Google Chrome: Der Bild-in-Bild-Modus wird deutlich erweitert – Webseiten sollen beliebige Inhalte zeigen

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Viele Browser unterstützen mit Bild-in-Bild die Möglichkeit, ein Video aus einer Webseite herauszulösen und in einem separaten Fenster anzuzeigen – natürlich auch Google Chrome. Jetzt ist eine neue API aufgetaucht, mit der Webseiten in Google Chrome deutlich mehr Möglichkeiten bekommen sollen, um eigene Inhalte in diesem Fenster anzuzeigen. Trotz strenger Regeln wird es viele Freiheiten geben.


google chrome logo entwürfe

Mit Bild-in-Bild ist es möglich, dass Webseiten ein Video herauslösen und in einem kleinen Popup-Fenster anzeigen können. Viele Videoplayer im Web unterstützen diese Möglichkeit, nutzen es aber nicht in vollem Umfang. Bisher lässt sich nur ein Videoelement herauslösen und grundlegende Dinge wie ein Play- oder Pause-Button einfügen, dieser wird allerdings vom Browser gestellt. Mit einer neuen Version der PiP-API sollen die Möglichkeiten deutlich umfangreicher werden: Webmaster sollen beliebige HTML-Inhalte platzieren können.

Damit wird das Popup bzw. schwebende Overlay zu einem gewöhnlichen Element, in dem beliebige Inhalte platziert werden können. Das müssen nicht nur Videos sein, sondern auch Bilder, Text-Inhalte, Animationen oder sonstiges. Im Optimalfall verwenden Webmaster dies für umfangreichere Videomöglichkeiten, Multivideo für Videochats, Fernbedienungen, schwebende Timer, Galerien oder ähnliches. Man muss aber kein Pessimist sein, um zu ahnen, dass das auch für andere Dinge genutzt werden wird.

Die Fenster zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Bereich aus einer Webseite herauslösen und in diesem im ständig schwebenden Fenster anzeigen. Der Original-Inhalt wird dann ausgeblendet und Nutzer können auch andere Tabs verwenden, ohne dass das Fenster geschlossen wird. Sehr praktisch, doch bis zur vollständigen Implementierung werden Googles Entwickler wohl noch einige Restriktionen aufstellen müssen.




Chrome-advanced-Picture-in-Picture

In einem Beispiel zeigt sich etwa der Einsatz eines Timers, der von einer Webseite gesteuert wird. Um zu verhindern, dass das von Webseiten für unschöne Zwecke genutzt wird, allen voran eine neue Werbeform, hat man bisher die folgenden Regeln aufgestellt:

  • Das PiP-Fenster schwebt immer über anderen Fenstern und kann nicht versteckt werden
  • Das PiP-Fenster wird automatisch mit dem Haupt-Tab geschlossen
  • Das PiP-Fenster kann selbst keine weiteren Fenster öffnen
  • Das PiP-Fenster besitzt keine Navigation
  • Das PiP-Fenster kann nicht von der Haupt-Webseite positioniert werden
  • Ein PiP-Fenster kann nicht ohne Nutzer-Interaktion geöffnet werden

Damit lässt sich schon einiges verhindern, aber dennoch schafft man hiermit Möglichkeiten innerhalb einer Technologie, die eigentlich für etwas völlig anderes konzipiert war. Meiner Meinung nach, sollte man beim Video-Tag bleiben und den Webmastern lediglich definierbare Inhalte wie Buttons oder CSS-Styles bieten, die vom Browser angeboten werden. Aber warten wir mal ab…

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[9to5Google]




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