Wer war Ferdinand Berthier? Google-Doodle zum 220. Geburtstag des französischen Gehörlosen

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Am heutigen 30. September hätte der französische Gehörlose Ferdinand Berthier bereits seinen 220. Geburtstag gefeiert und wird anlässlich dessen von Google mit einem sehr passenden Doodle geehrt. Ferdinand Berthier hat sein Leben lang für die Rechte der Stummen und Gehörlosen gekämpft und dabei entscheidend dazu beigetragen, die Gebärdensprache und deren Akzeptanz zu verbreiten und etablieren.


Ferdinand Berthier 220 Geburtstag Google Doodle

Das heutige Google-Doodle für Ferdinand Berthier zeigt den französischen Vorkämpfer für die Rechte der Gehörlosen in einer sehr freundlichen und typische Pose. Nämlich bei Ausführung der Gebärdensprache, die damals bereits existierte, aber noch nicht verbreitet und vor allem in der Breite kaum akzeptiert wurde. Wir sehen seine geformten Hände, wobei die rechte Hand am Ohr ist. Gut zu sehen ist sein Verdienstorden.

Im Hintergrund sehen wir ebenfalls einige Hände bzw. Arme, die Zeichen oder Worte in Gebärdensprache zeigen. Diese schlängeln sich mit gewissen Längen durch das Bild und auch durch den ebenfalls sichtbaren Google-Schriftzug. Es ergibt sich ein sehr schönes Gesamtbild, das den Verdiensten von Ferdinand Berthier sicherlich gerecht wird. Das zweite O wird übrigens wie üblich durch den Protagonisten ersetzt, ist diesmal aber durch die angedeutete Bewegung an seinem Ohr zu sehen.

Das heutige Google-Doodle für Ferdinand Berthier wurde von den Google-Designern entworfen, die bis auf die offizielle Beschreibung leider keine weiteren Informationen zur Darstellung veröffentlicht haben. Hier die offizielle Meldung, in der Google den Lebensweg von Ferdinand Berthier sowie die Motivation für das Doodle beschreibt.

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Googles offizielle Doodle-Beschreibung:

Das heutige Doodle feiert den gehörlosen französischen Pädagogen und Intellektuellen Ferdinand Berthier. Er war einer der ersten Befürworter der Gehörlosenkultur in einer Zeit, in der Menschen mit Hörstörungen von der Gesellschaft verstoßen wurden.

Berthier wurde an diesem Tag im Jahr 1803 in Saône-et-Loire, Frankreich, geboren. Als achtjähriges gehörloses Kind begann er, das Nationale Institut für Gehörlose in Paris zu besuchen. Seine Eltern hofften, dass er grundlegende Berufs- und Lesekompetenzen erlernen würde, um ihn auf eine Stelle als Handwerker vorzubereiten. Allerdings blühte Berthier in der Schule auf und ließ sich von seinen Lehrern (wie Laurent Clerc) inspirieren, eine Karriere im Bildungsbereich einzuschlagen. Nach seiner weiteren Schulzeit kehrte er zurück, um am National Institute for the Deaf zu unterrichten. Mit 27 Jahren wurde er einer der ältesten Professoren der Schule.

Im Jahr 1834 organisierte Berthier das erste stille Bankett für gehörlose Franzosen. In den folgenden Jahren begannen Frauen, Journalisten und Regierungsbeamte, an der jährlichen Veranstaltung teilzunehmen. Berthier beantragte außerdem erfolgreich bei der französischen Regierung die Gründung einer Organisation, die die Interessen der Gehörlosengemeinschaft vertritt. Die Société Centrale des Sourds-muets war geboren. Als erste formalisierte Gruppe ihrer Art half sie bei der Organisation von Erwachsenenbildungskursen und gegenseitigen Hilfsmaßnahmen für Menschen mit Gehörlosigkeit.

Nachdem er durch diese Initiativen zu einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens geworden war, nutzte Berthier seinen neu gewonnenen Ruhm, um andere inspirierende Gehörlose und Lehren ins Rampenlicht zu rücken. Er schrieb Bücher über die Geschichte der Gebärdensprache und Biografien über diejenigen, die für die Rechte der Gehörlosen kämpften, wobei er in seinen Werken häufig Gebärdensprachdichter als Autoren nannte. In der Zwischenzeit drängte er die Société Centrale des Sourds-muets zu einer globalen Organisation. Im Jahr 1849 erhielt Berthier den Chevalier de la Légion d’honneur – der erste Gehörlose, dem die höchste Auszeichnung Frankreichs verliehen wurde.

Berthier bleibt einer der wichtigsten Aktivisten für die Rechte von Gehörlosen und seine Bemühungen förderten die Bildung und Wahrnehmung der Gehörlosen- und Hörgeschädigtengemeinschaft in ganz Europa und Amerika. Auch heute noch finden auf der ganzen Welt stille Bankette statt.

Berthiers Arbeit trug auch dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur zu schärfen und den Einsatz der Gebärdensprache in der Gehörlosenbildung zu fördern. Dank der harten Arbeit und dem Engagement von Berthier können gehörlose und schwerhörige Menschen jetzt mehr ihrer Menschenrechte als je zuvor genießen, einschließlich des Zugangs zu medizinischer Versorgung und des Rechts, Fahrzeuge zu fahren.

Alles Gute zum Geburtstag, Ferdinand Berthier!

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