Android Auto / Android M: Google möchte das Betriebssystem tiefer in das Auto integrieren

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Der Kampf der IT-Giganten um das Auto der Nutzer hat längst begonnen und Google gibt als Späteinsteiger jetzt richtig Gas: Erst im Juni hatte man Android Auto vorgestellt, aber dieses angepasste Betriebssystem soll nur der Anfang sein: Laut mehreren internen Quellen soll das Betriebssystem schon bald sehr viel tiefer in das Auto integriert werden und das gesamte Info- und Entertainment-System stellen. Schon jetzt gibt es Autos mit integriertem Android OS, aber dabei handelte es sich bisher nicht um offizielle Versionen.


Mit Android Auto hatte Google vor einigen Monaten eine sehr abgespeckte Android-Version vorgestellt, die einerseits sehr einfach zu bedienen ist und auf der anderen Seite dennoch einige Vorteile gegenüber bisherigen InCar-Systemen bietet. Da der Blick des Fahrers stets auf den Verkehr gerichtet sein muss, ist Android Auto außerdem auch komplett sprachgesteuert. Bisher ist das OS aber noch von einem angeschlossenen Smartphone abhängig, was Google aber schon bald ändern möchte. Dazu soll das System sehr viel tiefer in das Auto integriert werden.

Android Auto
Android Auto

Die neuen Pläne sehen vor, dass die Autohersteller ihre eigenen Infotainment-Systeme durch Googles Android ersetzen. Bisher konkurrieren beide Systeme noch miteinander, und Android Auto dürfte damit vorerst keine große Chance auf eine Verbreitung haben. Android Auto, das in der eingebetteten Version die Bezeichnung Android M tragen soll, soll nicht nur das gesamte Entertainment-System übernehmen, sondern auch die Routenplanung und die Informationsanzeige. Die eigentliche Steuerung der Fahrzeug-Funktionen hingegen möchte man wohl vorerst weiterhin den Herstellern überlassen.

Um dieses Ziel zu erreichen muss Android aber noch deutlich verbessert werden. Zum einen müsste die Sicherheit des gesamten Betriebssystems noch einmal deutlich verbessert werden – ein Auto sollte nun wirklich nicht bei voller Fahrt von Hackern übernommen werden – und zum anderen muss auch an der Boot-Zeit gearbeitet werden. Kein Fahrer würde es akzeptieren, wenn er erst 30 Sekunden warten muss bevor er losfahren kann. Wichtig sind auch die Info-Schnittstellen, die die Auto-Hersteller Google bieten und welche Informationen das Betriebssystem bekommen und verarbeiten kann. Daten über die aktuelle Fahrt sind natürlich sehr wertvoll und können Android noch einmal entscheidend verbessern.



Bei diesen Plänen ist Google natürlich auf Partnerschaften mit den großen Auto-Herstellern angewiesen, die sich wiederum dann wohl schon bald für eine Plattform entscheiden müssen. Sollen sie auf Android, Apples System oder Microsofts Embedded Windows setzen – oder eben weiterhin bei ihrer eigenen Plattform bleiben. Mit Android könnte Google den Auto-Herstellern zur Abgrenzung von der Konkurrenz weiterhin die Möglichkeit bieten, die Oberfläche des Betriebssystems anzupassen. Bei dem derzeitigen Entwicklungstempo könnte es tatsächlich schon bald soweit sein, dass das verwendete Betriebssystem über den Auto-Kauf entscheidet.

[The Verge]




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