat zwar angeblich interne Algorithmen, die so etwas erkennen, aber möchte diesen Button dennoch weiter entschärfen.

Eine Idee der YouTuber sieht nun vor, dass die Nutzer direkt nach dem Dislike gefragt werden, warum sie den Daumen nach Unten gegeben haben – so wie man das bspw. auch von den Google-Anzeigen kennt. Dadurch ließe sich das leichter einschränken, ob der Daumen sich wirklich auf den Content bezieht. Eine weitere Idee ist es, die Daumen zwar anzubieten, aber die Anzahl der abgegebenen Stimmen nicht mehr öffentlich anzuzeigen – was das ganze natürlich ad absurdum führt. Alternativ könnte auch nur die Zahl der Dislikes ausgeblendet werden.

Diese und weitere Methoden werden in folgendem Video vorgestellt, das von YouTube Creator Inside stammt. Dieses Thema wird also YouTube-intern tatsächlich gerade diskutiert und es ist davon auszugehen, dass es zukünftig zu einer Änderung kommen wird.



Die Frage ist natürlich, ob es überhaupt einer Änderung bedarf. Natürlich wird es Missbrauch des Buttons geben, aber genauso gibt es auch Missbrauch des Like-Buttons und aller anderen Kennzahlen bei YouTube und im Web in Form von gekauften Nutzern. Das lässt sich mittlerweile schon gut automatisiert erkennen, ist zu 100 Prozent aber kaum zu verändern.

Ob all das noch sinnvoll ist, dürfte daher Ansichtssache sein. Schlussendlich wäre es für YouTube vielleicht der bessere Weg, das Facebook-System zu wählen und nur den Daumen nach oben anzubieten. Wem es gefällt, der kann es zeigen, wem nicht, der lässt es eben bleiben und wird das Video sowieso schon sehr bald schließen. Doch dazu wird es wohl nicht kommen.

Interessant ist übrigens, dass diese Diskussion zu einem Zeitpunkt entsteht, in dem ein von YouTube selbst erstelltes Video die Liste der unbeliebtesten Videos aller Zeiten anführt.

[9to5Google]




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