Google-Zwang wird gelockert: Vorinstallierte Android-Apps werden auch ohne Play Store-Zugang aktualisiert

android 

Standardmäßig ist der Play Store die einzige Quelle für Android-Apps sowie Updates für bereits installierte Apps – zumindest auf den von Google zertifizierten Android-Smartphones. Der Zugang zum Play Store setzt allerdings ein Google-Konto voraus, das aber nicht jeder Nutzer anlegen oder verwenden möchte. Um dennoch eine gewisse Grundsicherheit, zu garantieren plant Google nun, vorinstallierte Apps auch ohne offiziellen Zugang zum Play Store zu aktualisieren.


Auf jedem Android-Smartphone sind bei Auslieferung bereits dutzende von Apps vorinstalliert: Von den Google-Apps über die Hersteller-Apps bis hin zu den System-Apps. Da die Geräte aber längere Zeit in den Lagern und Regalen dieser Welt stehen und in den meisten Fällen auch weiterentwickelt werden, müssen sie regelmäßig aktualisiert werden, um Sicherheitslücken zu schließen, Probleme zu beheben oder auch neue Features zu erlangen.

google play malware

Bisher ist es so, dass vorinstallierte Apps ohne Zugang zum Play Store nicht aktualisiert werden können. Davon ausgeschlossen sind die Google-Apps, die schon jetzt auch Zugang zum Play Store regelmäßig Updates erhalten. Diesen Vorteil möchte man nun auch externen Entwicklern zuteil werden lassen und plant, in den nächsten Monaten die Updates über den Play Store zu ermöglichen. Dazu wird es erst einmal eine Testphase geben, die dann bei Erfolg zum Standard wird.

Der Vorteil liegt natürlich auf der Hand, denn gerade in puncto Sicherheit ist ein aktueller Stand vom Betriebssystem und auch den Apps sehr wichtig. Android-Sicherheitsupdates sind unabhängig von einem Google-Konto und kommen bei vielen Herstellern mittlerweile sehr regelmäßig. Das nun auch auf die Apps auszuweiten, ist nur der nächste logische Schritt. Nutzer, die das nicht möchten, sollen diese Updates auch deaktivieren können – standardmäßig sollen sie aber aktiviert sein.

In der Ankündigung ist eindeutig die Rede von vorinstallierten Apps. Wie es sich mit über den Play Store installierten Apps verhält, wenn der Nutzer den Zugang zum Google-Konto kappt, geht daraus nicht hervor. Ich würde aber davon ausgehen, dass hier kein Unterschied gemacht wird.



Zwar dürften prozentual gesehen nur sehr wenige Nutzer auf einen Google-Account und den Play Store verzichten, aber dennoch ist es ein guter und richtiger Schritt, den Google-Zwang auf dem Smartphone etwas weiter zurückzufahren. Im Folgenden findet ihr die Ankündigung, die Google per E-Mail an viele Entwickler versendet hat:

Hello Google Play Developer,
In the coming months, Google Play will begin testing a new feature that will automatically allow Google Play to update pre-loaded apps for users who didn’t sign in to a Google account. Users have the ability to turn off this feature at any time if they wish.
 
This new feature will provide users with a more consistent app experience across many devices and will allow them to access the best and newest features provided by developers. This should also help developers reduce overhead costs required to support obsolete app versions.
 
Action required
We have identified that one or more of your apps may be pre-loaded on various devices and OS versions. We recommend that you verify that new releases of your app will work as desired with or without a Google account. Note that this change will only apply to devices shipped with Android Lollipop (API 21) or newer OS versions.
 
We appreciate your support as we continually work to improve our platform to ensure the best experience for users and developers.

Siehe auch
» Android: Google hat im vergangenen Jahre deutlich mehr Apps gesperrt & scannt 50 Milliarden Apps pro Tag

» Sicherheitsforscher: Android-Apps tracken Hunderte Millionen Nutzer ohne Erlaubnis (+ Liste einiger Apps)

[AndroidPolice]




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