Pixel Video Boost: Googles neuer Cloudservice ist da – ausführlicher Test zeigt Ergebnisse und Details (Videos)

pixel 

Google hat kürzlich das neue Pixel Video Boost für die ersten Nutzer ausgerollt und gibt ihnen damit die Möglichkeit, die mit dem Smartphone aufgenommenen Videos noch stärker als bisher zu optimieren. In der Ankündigung hat man mit Details gespant, doch jetzt gibt uns ein Testbericht viele interessante Einblicke und Vergleichsvideos. Es zeigt sich, dass das Ganze zwar zu beeindrucken weiß, aber noch sehr experimentell ist.


pixel 8 kamera

Das Pixel Video Boost gehört zu den Highlights der achten Pixel-Generation und kann in jedem Fall als ein Novum bezeichnet werden. Denn erstmals ist es so, dass ein „Kameratrick“ nicht auf dem Gerät funktioniert, sondern eine Cloudanbindung sowie einiges an Wartezeit benötigt. Das lässt sich ganz einfach damit begründen, dass Smartphones im Jahr 2023 einfach noch nicht genug Power haben, um so etwas selbst zu ermöglichen – zumindest nicht in akzeptabler Zeit und ohne das Smartphone zu sehr zu belasten.

Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Der Nutzer nimmt ein Video im Video Boost-Modus auf, welches sofort nach der Aufnahme lokal auf dem Smartphone zum Abspielen zur Verfügung steht. Im Hintergrund wird das gesamte Video in die Cloud hochgeladen, wo es weiter verarbeitet und „geboostet“ wird. Sobald diese geboostete Version zur Verfügung steht, wird sie im Hintergrund wieder heruntergeladen und ersetzt die bisherige Aufnahme auf dem Smartphone. Es ist also eine einfach Video-Nachbearbeitung, wenn auch im Hintergrund mit großem Aufwand.

Jetzt konnte ein Redakteur von Der Standard das Ganze testen und gibt uns viele interessante Einblicke darin, wie dieses Feature funktioniert, welche Stärken und Schwächen es hat, welche Baustellen es hat und mehr. Außerdem sehen wir Beispielvideos, mit denen sich der Nuten abschätzen lässt. Einige Details wurden von Google bisher nicht verkündet oder tief in den Support-Dokumenten versteckt. Hier einmal die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.




Wichtige Infos zu Pixel Video Boost

Video Boost nur auf dem Pixel 8 Pro
Derzeit lässt sich Video Boost nur auf dem Pixel 8 Pro nutzen. Eine technische Erklärung für diese Exklusivität gibt es nicht, denn die zur Aufnahme genutzten Kamerakomponenten auf dem Smartphone sind im Pixel 8 absolut baugleich. Bei Google dürfte man es daher wohl einfach als „Pro-Feature“ betrachten und vielleicht erst nach längerer Zeit für das Pixel 8 öffnen.

Video Boost schaltet sich immer wieder ab
Nach jedem Start der Kamera-App muss Video Boost auf Wunsch wieder neu eingeschaltet werden. Der Modus bleibt also nicht automatisch aktiviert. Der Grund dürfte wohl sein, dass die Nutzer es somit nicht vergessen können und sowohl auf dem Smartphone als auch den Google-Servern Unmengen an Ressourcen benötigen.

Video Boost zeichnet mit 4K @ 30 FPS mit der Hauptkamera auf
Video Boost-Videos werden ausschließlich mit 4K und 30 FPS aufgezeichnet. Dementsprechend entsteht temporär auch eine extrem große Videodatei. Ein einminütiges Video belegt etwa 1,8 Gigabyte Speicherplatz. Erst nach der Berechnung in der Google-Cloud wird es deutlich kleiner. Außerdem ist zu erwähnen, dass sich Videos nur mit der Hauptkamera und nicht mit Ultrawide, der Zoom-Kamera oder der Selfie-Cam aufnehmen lassen.

Videos dürfen maximal 10 Minuten dauern
Nach 10 Minuten bricht die Aufnahme automatisch ab. Angesichts des Speicherplatz-Bedarfs (das wären dann etwa 18 Gigabyte) ist das verständlich.

Video Boost dauert zwei Stunden
Im ersten Testlauf hat es nach dem Upload etwa zwei Stunden gedauert, bis ein Video Boost abgeschlossen war. Mit steigender Nutzung (oder fallender Nutzung, falls viele derzeit neugierig sind) könnte sich der Zeitraum möglicherweise deutlich ändern.

Fertige Videos sind deutlich kleiner
Nachdem die Videos berechnet und durch die geboosterte Cloudversion ausgetauscht wurden, liegen sie in 1080p mit 30 FPS vor und belegen etwa 300 Megabyte pro Minute.

Glänzt bei Nachtsicht
Die Ergebnisse können sich wohl sehen lassen, sollen bei normalen Videos aber nicht all zu deutlich ausfallen. Die echte Stärke spielt das Tool bei Nachtvideos oder Videos mit schlechtem Lichteinfall aus. In den unten eingebundenen Vergleichsvideos könnt ihr sehen, was Video Boost leistet.




Video #1 ohne Boost

Video #1 mit Boost

Video #2 ohne Boost

Video #2 mit Boost




pixel video boost beispiel

Es wird deutlich, dass der Pixel Video Boost ein starkes Feature ist, das in Zukunft noch große Bedeutung bekommen könnte und sicherlich die Weichen für ähnliche Features stellt. Man kann es noch als experimentell bezeichnen und es ist zu bemerken, dass Google die Nutzung eher einschränken, statt das Ganze große bewerben möchte. Dafür spricht, dass der Modus standardmäßig deaktiviert ist und auch nur auf dem Pixel 8 Pro angeboten wird. Obwohl das Pixel 8 in puncto der nutzbaren Kameras für diesen Modus baugleich ist. Klar, es belastet die Server und bringt kein Geld.

Ich erwarte, dass Google das Feature _nicht_ für ältere Pixel-Generationen öffnet, sondern nur für neue Geräte anbietet. Denn wie schon erwähnt: Die Berechnung kostet viel Serverpower. Für zahlende Google One-Nutzer schätze ich die Chancen schon deutlich höher ein. Dennoch stellt sich vor allem für Pixel 8-Käufer die Frage, wie lange Google diese Funktion anbieten wird. Denn was ist, wenn es sich nicht lohnt oder eines Tages nicht mehr notwendig sein wird? Wird Google das wirklich mindestens sieben Jahre lang anbieten? Mehr Überlegungen dazu findet ihr in diesem Artikel.

» Viele weitere Details bei Der Standard

Letzte Aktualisierung am 1.05.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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comment 4 Kommentare zum Thema "Pixel Video Boost: Googles neuer Cloudservice ist da – ausführlicher Test zeigt Ergebnisse und Details (Videos)"

  • Und wer zahlt den Spaß? das Hoch und runterladen? einmal vergessen den Service auszuschalten und schon ist das Monats oder Jahres Contigent bei meinem Provider futsch?

  • Jetzt mal ehrlich. Das Video zittert an vielen Kanten und ganze Bildteile werden „herausgerissen“ und bewegen sich komisch. Was bringt es da, wenn der Rest aufgewertet wird? Hätte man sich beim Filmen mehr Mühe gegeben und das Video anschließend selbst bearbeitet, hätte man mehr davon gehabt und vor allem kein Downgrade der Auflösung. Alleine auf so eine gekloppte Idee muss man erstmal kommen.

Kommentare sind geschlossen.