Android 6.0 Marshmallow: Google verpflichtet Smartphone-Hersteller zur Integration des Doze-Modus

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Mit der neuen Android-Version 6.0 Marshmallow hat Google den neuen Doze-Modus vorgestellt, mit dem die Akku-Laufzeit des Smartphones oder Tablets deutlich verlängert werden kann. Dieser nutzt diverse Techniken um den Stromverbrauch zu reduzieren und soll damit eines der Hauptprobleme aller Smartphone-Nutzer lösen. Damit auch alle Nutzer in diesen Genuss kommen, hat Google nun in den Android-Richtlinien für die Smartphone-Produzenten vorgeschrieben, dass alle Hersteller diesen Modus unverändert ausliefern und diesen unterstützen müssen.


Der Doze-Modus spart unter anderem dadurch Strom, dass bestimmte Prozesse und Synchronisierungen im Hintergrund abgeschaltet werden, wenn der Nutzer das Smartphone für längere Zeit nicht nutzt. Dafür greift die Software unter anderem auch auf die Bewegungssensoren des Smartphones zurück, und bemerkt so eine längere Standby-Phase. Wird das Gerät für einen längeren Zeitraum nicht genutzt, fällt es dann in eben diesen Doze-Modus und stellt sehr viele Hintergrundaktivitäten ein. Dadurch kann die Akku-Laufzeit im Standby verdreifacht werden.

device sync activity

Dieser Doze-Modus darf von den Smartphone-Produzenten nicht verändert werden und muss in dieser Form auch in den angepassten Android-Versionen ausgeliefert werden. Außerdem müssen alle Apps diesen Modus unterstützen und alle Ausnahmen müssen für den Nutzer sichtbar aufgelistet werden. Google selbst hat zwei Prozesse aus dem eigenen Hause, die vom Doze-Modus ausgeschlossen sind und nicht heruntergefahren werden können: Einmal die Play Services und als Zweites der Android Device Manager. Da diese eine ständige Erreichbarkeit voraussetzen und auch im Hintergrund aktiv sein müssen, darf der Doze-Modus diese natürlich nicht deaktivieren.

Wenn die Smartphone-Produzenten ihrerseits ebenfalls vorinstallierte Apps nicht abschalten lassen möchten, müssen diese in dem Untermenü aufgelistet werden. Dadurch kann der Nutzer sehr leicht rausfinden, welche Apps im Hintergrund auch weiterhin Akku verbrauchen und möglicherweise für die kurze Laufzeit verantwortlich sind. Ändern kann der Nutzer daran dann zwar in den meisten Fällen nichts, aber er kann sich darauf einstellen oder die Apps möglicherweise deinstallieren.




Android-Richtlinien:

All apps exempted from App Standby and/or Doze mode MUST be made visible to the end user. Further, the triggering, maintenance, wakeup algorithms and the use of Global system settings of these power-saving modes MUST not deviate from the Android Open Source Project.

Bleibt zu hoffen dass sich nicht zu viele Apps wieder einmal zu wichtig nehmen und sich selbst auf die Ausschlussliste für den Doze-Modus setzen. Die Akku-Laufzeit von Android-Smartphones sollte sich damit dann signifikant erhöhen lassen. Da die Smartphone-Hersteller ohne eine vernünftige Umsetzung keine Google-Zertifizierung bekommen, dürften diese auch keine Experimente eingehen und weitere Hürden oder Schranken einbauen.

Natürlich darf man aber auch keine Wunder von diesem Modus erwarten, denn dieser kann nur dann seine große Wirkung haben, wenn das Smartphone seltener benutzt wird. Wer es trotzdem den ganzen Tag nutzt oder ständig zur Hand nimmt, wird von den Einsparungen nur wenig bis gar nichts bemerken.

[AndroidPolice]




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