Instant Articles: Google und Twitter entwickeln offene Plattform zum Hosting und schnellen Abruf von Artikeln

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Über mittlerweile zwei Jahrzehnte haben sich Suchmaschinen damit zufrieden gegeben, den Nutzern eine Reihe von Links anzuzeigen und diese dann auf die angeklickte Webseite weiterzuleiten. Doch zumindest für aktuelle Inhalte könnte sich dies in Zukunft ändern, denn Google soll derzeit an einer „Instant Article“-Funktion arbeiten. Diese soll Inhalte auf dem Google-Server hosten und dem Nutzer dann direkt innerhalb der Websuche anzeigen, ohne dass eine externe Seite aufgerufen oder die Websuche verlassen werden muss.


Sowohl Suchmaschinen als auch Social Media-Portale wie Facebook oder Twitter verlinken viele Inhalte und „verlieren“ ihre Nutzer dann an die weitergeleiteten Webseiten. Um dieses „Problem“ in den Griff zu bekommen, hat Facebook vor einigen Monaten die Instant Articles angekündigt, bei der Inhalte direkt auf dem Portal von Mark Zuckerberg gehostet werden. Genau den gleichen Weg möchte nun auch Google gehen und hat sich dafür Twitter als Partner geschnappt. Beide möchte eine gemeinsame Plattform für solche Instant Articles aufbauen.

Google Instant Articles

Die geplante Plattform soll im Gegensatz zu den Lösungen der Konkurrenz offen gestaltet und auch als Open Source freigegeben werden, so dass nicht nur Google und Twitter diese nutzen und in ihre Dienste integrieren können, sondern auch alle anderen Webseiten und Plattformen. Dadurch erhofft man sich einen Vorteil gegenüber den proprietären Lösungen der anderen Anbieter, bei denen die Publisher ihre Inhalte direkt einstellen und verwalten müssen und auch bei den Werbeeinnahmen abhängig sind. Bei Googles Plattform hingegen behalten die Anbieter die volle Kontrolle.

Die geplante Instant Articles-Plattform basiert auf dem Prinzip des Google Caches, so dass sich die Publisher gar nicht erst darum kümmern müssen, dass ihre Inhalte dort eingestellt werden. Es sollen dort lediglich gecachede Inhalte dargestellt werden, die sich ein Bot automatisch erholt und dann zum schnellen Abruf bereit stellt. Dabei sollen auch die originalen Werbeanzeigen der Webseite erhalten bleiben, so dass die Inhaltsanbieter auch darüber weiterhin die Kontrolle behalten und so lediglich einen weiteren Distributionskanal haben. Der Nutzer profitiert von der schnelleren Ladezeit und der Anbieter davon, dass ihre Inhalte so möglicherweise von noch mehr Nutzern gesehen werden.



Vorerst soll diese Funktion mit ausgewählten Partnern in die Websuche von Google und in den Stream von Twitter integriert werden, wodurch man vom Start weg schon einmal eine riesige Nutzerbasis hätte, der sich dann möglicherweise viele weitere Interessierte Publisher relativ schnell anschließen könnten. Einen genauen Zeitpunkt für den Start hat man bisher noch nicht genannt, außerdem wollten beide Unternehmen diese Entwicklung auch nicht kommentieren – doch es könnte natürlich ein sehr gutes Werkzeug gegen Facebooks „Instant Articles“ sein, die sich derzeit noch in einer offenen Testphase befinden.

Schon vor einigen Wochen hatte Google einige Nutzer befragt, wie sie die Anzeige von Webseiten direkt in den Suchergebnissen finden – was nun nach Bekanntwerden der Instant Articles-Funktion einen Sinn ergibt.

[Re/Code]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Instant Articles: Google und Twitter entwickeln offene Plattform zum Hosting und schnellen Abruf von Artikeln"

  • Die gecachte Webseite wird aber nur schnell sein, wenn Google die Werbung rausschneidet. Do kann ich nicht nachvollziehen, wie die Webseiten instant werden sollen.

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