Bard: Google startet ChatBot-KI für viele Nutzer – jetzt gibt man Vollgas und nutzt den technischen Vorsprung

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In dieser Woche hat Google endlich den Startschuss für den KI-ChatBot Bard gegeben und ermöglicht ersten Nutzern den Zugang zur eigenen Antwort auf ChatGPT und den Bing ChatBot. Es ist zu erwarten, dass man in den nächsten Wochen richtig Gas geben wird, um nicht nur den zeitlichen Rückstand aufzuholen, sondern vielleicht auch qualitativ so stark nachzulegen, dass die Konkurrenz für Google-Nutzer schnell vergessen ist.


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Die letzten Monate waren Google-intern sicher nicht einfach und auch die nächsten werden es nicht werden: Die Umsätze stagnieren, wichtige Projekte kommen nicht voran und immer häufiger dringt nach außen, dass man sich selbst im Weg steht. Ich habe das erst kürzlich in diesem Artikel zusammengefasst. Aber auch das seit zwei Jahrzehnten unantastbare und gefühlt konkurrenzlose Kernprodukt kam plötzlich unter Druck, denn man hat den Startschuss der KI-ChatBots verpasst und keine schnelle Antwort darauf gewusst.

Von dem plötzlichen Hype rund um ChatGPT und der zweiten Hype-Welle mit dem Bing ChatBot war Google offensichtlich überrascht und hatte keine schnelle Antwort. Stattdessen konnte man den Eindruck eines blinden Aktionismus bekommen, denn plötzlich hat man jegliche vergangene KI-Bemühungen hervorgehoben, mehr als 20 neue Produkte und eine KI-Aufrüstung aller wichtigen Produkte in Aussicht gestellt. Irgendwas wird schon hängenbleiben. Diesen Ansatz kann man hinterfragen, aber jetzt geht es doch ganz schnell.

Vor wenigen Tagen wurde Bard offiziell gestartet und die ersten Nutzer zum Test eingeladen. Man wartet also nicht bis zur Entwicklerkonferenz im Mai, sondern schafft schon jetzt Fakten. Und man verschafft sich Vorlauf, um vielleicht schon am 10. Mai eine breite Verfügbarkeit anzukündigen. Vieles wird jetzt davon abhängen, wie schnell man Bard verbreiten kann und will. Doch die Aussichten sind gar nicht so schlecht.




Google ist technisch wahrscheinlich voraus
Niemand hat infrage gestellt, ob Google eine Antwort geben kann, sondern es wurde lediglich kritisiert, dass man trotz aller technologischen Vorsprünge kein Produkt auf die Beine gestellt hat – und zwar vor der Konkurrenz. Kaum jemand hat einen vollen Überblick, aber ich gehe davon aus, dass Google trotz aller GPT-Hypes technisch überlegen ist. Man hat eine bessere KI-Logik, bessere Sprachmodelle und vor allem eine stärkere Fakten- und Informationssammlung. Es muss nur zu einem Produkt zusammengepuzzelt werden.

Strategisch wird Bard und die umgebende Technologie in den nächsten Jahren sehr wichtig sein, sodass man wohl noch lange Zeit das ganze Gewicht in die Waagschale werfen wird, um das Produkt voranzubringen. Bisher stand man sich eher selbst im Weg und hat das Produkt aufgrund der eigenen Qualitätsanforderungen oder anderen internen Bestimmungen nicht auf den Weg gebracht. Zwar setzt man selbst in vielen Bereichen auf „das Produkt reift beim Kunden“, doch ausgerechnet bei der generativen KI hat man dieses Mittel nicht angewandt. Das hat sich jetzt geändert und Bard ist deutlich als „Experimental“ gekennzeichnet.

Natürlich muss man den Mut jetzt auch in anderen Bereichen beweisen. Es reicht nicht, nur den KI-ChatBot zu starten und in die Websuche zu integrieren. Microsoft macht vor, in wie viele Produkte man so etwas in kürzester Zeit integrieren kann. Auch Google hat große Pläne mit Workspace und wird wohl auch bald die KI-Bildgeneratoren an den Start bringen. Auch das sind noch Grundlagen, die immer weiter zusammengeführt werden. Es wird eine spannende KI-Zukunft und Google scheint ganz vorn mitspielen zu wollen. Der nächste Knackpunkt wird die Monetarisierung, aber das ist dann wieder ein anderes Thema…

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Letzte Aktualisierung am 10.03.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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comment 2 Kommentare zum Thema "Bard: Google startet ChatBot-KI für viele Nutzer – jetzt gibt man Vollgas und nutzt den technischen Vorsprung"

  • Im Endeffekt wir der Nutzer es nur benutzen wenn es leicht zugänglich ist und vor allem im Smartphone systemweit integriert ist. Bing ist für mich derzeit eher Spielerei genauso wie Alexa. Wenn ich mein Smartphone damit nicht bedienen kann, oder wenn ich erstmal eine App starten muss, ist es für mich unattraktiv. Deswegen wird Google auf länger Sicht vorne liegen. Microsoft muss dazu erstmal Produkte an den Mann bringen. Wie will Microsoft am Ende damit Geld verdienen? Das wird genauso wie Alexa viel Geld kosten und nicht wirklich etwas bringen. Derzeit ist ChatGPT in Bing eine nette Spielerei die aber auch extrem viel Akku kostet.

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