Musikvideos in Deutschland: GEMA einigt sich mit VEVO

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YouTube und die deutsche Verwertungsgesellschaft GEMA liegen schon seit Jahren im Clinch und sorgen dadurch für großen Frust bei den Nutzern, die ständig nur die berühmte Sperrbotschaft vor sich sehen. Nun hat sich VEVO überraschend mit der GEMA geeinigt und macht nun allein, ohne YouTube, weiter.


VEVO ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Sony Music und Universal Music und betreibt hunderte Kanäle auf YouTube, in denen die offiziellen Videos der Künstler angeboten werden. VEVO betreibt zwar auch eine eigene Plattform unter vevo.com, hat einen Großteil seiner Besucher aber über die YouTube-Kanäle. Insgesamt bietet man derzeit 75.000 Musikvideos in 12 Ländern an.

YouTube GEMA

Weltweit möchte sich VEVO langsam von YouTube lösen und auf die eigene Plattform setzen, nicht zuletzt deswegen, weil man alle Werbeeinnahmen mit Google teilen muss. Nun ist dem Unternehmen in Deutschland ein wichtiger Coup gelungen, der die eigene Plattform vor allem in Europa ein gutes Stück voranbringen dürfte.

Im Hintergrund hat man seit einiger Zeit mit der GEMA verhandelt und sich nun auf eine Vereinbarung geeinigt. Im „Herbst 2013“ will VEVO seine Plattform auch in Deutschland starten und alle Musikvideos auch hierzulande ganz legal anbieten. Wer also das nächste mal die nette Sperrbotschaft sieht, hat gute Chancen das Video nun auf vevo.com sehen zu können.

YouTube VEVO

Details über diese Vereinbarung wurden nicht bekannt, man darf aber davon ausgehen dass die GEMA dem Unternehmen nicht mehr entgegen gekommen ist als man es bei YouTube getan hat. VEVO und die GEMA setzen YouTube damit unter Zugzwang. YouTube könnte in Deutschland Traffic an VEVO verlieren und so die eigene Plattform schwächen.

Die GEMA hingegen hat gezeigt, dass mit ihr sehr wohl eine gütliche Einigung möglich ist die für beide Seiten akzeptabel und lohnenswert sein kann – es ist kaum denkbar dass sich VEVO über den Tisch ziehen lassen hat. Von YouTube hat die GEMA stets 0,375 Cent pro Videoabruf gefordert, angesichts von Hunderttausenden oder Millionen Abrufen aktueller Top-Hits kaum denkbar, dass sich das durch Werbung refinanzieren lässt.


Und so bleibt den Deutschen nur die Hoffnung darauf, dass YouTube nun innerhalb kürzester Zeit nachzieht und sich im wichtigen deutschen Markt nicht die Butter vom Brot nehmen lässt – insbesondere nicht von einem der wertvollsten Partner, der noch dazu Pläne hegt sich von YouTube zu lösen.

[futurezone]

UPDATE (1. Oktober 2013)
VEVO ist ab Sofort auch in Deutschland am Start und will vor allem mit Video-Premieren, Exklusiv-Inhalten und der vollen Verfügbarkeit von Videos gegen YouTube punkten. Noch dazu wird nur nach jedem 3. Clip Werbung angezeigt.
[Basic Thinking]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Musikvideos in Deutschland: GEMA einigt sich mit VEVO"

  • Kommt mir das nur so vor oder fließt da Geld im Kreis?
    Die Musik-Labels betreiben VEVO -> VEVO bezahlt per Click an die GEMA -> die GEMA schüttet an die Musik-Labels aus -> repeat.

Kommentare sind geschlossen.