Gluck: Heutiges Google-Doodle ehrt den/die Maler*in zum 128. Geburtstag – als erste nichtbinäre Person

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Am heutigen 13. August ehrt Google die britische Maler*in Gluck mit einem wirklich interessanten Doodle zum 128. Geburtstag. Das Gendersternchen im vorherigen Satz hat tatsächlich eine Bedeutung, denn Gluck lehnte jede Form der Einstufung ab und sah sich selbst stets als nichtbinäre Person. Geboren wurde Gluck als Frau, im Doodle wirkt die Darstellung aber doch eher männlich. Dahinter steckt eine interessante Geschichte.


Gluck Google Doodle 128 Geburtstag

Das heutige Google-Doodle für Gluck zeigt ein sehr schönes Blumen-Arrangement, das stellvertretend für die Stilrichtung der Künstlerin steht (der Einfachheit Halber verwendet ich in diesem Artikel die weibliche Form). Aber Gluck malte nicht nur solche Rahmenmotive, sondern auch häufig sehr ausdrucksstarke Portraits – und genau ein solches wurde auch im heutigen Doodle mit dem Blumengesteck kombiniert.

Im Gesteck findet sich der Schriftzug „Google“ auf den ersten Blick eher versteckt, auf den zweiten dann aber doch sehr gut lesbar. Gezeichnet wurde das heutige Doodle von der britischen Künstlerin Sonny Ross, die auf der Doodle-Seite eine Reihe von Fragen zum Motiv und ihrer Verbindung zu Gluck beschreibt.

Gluck wurde im Jahr 1895 in London als Hannah Gluckstein geboren und ist somit gebürtig weiblich, auch wenn sie es später Zeit ihres Lebens ablehnte, in eine der beiden Geschlechter-Schubladen gesteckt zu werden. Heute würde man es als „nichtbinär“ bezeichnen, doch für die damalige Zeit war das sicherlich noch außergewöhnlicher, als es manchem so heute noch scheint. Im Folgenden findet ihr die offizielle Doodle-Beschreibung von Google, die näher auf das Leben und vor allem das Werk von Gluck eingeht.




Das heutige Doodle, illustriert vom in Manchester ansässigen Gastkünstler Sonny Ross , feiert den 128. Geburtstag des britischen Künstlers Gluck. Gluck, bekannt für seine ikonischen Porträts und Bilderrahmen-Designs, übertünchte auch Geschlechternormen, indem er sich weigerte, Vornamen oder Präfixe (wie Miss oder Mr) zu verwenden.

An diesem Tag im Jahr 1895 wurde Gluck in London in eine erfolgreiche Familie hineingeboren. Während ihres Besuchs der St. Paul’s Girls‘ School in Hammersmith gewann Gluck einen Silver Star der Royal Drawing Society. Sie besuchten die St. John’s Wood School of Art, bevor sie in das Dorf Lamorna in Cornwall zogen, einem Hotspot für Künstler. In der Gemeinde von Larmorna begann Gluck, sich der traditionellen Mode und Geschlechterauffassungen zu widersetzen. Als ein Kunstverein Gluck auf seinem Briefkopf als „Fräulein Gluck“ identifizierte, trat Gluck sofort zurück.

Gluck weigerte sich, sich mit einer künstlerischen Schule oder Bewegung zu identifizieren und entschied sich dafür, ihre Werke nur in Einzelausstellungen zu zeigen. 1924 stellten sie 56 Gemälde in den Dorien Leigh Galleries in London aus. Jedes einzelne Gemälde wurde verkauft und die Blumengemälde erfreuten sich bei lokalen Innenarchitekten großer Beliebtheit.

Im Jahr 1932 entwarf und patentierte Gluck einen Bilderrahmen, der später als Gluck-Rahmen bekannt wurde . Das dreistufige Design, das traditionell zur Farbe der Wand passte, an der es hing, erweckte den Eindruck, dass die Bemalung Teil der Architektur der Wand sei. Auf den britischen „Art in Industry“-Ausstellungen wurde das Design erstmals vorgestellt, was erneut die Aufmerksamkeit von Innenarchitekten auf sich zog.

Inspiriert von der Inszenierung einer Mozart-Oper malte Gluck 1936 das Medaillon . Das Doppelporträt von ihnen und ihrem Liebhaber ist heute ein ikonisches lesbisches Statement und eine der berühmtesten Darstellungen einer lesbischen Beziehung.

Gluck kämpfte auch für Veränderungen im Kunstbetrieb. Gluck war mit der Qualität der verfügbaren Farben für künstlerische Arbeiten unzufrieden und setzte sich zehn Jahre lang für die Schaffung eines neuen Standards für Ölfarben ein – und die British Standards Institution gab schließlich zu.

1973 veranstaltete Gluck seine letzte Ausstellung und stellte über fünfzig Gemälde aus seiner gesamten Karriere vor.

Gluck weigerte sich, künstlerisch und persönlich Kompromisse einzugehen, und sein Erbe inspiriert weiterhin unzählige Künstler, sich frei auszudrücken. Alles Gute zum Geburtstag, Glück!

[Google Doodles]

Letzte Aktualisierung am 5.04.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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