So will Google den Chrome-Browser retten: Entwicklung wird verteilt – hunderte Millionen Dollar Betriebskosten

chrome 

Der Chrome-Browser steht seit vielen Jahren an der Spitze und ist sowohl am Desktop als auch Mobil mit Abstand die meistgenutzte App in diesem Bereich – und das nicht nur in der populären Google-Version. Das gesamte Chrome-Ökosystem basiert auf einem eigentlich stabilen Konstrukt, könnte durch kommende Entwicklungen aber dennoch ins Wanken geraten. Um das zu verhindern, hat Google bereits vorsorglich Maßnahmen getroffen und Informationen veröffentlicht.


chromium logo

Den allermeisten Menschen ist der Browser Google Chrome vertraut, wobei sicherlich die einfache Nutzung, der Name Google und schlicht die Gewohnheit dafür sorgen, dass sie kaum einen anderen Browser nutzen möchte. Dass auch Microsoft Edge auf der Chrome-Technologie basiert, dürften trotz Microsofts Werbemaßnahmen nur wenige Nutzer wissen. Dass es noch Hunderte weitere Browser mit derselben (Google-freien) Engine gibt, ist außerhalb der Tech-Blase praktisch unbekannt.

Das ist das Chromium-Ökosystem
Das Konstrukt von Google Chrome ist erfolgreich und von Google über die Jahre soweit etabliert worden, dass alle Beteiligten profitieren: Google von der hohen Verbreitung der Technologie und den eigenen Idealvorstellungen eines Browsers und alle anderen Entwickler von der praktisch fix-fertigen Engine, die kaum Pflege und Entwicklung bedarf. Bei dem Unterbau handelt es sich um Chromium, ein Open Source-Projekt. Google Chrome ist „nur“ ein darauf basierender Browser, allerdings der mit gigantischem Abstand erfolgreichste.

Dementsprechend stemmt Google auch gut 95 Prozent der gesamten Weiterentwicklung der Chromium-Engine. Für ein Gemeinschaftsprojekt aus unzähligen Entwicklern – inklusive Schwergewichte wie Microsoft – nicht unbedingt fair. Doch weil die Entwicklung sehr viel Geld kostet und Google dieses scheinbar bereitwillig ausgeben will, wird sich daran natürlich kein Unternehmen stören. Doch das schafft eine enorme Abhängigkeit zwischen den eigentlich getrennten Projekten Google Chrome und Chromium.




Sollte Google im Zuge des US-Kartellverfahrens dazu verdonnert werden, den Chrome-Browser zu verkaufen, wird unter anderem die zusätzliche Auflage erwartet, dass das Unternehmen in den folgenden Jahren keinen neuen Browser entwickeln darf. Eine logische Auflage, die dadurch aber nicht nur Google Chrome betrifft, sondern auch das Chromium-Projekt. Denn selbst wenn Google sich weiter betätigen dürfte – warum sollte man das ohne jeglichen eigenen Vorteil tun? Denn die Entwicklung verschlingt Unsummen.

Chrome-Pflege kostet Hunderte Millionen Dollar
Wir hatten hier im Blog bereits berichtet, dass allein der Betrieb des Chromium-Browsers Hunderte Millionen Dollar kostet. Die Weiterentwicklung sowie die Kosten für _Google_ Chrome sind da noch gar nicht enthalten. Selbst das im Open Source-Bereich manchmal sehr gutwillige Unternehmen wird diese Kosten ohne Chrome-Einnahmequelle wohl kaum weiter allein stemmen wollen.

Googles Rettungspaket
Mit der „Supporters of Chromium-based Browsers“-Vereinigung soll das gesamte Chromium-Projekt schon jetzt auf stabilere Füße gebracht und im Fall des Falles gerettet werden. Konkret geht es darum, dass sich auch Nutznießer aktiver einbringen sollen und das Open Source-Projekt seine Stärke voll ausspielen kann. Wenn Google tatsächlich die Kontrolle abgeben müsste, schafft die neue Organisation die notwendigen Strukturen, um das Projekt nicht vor die Wand fahren zu lassen.

Ob die beteiligten Unternehmen auch tatsächlich genügend Geld und Ressourcen in die Hand nehmen würden, um den Weiterbetrieb sicher zu gewährleisten, steht auf einem anderen Blatt. Google hat angekündigt, derzeit keine Pläne zu haben, das Investment in den Chrome-Browser und Chromium zurückzufahren. Dennoch darf diese neue Struktur und Rettungsaktion auch als Warnschuss verstanden werden, dass der Status Quo nicht mehr ewig bestehen bleibt…

» Google Chrome: So könnt ihr die praktische Seitenleiste verschieben – vom rechten Rand zum linken Rand

[9to5Google]

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