Google vs. Samsung: Neuer Streit um Android Wear, Tizen & Smartwatches

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In den vergangenen Jahren gab es wohl kaum zwei Unternehmen die mehr gegenseitig voneinander profitiert haben als Samsung und Google – und dennoch herrscht wieder einmal Eiseskälte zwischen Seoul und Mountain View. Beide Unternehmen würden gerne enger zusammen arbeiten und aber auch gleichzeitig voneinander loskommen. Jetzt droht die Situation wegen den Wearables, allen voran Smartwatches, wieder einmal zu eskalieren.


Samsung hat bei Smartphones und Tablets in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt, der ohne Googles Betriebssystem Android so wohl kaum möglich gewesen wäre. Gleichzeitig wäre aber auch der Aufstieg von Android ohne Samsung nicht in dieser Geschwindigkeit möglich gewesen. Beide Seiten haben also in den vergangenen Jahren von den Stärken des Anderen profitiert – und das weckt natürlich auch Begehrlichkeiten.

Samsung

Während sich Samsung mehr Einfluss bei Android wünscht und viele vorinstallierte einfach nachprogrammiert und ersetzt hat bzw. die eigenen Konkurrenz-Angebote vorinstalliert, möchte Google die Vereinheitlichung von Android vorantreiben und die gesamte Oberfläche unter Kontrolle haben. Durch diese beiden Strategien, die wohl kaum zusammen passen, kam es schon im vergangenen Jahr zu einem gewaltigen Bruch zwischen beiden Unternehmen.

Anfang des Jahres wurden dann die Friedenspfeifen geraucht und beide Unternehmen haben eine neue Freundschaft und engere Zusammenarbeit bekannt gegeben, doch schon wenige Monate später hatte Samsung wieder verkündet, sich langfristig von Android trennen zu wollen. Bei den Smartwatches hat Samsung diesen Schritt mittlerweile schon vollzogen und hat das gesamte Gear-Programm auf Tizen umgestellt, lediglich die Gear Live ist noch mit Android Wear ausgestattet.

Bei einem Treffen zwischen Larry Page und dem Samsung-Vize Jay Y. Lee gab es nun Gespräche über die Zukunft von Samsungs Smartwatches. Google fordert von Samsung, dass man stärker auf Android setzen solle und das Betriebssystem auch auf den kleinen Displays genutzt werden soll. Samsung hatte sich über die schlechte Akkulaufzeit von Android auf Smartwatches beschwert, allerdings hatte man damals auch auf eine extrem modifizierte Version von Android gesetzt – und nicht auf Android Wear gewartet.

Google hatte Samsung damals gebeten auf diese Entwicklung zu warten, aber das hat man in Südkorea ignoriert und den Markt mit Smartwatches geflutet – sehr zum Ärger von Google. Jetzt hat man Tizen als Betriebssystem auserkoren, das natürlich nicht kompatibel zu den Android-Smartphones ist. Das ergibt kurzfristig natürlich eine Eskalation und könnte das Android-Ökosystem bei den Wearables schwächen – als Marktführer hat Samsung natürlich derzeit die Karten in der Hand.


Eine gütliche Einigung soll es laut Beobachtern nicht gegeben haben, beide Seiten beharren weiter auf ihren Positionen und dürften keinen Schritt nachgeben. Ob sich Samsung mit Tizen ins Abseits schießt oder Android Wear Konkurrenz machen und deren Durchbruch verhindern kann bleibt abzuwarten…

[9to5Google]




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