Google vs. Apple zum Thema Datenschutz: Wer schützt seine Nutzer wirklich besser?

Man stolpert bereits morgens beim ersten Blick aufs Handy oder tagsüber auf dem Laptop über sie: Google und Apple. Beide Unternehmen beanspruchen für sich, dass die Privatsphäre der Nutzer an oberster Stelle steht. Die Konzerne verarbeiten große Mengen personenbezogener Daten. Wer passt wirklich besser auf die Daten der Nutzer auf und wem kann man seine digitalen Fußspuren eher anvertrauen?


google apple stock

Unterschiedliche Geschäftsmodelle

Apple und Google sind seit Jahren die besten Technologieunternehmen. Die Unternehmen haben unterschiedliche Geschäftsmodelle. Apple verdient das meiste Geld mit dem Verkauf von Hardware wie iPhones, MacBooks und iPads. Außerdem gibt es Abos wie iCloud-Speicher oder Apple Music. Google tickt da anders. Der Konzern finanziert sich durch Werbung.

Damit sich ein rein durch Werbung finanziertes Modell lohnt und funktioniert, benötigt Google zahlreiche Daten. Diese werden durch Suchanfragen, YouTube-Historien, Standortinfos, App-Nutzung und mehr gesammelt. Das heißt nicht, dass Google-Fans alarmiert sein müssen oder dass Google sorglos mit Informationen umgeht. Es wird aber klar, warum Google Daten sammelt.

Der Geräte-Gigant Apple

  • Die meisten Einnahmen von Apple stammen direkt aus dem Verkauf seiner eher luxuriös positionierten Hardware. Aber auch aus Dienstleistungen wie dem App Store und der iCloud werden hohe Einnahmen generiert.
  • Da Apple seine Produkte direkt an die Nutzer verkauft, ist der Anreiz geringer, Nutzerdaten für Werbezwecke Dritter zu sammeln. Apple wirbt damit, dass seine hochwertigen Geräte besonders datenschutzfreundlich sind.

Das Werbe-Imperium Google

  • Die meisten Google-Dienste (Suche, Gmail, Android, YouTube) sind kostenlos. Sie werden durch Anzeigen finanziert.
  • Damit die Anzeigen auch wirklich effektiv sind, muss Google wissen, was die Nutzer interessiert und wie sie sich verhalten. Dafür sind eine Menge Daten nötig.
Die Voreinstellungen: Wer schützt mit Grundeinstellungen

Ein wichtiger Faktor ist, was standardmäßig passiert, ohne dass man selbst Einstellungen vornimmt. Das ist für viele Anwender wichtig, die unterwegs auf dem Tablet oder Smartphone streamen oder ein aktuelles Bonusangebot von 20bet in einem Online-Casino nutzen möchten. Apple-Geräte sammeln zwar ebenso Daten, aber vieles wird lokal auf dem Gerät verarbeitet.

Siri-Anfragen, Face-ID-Analysen oder Tastaturvorschläge landen oft auf dem iPhone und nicht auf einem Server. Der berühmte „Private Relay“-Dienst (nur für iCloud+-Nutzer) verbirgt IP-Adressen und Surfverhalten – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Bei Android sieht es etwas gemischter aus.

Man kann eine Menge einstellen, aber man muss auch wissen, wie. Standortverlauf, Web- und App-Aktivitäten oder personalisierte Anzeigen sind häufig aktiviert. Es sei denn, man überprüft die Optionen bewusst. Viele Nutzer machen das nie und sind sich nicht darüber bewusst, dass dies überhaupt möglich ist. Google sammelt daher im Alltag mehr Daten, als man bewusst freigegeben hat.

Tracking-Richtlinien, Standardeinstellungen und Tools

Mit iOS 14.5 hat Apple App Tracking Transparency, kurz ATT, eingeführt. Es gibt eine Funktion, die dafür sorgt, dass Apps die Anwender vorher fragen müssen, ob sie sie über andere Apps und Websites hinweg verfolgen dürfen. Viele Nutzer klicken hier automatisch auf „Nicht erlauben“. Die Entscheidung hat die Werbebranche komplett auf den Kopf gestellt.

Die einen feiern Apple dafür, die anderen sagen, dass das Unternehmen seine Position nutzt, um Konkurrenzwerbung auszubremsen und gleichzeitig seine eigenen Anzeigenplätze attraktiver zu machen. Google hat einen anderen Ansatz. Android arbeitet an der sogenannten Privacy Sandbox. Damit sollen Tracking-Methoden ersetzt werden, die weniger individuelle Daten brauchen.

Werkzeuge für Nutzer: Hilfreiche Tools

Beide Anbieter haben inzwischen Datenschutz-Dashboards eingeführt, die zeigen, welche Apps welche Daten nutzen. Apple nennt es App-Datenschutzbericht, Android “Privacy Dashboard”. In der Praxis kommt es darauf an, wie vertraut man mit diesen Einstellungen ist. Apple präsentiert die Infos oft etwas klarer, dafür gibt Android manchmal mehr Details.

Es ist ein kleiner Unterschied, der aber im Alltag durchaus darüber entscheidet, ob jemand eine Einstellung ändert oder sie einfach ignoriert. Google bietet seit Jahren sehr mächtige Kontoverwaltungstools wie Aktivitätskontrolle, Standortverlauf und Exportfunktionen an. Sie sind nützlich, aber für viele in der praktischen Anwendung zu umfangreich. Apple hält es minimalistischer, was angenehm sein kann, aber eben auch weniger individuelle Einstellungen erlaubt.

Transparenz: Es geht noch etwas mehr

Hier gibt es für beide Unternehmen noch Raum für Verbesserungen. Apple genießt den Ruf, ein Privacy-Champion zu sein. Das liegt daran, dass seine Standardeinstellungen oft die sichersten sind. Hier gab es aber auch ein paar kritische Stimmen zu der Datenmenge, die Apple über seinen App Store sammelt.

Google hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um seine gesammelten Daten transparent zu machen. Jeder Nutzer kann genau sehen, welche Informationen über ihn gespeichert sind. Die Menge der gesammelten Daten bleibt für Google weiterhin eine Herausforderung.

Wer schützt besser?

Es gibt keinen eindeutigen Gewinner. Apple hat stärkere Voreinstellungen und ist für viele einfacher in der Anwendung, mit weniger datengetriebenen Geschäftsinteressen. Mit etwas mehr Engagement der Anwender gibt es bei Google mehr individuelle Kontrollmöglichkeiten. Die größten Unterschiede hängen vom eigenen Verhalten ab. Entscheidend ist, welche Geräte und Dienste besser zu den eigenen Bedürfnissen passen.




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket

Artikel kann bezahlte Werbelinks und Anzeigen enthalten.