Chrome bekommt neuen Fenster Manager – Erste Eindrücke von Aura

chromium 

Google bastelt derzeit an einem neuen Fenster Manager, der die Chrome Fenster anders erstellt und auch dem Nutzer neue Möglichkeiten bietet. Der neue Look hört auf den Namen Aura und hat als Ziel: „[…]to produce a new desktop window manager and shell environment of with modern capabilities.“ Aktuell muss man sich ein Build mit diesen Fenster-Manager noch selbst bauen.

Mitte dieser bald endenden Woche hat es bei mir endlich mal geklappt und ich konnte in den letzten Tagen einiges davon ausprobieren. Ich persönliche finde es eigentlich ganz gut, dass der Nutzer dieses Feature nicht einfach über ein Kommando aktivieren kann, da es derzeit noch extrem buggy ist und Chrome bzw. Chromium gerne mal adéu sagt.

Das Chromium Aura Build habe ich mit Ubuntu 11.10 erstellen lassen. Chromium auf Ubuntu unterschiedet sich schon Haus aus minimal von Chrome auf Windows und daher habe ich hier erstmal einen Screenshot, der Chromium ohne Erweiterungen auf einem Ubuntu zeigt. Zum Einsatz kommt hier die GTk-Standard-Theme.

Chromium Ubuntu
Chromium Ubuntu

Mit Aura schaut Chromium etwas anders aus nämlich so:

Chromium Aura
Chromium Aura

Die graue/schwarze Leiste oben ist die Systemleiste von Ubuntu. Gehen wir mal nach und nach auf die Details ein. Ich verwende übrigens kein Gras als Hintergrundbild. Dieses stammt von Chromium mit Aura. Am Fenster selbst hat sich ein bisschen was getan. Die Icons zum Schließen und Maximieren sind nach rechts gewandert. Der Button Minimieren ist verschwunden. Weiterhin verwendet Chromium Aura derzeit nicht die GTK-Theme. Somit entsprechen die Icons den Icons von Windows.

Unten findet man eine Leiste, die rechts die aktuelle Uhrzeit zeigt. Links gibt es hier auf dem Screenshot drei: Das erste zeigt alle installierten Apps, das zweite stellt ein Fenster mit derzeit einem Tab dar, der dritte öffnet ein neues Fenster. Bei mittlerem Icon erscheint zudem das Favicon auf dem Fenster. Oben gibt es hier dann bis zu 3 „Tabs“. Die einzelnen Fenster lassen sich per Drag und Drop verschieben.

Chromium Aura Apps
Chromium Aura Apps

Der Filemanager öffnet nur ein leeres Fenster, ist wohl für Chrome OS gedacht und dort auch schon vorhanden. YouTube und Picasa habe ich hier installiert. Incognito öffnet ein Inkognito-Fenster und Einstellungen macht natürlich die Einstellungen auf.

Soweit funktioniert das ganze auch ganz gut und schmiert eigentlich nicht ab. Spannend wird die Sache, wenn man einige der Chrome Flags über about:flags aktiviert, die es speziell für Aura-Builds gibt.

Der „Workspace manager“ aktiviert verschiedene Workspaces und vermöglicht smarteres Ändern der Fenstergröße sowie verschieben. „Translucent windows“ macht die Fensterrahmen halbtransparent:

Transparenter Rahmen
Transparenter Rahmen

Google möchte sich weiter von System-Dialogen bzw. dem Look von diesen Verabschieden. Daher kann man sich mit dem Test „Google-style dialogs“ von diesen Verabschieden und kann danach Dialog verwenden, die sehr wahrscheinlich auf allen Betriebssystemen von Chrome gleich ausschauen. Fertig ist das auch noch nicht.

Google-style dialogs aktiviert in Chromium
Google-style dialogs aktiviert in Chromium

Der Screenshot hier zeigt oben die Dialoge im Google Style und unten wie sie ohne das Experiment ausschauen.

Die Experimente einzeln laufen eigentlich ganz gut, aber in Kombination von zwei oder dreie bekam ich recht schnell einen Absturz.

Was mir negativ aufgefallen ist: Chrome braucht durch die Leiste wieder mehr Platz. Auf Ubuntu geht es, da hier eh nur eine schmale Leiste immer vorhanden ist. Bei Windows ist diese Leiste ähnlich hoch wie die Standard-Taskleiste von Windows 7. Es ist aber auch nicht gesagt, dass in der finalen Version von Chromium mit Aura diese Leiste so erhalten bleibt. Auf kleineren Bildschirmen sollte die Leiste eigentlich verschwinden. Über ein Flag kann man das bereits erzwingen, aber dann fehlen wiederum einige andere Sachen wie der Window-Manager.

Das Wallpaper ist zwar ganz schick, aber hier sollte wenn dann schon das Hintergrundbild des Nutzers anzeigen. Vermutlich ist das Gras eh nur ein Platzhalter.

Ich werde Aura auf jeden Fall weiter beobachten und gelegentlich dann über Neuerungen berichten. Wann Aura in Chrome zu finden ist, kann man nur spekulieren. Nach meiner Meinung wird es noch einige Wochen dauern. Ich bin sehr gespannt was sich da noch entwickelt. Wer sich selbst ein Chromium Aura Build bauen möchte, findet eine Anleitung, die ich verwendet habe, direkt bei Google. Hintergründe zu Aura gibt es auf chromium.org



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comment 11 Kommentare zum Thema "Chrome bekommt neuen Fenster Manager – Erste Eindrücke von Aura"

  • Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
    Für Chromebooks sicher super. Wenn ich Chromium allerdings nur als Browser verwenden möchte, wirkt es mir, als würde es das unnötig fett machen.
    Ich würde es bevorzugen, wenn es dann eine extra „Aura-Version“ gäbe, aber eben auch eine, die komplett davon befreit ist. Denn das scheint schon ein etwas größerer Schnick-Schnack zu sein. Ich würde es daher lieber gar nicht erst haben wollen und nicht nur „daktivierbar“ haben.

  • Das sieht wirklich so aus als wenn das gut ist für Chrome Books. Ich benutze den Chrome allerdings nur als Browser auf meinem Mac. Bin der Meinung das die Aufteilung dazu ehr nicht passt.

  • Google möchte sich weiter von System-Dialogen bzw. dem Look von diesen Verabschieden.

    Soll das heißen, dass Chrome in Zukunft auf allen Plattformen gleich aussehen soll?
    Mir gefällt es nämlich überhaupt nicht, wenn ein Windows Programm nicht nach Windows aussieht bzw. eine Mac Anwendung sich nicht an die GUI Guidlines hält.

    • Etwa der wenige Zeilen später erwähnte Dialog. Außerdem sind schon heute einige Dialoge nicht im System-Style.

    • Außerdem sind schon heute einige Dialoge nicht im System-Style.

      Ja, Leider.

      Wenn jedes Programm einfach irgendein Styling benutzt, wo soll dass dann bitte Enden?
      Ich finde diese Entwicklung nicht schön.

  • Leute der webbrowser ist das wichtigste programm auf dem computer.da darf er doch ruhig ein eigenes design haben!
    Außerdem sehen die designs EGAL von welchem OS sch*** aus!

  • google nistet sein eigenes betriebssystem auf anderen platform ein…

    google ist wie bandwurm und windows, mac os, linux, alle tablets und zukünftigen fernsehgeräte sind der wirt…

    alles mit google plus…

    hmm… hab gerade meiner mutter ein video geschickt… auf dem knopf klicken, labern, senden an mutti und gut…
    ist schon krass einfach…
    wenn selbst meine mum bilder teilt…
    ich hoffe, dass bald wieder mehr leute bei google plus sind… und in 3 monaten werde ich das auch fördern, wenn ich wieder mehr zeit habe 😉

  • Ich glaube, das wird nur für ChromeOS verfügbar sein und der Chrome Browser bleibt eben ein Browser 🙂 Auf jeden Fall sehr interessant und schick sieht es auch noch aus 😀 Man darf gespannt sein xD

    • Das interessante vor allem, ist genau da oben auf der Fensterleiste, sieht man ein Bluetooth Symbol 😀 Könnte Zukünftig ChromeOS Bluetooth unterstützen ???

  • Sehr interessant. Danke für den Autor, dass er uns an der Entwicklung von Chrome teilhaben lässt und uns Einblicke verschafft, die einem auf sonstigen Newsseiten manchmal verborgen bleibt.

    Das Team um Google Chrome scheint sich wirklich viel Mühe zu machen und scheut sich nicht manchmal querzudenken. Ein eigener Fenstermanager statt den typischen OS-Dialogen ist schon ein gewagter Schritt, aber ein mutiger, und IMHO ein weiterer welches den Browser weiter in den Mittelpunkt des Users setzt.

Kommentare sind geschlossen.