Chromebook-Nutzer sind besorgt: Große Änderungen bringen aber auch große Chancen (Kommentar)

Google wird die beiden Betriebssysteme Android und ChromeOS demnächst fusionieren, was während und nach der Umstellung sicherlich größere Änderungen auf die Chromebooks bringt – und damit auch Sorgen bei den Nutzern hervorruft. Doch ein solcher Neustart birgt natürlich auch große Möglichkeiten, die so schnell nicht wiederkommen werden. Diese könnten die gesamte Produktkategorie nach vorn bringen.

Wenn Google die Fusion der beiden Betriebssysteme Android und ChromeOS offiziell machen wird, ist das eher keine Zusammenlegung, sondern das Ersetzen des einen und durch das andere. Denn faktisch wird es darauf hinauslaufen, dass Android mit dem Desktopmodus auf Chromebooks kommt. Zwar mit einer an ChromeOS angelehnten Oberfläche und einem ähnlichen Funktionsumfang, aber man kann und wird es sicherlich nicht mehr ChromeOS nennen.
Fusion wird zur Herausforderung
Googles Entwickler müssen gleich mehrere Gratwanderungen vollführen: Das Desktop-Android soll so aussehen wie ChromeOS und die gleichen Funktionen bieten. Gleichzeitig wollen Android-Nutzer auch auf den großen Displays ihre gewohnte Oberfläche. Zwar gibt es mittlerweile große Schnittmengen zwischen Android und ChromeOS, aber dennoch gibt es einige tiefgreifende Unterschiede. Es wird nicht einfach sein, dies zu vereinheitlichen und alle Nutzer zufriedenzustellen.
Das Beste aus beiden Welten kann auch schnell dazu führen, dass man alte Unzulänglichkeiten mitnimmt oder etablierte Dinge geändert werden, auf die die Nutzer nicht verzichten möchten. Völlig zurecht sind einige Chromebook-Nutzer besorgt, dass Google in eine falsche Richtung geht und die Geräte in einigen Jahren nicht mehr so wie gewohnt nutzbar sind. Faktisch nutzbar natürlich schon, aber vielleicht fällt auch die eine oder andere Stärke weg.
Große Chancen für den Neustart
Das Betriebssystem ChromeOS ist bereits 13 Jahre alt und natürlich hat sich in dieser Zeit technisch viel getan. Daher könnten einige Dinge, die vor eineinhalb Jahrzehnten entschieden und umgesetzt worden sind, vielleicht heute revidiert werden. Dinge, die man im Normalfall eher nicht ändern könnte. Dazu zählt der technische Unterbau, die Struktur des Betriebssystems, der Kernel, der Update-Prozess und weitere Dinge. All das könnte durch den Neustart mit der „ChromeOS-Kopie“ ganz neu angegangen werden.
Aber natürlich besteht auch das Risiko, dass man Google-typisch mal wieder zu viel will und sich in eine Sackgasse manövrieren könnte. Google ist bekannt dafür, eine solche nicht wieder zu verlassen, sondern einfach ein neues Projekt zu starten. Wenn aus ChromeOS erst einmal nur noch ein Desktopmodus für Android wird, dann ergibt sich dadurch eine gewisse Austauschbarkeit. Das wäre der Worst-Case und könnte Chromebook-Nutzer über einen längeren Zeitraum funktional lähmen.
Doch trotz aller Bedenken, Risiken und eben auch Chancen ist es dennoch eine spannende Zeit, um bei den Chromebooks einzusteigen. Denn wir reden hier nicht von einer weiteren kostenlosen App, sondern von einem Betriebssystem und einer Produktgruppe, für das die Nutzer mehrere Hundert Euro bezahlt haben. Einem solchen kann man nicht einfach den Stecker ziehen, das würden weder die Nutzer noch die Hardware-Hersteller zulassen.
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