Waymo: Merkwürdige Vorfälle bei den Google-Autos – stecken im Kreisverkehr, Hupkonzerte, Geisterfahrer

Die Fahrzeuge der Google-Schwester Waymo sind schon seit Jahren auf den Straßen einiger US-Regionen unterwegs, dürfen dort auch Fahrgäste befördern und werden dementsprechend immer häufiger gesichtet und genutzt. Dabei bleibt es nicht aus, dass Fehler der nach wie vor in Entwicklung befindlichen Technologie durch die Medien gehen. In den letzten Wochen haben sich die Vorfälle allerdings gehäuft.

Selbstfahrende Fahrzeuge sind längst keine Zukunftsvision mehr und in einigen US-Regionen dank Waymo schon ein Teil des Taxi-Alltags. Die Skepsis vor den autonomen Fahrzeugen ist nach wie vor groß, sodass abseits der Neugier wohl nur wenige Menschen eine Fahrt mit den Google-Autos überhaupt in Betracht ziehen. Warum man einer hochentwickelten Technologie mit angebundenem menschlichen Support weniger vertrauen sollte als einem unbekannten menschlichen Fahrer, ist rein rational kaum zu erklären.
Die Skepsis wird sich eines Tages legen, je mehr die Menschen die Fahrzeuge nutzen, je mehr Fahrzeuge es gibt und je häufiger solche Fahrten angeboten werden. Auch so manche Züge sind fahrerlos unterwegs, ohne dass die Menschen das überhaupt wissen. Bis es soweit ist, wird auch die Technologie immer weiter verbessert. Und trotz Millionen von zurückgelegten Kilometern gab es bis heute keinen schweren Unfall oder gar eine verletzte Person. Ein großer Pluspunkt für Waymo.
Doch die jüngsten Vorfälle könnten dafür sorgen, dass einige Menschen wieder etwas misstrauischer gegenüber der Technologie werden. Dass sich die Zwischenfälle mittlerweile eher auf Kuriositäten verschoben haben und den Bereich der Verkehrssicherheit überhaupt nicht mehr berühren, ist mittelfristig ebenfalls als Pluspunkt für Waymo zu werten. Hier eine schnelle Zusammenfassung der letzten Zwischenfälle.
Gefangen im Kreisverkehr
Vor einigen Wochen fuhr ein Waymo-Fahrzeug in einen Kreisverkehr ein und drehte seine Runden. Obwohl der Kreisverkehr sehr klein war, sehr übersichtlich und auch kein weiteres Auto beteiligt war, drehte das Waymo-Fahrzeug dutzende Runden. Passanten haben das Schauspiel gefilmt, das sich zwar irgendwann von selbst behoben hat – mutmaßlich durch Eingreifen des Supports – aber dennoch dafür sorgte, dass an der Intelligenz der Technologie gezweifelt wurde.
War es nur eine Form des Wartens auf den Support? Eher nicht, denn Waymo selbst sprach von einem Problem, das man innerhalb kürzester Zeit behoben haben will. Oder etwa nicht…?
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Gefangen im Kreisverkehr mit Fahrgast
Die oben genannte Kreisverkehr-Situation hat sich vor wenigen Tagen noch einmal wiederholt – diesmal allerdings mit Fahrgast. Dieser drehte minutenlang seine Runden in einem Kreisverkehr und konnte das Fahrzeug weder selbst noch mit Unterstützung des Supports stoppen. Erst eine weitere interne Eskalationsstufe konnte dafür sorgen, dass das Fahrzeug zum Stillstand kam und der Fahrgast dieses verlassen konnte. Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für den Fahrgast, aber dennoch sicherlich eine unschöne Situation, die es in Zukunft zu verhindern gilt.
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Roboter-Unfall
Vor wenigen Tagen gab es auf einer Kreuzung einen kleinen Zusammenstoß zwischen einem Waymo-Fahrzeug und einem Server-Lieferroboter. Der Roboter befuhr die Kreuzung wohl trotz roter Ampel und konnte diese aufgrund einer hohen Bordsteinkante nicht wieder verlassen. Das Gefährt stand am Rande der Kreuzung und wurde vom Waymo zunächst übersehen, sodass es zu einem Aufprall kam. Zwar konnte das Waymo-Fahrzeug noch eine Bremsung durchführen, aber dennoch trafen beide Fahrzeuge mit 6 km/h zusammen. Größere Beschädigungen gab es nicht und beide konnten ihr Fahrt fortsetzen.
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Hupende Fahrzeuge
Im vergangenen Herbst sorgte ein Video für Aufsehen, das auf einem Waymo-Parkplatz aufgenommen wurde. Über Stunden sollen sich Fahrzeuge auf diesem gegenseitig blockieren, immer wieder umparken, sich gegenseitig ständig anhupen und kaum geordnet zur Ruhe kommen. Dieses Schauspiel hat sich wohl über Wochen jede Nacht wiederholt und die Anwohner immer wieder aus dem Schlaf gerissen. Ärgerlich für die Anwohner, aber für den Straßenverkehr kein echtes Problem.
Es zeigt nur wieder, dass Parkplätze offenbar eine große Herausforderung für Waymo sind und einen der Bereiche darstellen, den man nicht ausreichend trainiert hat.
Unterwegs als Geisterfahrer
Der einzig wirklich gefährliche Vorfall in den letzten 12 Monaten: Ein Waymo-Fahrzeug geriet beim Überholvorgang in die Gegenspur und war für ganze 30 Sekunden als Geisterfahrer unterwegs. Doch das war kein Notmanöver, denn das Fahrzeug hätte schon nach zwei Sekunden wieder auf die eigene Spur wechseln können, entschied sich aber für den Verbleib in der Gegenspur. Das hätte böse enden können und in der Form – vor allem bei der hohen Geschwindigkeit – sicherlich einen temporären Stopp für die gesamte Waymo-Flotte in den USA bedeuten können.
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Bis auf den letzten Fall sind diese Geschichten nicht wirklich gefährlich gewesen. Es sind Kinderkrankheiten, wie sie auch in den nächsten Jahren noch auftreten und nach und nach behoben werden. Auch menschliche Fahrer machen mal Fehler oder bringen sich in Ausnahmefällen in eine ungute Position. Dabei ist zu bedenken, dass Tag für Tag Tausende von Waymo-Fahrzeugen unterwegs sind, die viele Kilometer am Tag zurücklegen. Es wäre eher überraschend, wenn es dabei nicht zu Vorfällen kommen würde.
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