Google Wave: Die neuen Art der Kommunikation im Internet

Google hat auf der Google I/O Konferenz einen neuen Google Service angekündigt: Google Wave. Noch bevor der Service online geht, haben die Entwickler eine erste Vorschau bekommen.

Google Wave soll einen frischen Wind in die Online Kommunikation bringen. Auch die Zusammenarbeit soll Google Wave verbessern. Einige Entwickler dürfen den Service vor der Veröffentlichung testen und so an der Weiterentwicklung mithelfen. Google kündigt zudem an, dass der Code von Google Wave in den kommenden Monaten als Open Source veröffentlicht werden soll.

Mit Google Wave will Google folgende Frage lösen: Wie würde eine einzelne, zentrale Kommunikationsplattform aussehen, die ganz neu unter dem Aspekt einer effektiveren Kommunikation im Internet aufgebaut wird? Wave bietet mehreren Nutzer gleichzeitig die Möglichkeit sich in Echtzeit zu unterhalten und Fotos, Videos, Karten, Dokumente und andere Daten auszutauschen. Das alles findet an einem gemeinsamen Punkt statt: Der Wave.

Jeder Eingeladen kann eine Antwort eintippen oder bearbeiten sowie verfolgen was andere eingeben. Google Wave soll sich auch in einem Blog einbinden lassen was wir nach der Veröffentlichung sicherlich mal testen werden. Änderungen werden sofort sichtbar. Gleiches gilt für neue Einträge. Als Ziel hat Google Wave eine schnellere und neue Form der Kommunikation zu schaffen und weitere Möglichkeiten bei der Zusammenarbeit zu schaffen.

„Zwei der erfolgreichsten Wege der digitalen Kommunikation, E-Mail und Instant Messaging, wurden bereits in den 1960ern entwickelt“, so Lars Rasmussen, Software Engineering Manager bei Google. „Seitdem sind so viele verschiedene neue Wege entwickelt worden ? Blogs, Wikis, kollaborative Dokumente usw. ? und Computer und Netzwerke haben sich enorm verbessert. Mit Google Wave schlagen wir eine neue Art der Kommunikation und Online-Zusammenarbeit vor, bei der alle Fortschritte der Ausgangspunkt sind. Nachdem wir jetzt zwei Jahre lang konsequent an den Ideen, dem Team und der Technologie gefeilt haben, freuen wir uns schon darauf, der Welt unsere Entwicklung zu präsentieren.“

Mit Google Wave werden einige neue Ideen umgesetzt, zum Beispiel:
? parallele Textbearbeitung: Fast sofort erscheint auf dem Bildschirm, Buchstabe für Buchstabe, was die Wave-Kollegen in eine Nachricht oder ein Dokument eintippen.
? Wiedergabe-Funktion: Verfolgen Sie am Bildschirm, wie sich die Unterhaltungen und der Inhalt einer Wave im Laufe der Zeit entwickelt haben.
? Integration in das gesamte Internet: Google Wave kann über unsere offenen Programmierschnittstellen (APIs) in andere Internetseiten eingebettet oder mit Anwendungen anderer Entwickler kombiniert werden. Eine Wave soll sich nahtlos in das Internet einfügen.

Google Wave setzt auf das offeneWave Protocol.

Auf Anfrage sagte Lena Wagner von Google Deutschland, dass es wohl noch einige Monate dauern wird. Man hoffe, aber, dass man später in diesem Jahr Wave den Konsumenten zur Verfügung stellen zu können.



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comment 28 Kommentare zum Thema "Google Wave: Die neuen Art der Kommunikation im Internet"

  • Mein erster Eindruck von den Sreenshots: Sehr überladen und unübersichtlich. Aber mal abwarten, wie es dann in der „freien Wildbahn“ ausschaut.

  • Also das schaut ja arg nach möchtegern Twitter-Konkurenz aus. Das echtzeitbearbeiten von Dokumenten geht aber auch schon mit Google Docs, also ist gar nichts neues. Den Rest kennt man auch schon mal mehr oder weniger. Ich bin gespannt.

  • Keine schlechte Idee aber ich hoffe die Umsetzung ist dann nich so stark verwirrend wie der Sceenshoot es zeigt.

  • Ob das wirklich so toll ist? Ich kann mir eigentlich keinen sinnvollen Einsatzzwck vorstellen, außer so eine Art Skype-Ersatz in OpenSource.

    Echtzeit-Kommunikation hat zudem eine deutlich geringere Qualität als die mit gewissem Zeitversatz.

    Vergleicht mal eine geschriebene e-mail mit einem Chat-Protokoll. Bei der Mail gibt man sich Zeit zum Nachdenken, Umformulieren und Rechtschreibung. Wenn jeder sofort sieht, was ich tippe, fällt dieser Aspekt weg.

  • @Badratgeber
    ich finds nicht verwirrend. klar, es wirkt noch etwas neu, aber im prinzip ist es ganz einfach. links die navi und die contacts, in der mitte die wavelist und rechts die geöffnete wave.. fertig!

    @FiesBank
    man _muss_ ja nicht in echtzeit kommunizieren.. geht auch nach wie vor so wie via email.. ich freu mich schon, das ganze mit meinen google contacts zu benutzen!! 🙂

  • @67683: Das Userinterface lässt sich durch ein- und ausblenden verschiedener Elemente an die persönlichen Vorlieben anpasse.

  • @67684:GoogleWave soll in Zukunft genau diese Dienste ersetzen. Alle Kommunikation in einer App.

  • Ich freue mich auch darauf und finde auch, dass es gut ausschaut! Wichtig ist die Performance und die Anpassung an individuelle Bedürfnisse, aber das scheint gegeben zu sein!

  • wer kollaborativ Dokumente wirklich in Echtzeit bearbeiten möchte, testet das: http://etherpad.com/. ich bezweifle daß google in wave mit anderem arbeitet als in Docs: sie werden das Startup wohl kaufen müssen…

  • bin auch gespannt wie es in der Praxis aussieht.
    Wave wird sicherlich (wie auch bei anderen Google Services) sehr einfach zu bedienen sein.

  • Angesichts dessen, dass jeder einen solchen Server aufsetzen kann, hängt doch das Interface schließlich vom Betreiber ab. Das ist nicht einfach nur eine vorgesetzte Black-Box sondern wird sich weiterentwickeln… nicht nur durch Google, sondern auch in der Community. Ich bin auch schon sehr gespannt, was da noch kommt.

  • Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll.
    Google macht seine Sache ja ziemlich gut, aber allmählich mischt es in zu vielen Bereichen mit.
    Das kann nach hinten losgehen.

  • Das Feature sieht sehr innovativ aus.

    Hier verfolgt Google weiter sein Ziel auch beim Social Networking einzusteigen.

  • Ich sehe „Google wave“ als eine Kommunikationsplattform, die in erster Linie die Anforderungen einer Kollaborationssoftware erfüllt. Praktische Anwendungen dafür entdecke ich viele. Man stelle sich eine Arbeitsgruppe vor, die sich über ein aktuelles Projekt austauschen muss: Acht Leute, die sich auf keinen gemeinsamen Termin einigen können. Vier von denen hocken im gleichen Gebäude, die anderen müssten extra angereist kommen. Aber was es zu besprechen gibt, wäre in einer halben Stunde erledigt. Mit einem Werkzeug wie diesem hier, können diese Leute alles online klären. Sie zeigen sich Screeshots, verlinken auf Websites, öffnen Agentur-Angebote in Form von pdf-Dokumenten, schreiben Kommentare in Projektskizzen, tauschen sich über eine Powerpoint-Präsentation aus und können sich später alles nochmals in Ruhe anschauen, obwohl keiner der acht ein Protokoll schreiben musste. Nebenbei telefonieren sie vielleicht noch oder haben Besucher im Zimmer, die sie passiv am Geschehen auf ihrem Bildschirm teilhaben lassen.

    All das bekommen sie für lau, ohne dass irgendwo Software installiert werden musste. Soweit finde ich das genial.

    Die Schwachstelle an der ganzen Sache sind die Menschen. Ich bin mir nicht sicher, ob die das alles so toll finden. Unter meinen acht Beispielkandidaten ist einer, der ganz gerne eine Dienstreise gemacht hätte. Zwei davon sind Vorgesetzte und deshalb nicht in der Lage, sich an einer Diskussion zu beteiligen, für die man ein Browserfenster lesen können muss, ohne es vorher ausdrucken zu lassen. Eine Kollegin im Mutterschutz arbeitet von Zuhause aus mit, kann aber nicht verhindern, dass ihr Kleiner auf die Tastatur einhackt, und eine weitere Kollegin hat Probleme mit ihrer persönlichen Firewall. Vier weitere Teilnehmer kommunizieren problemlos. Leider sind das die vier Kollegen, die sowieso auf dem gleichen Stockwerk sitzen. 😉

    So ungefähr stelle ich mir den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit vor. Es würde mich aber sehr freuen, wenn ich mich da irre.

  • Auf den ersten Blick sehen die Screenshots zwar schon wieder sehr angenehm aus. Aber dennoch würde ich auch sagen, dass es für den ersten Blick doch schon ein wenig überladen aussieht.
    Man kann also wieder einmal sehr gespannt darauf sein, wie dieses Programm denn so wird!

  • Habe mir nun das gesamte Video angesehen (Google IO) und kann nur sagen, dass hier ein sehr nützliches Tool auf uns zukommen wird.
    Vor allem wenn man mit mehreren Leuten an mehreren Projekten arbeitet.

    …und ich kann es schon kaum erwarten es zu benutzen… 😉

  • @godwi

    Vom Ansatz her stimmt es schon. Mehrere Personen tauschen untereinander Daten aus. Gibt?s zwar schon (E-Mail, Instant Messaging, Intranet) aber nun ists zumindest bunter und kompakter…

    Das ganze gibt?s dann wohl als OS Lösung gegen Ende des Jahres. Firma muss sich also „nur“ nen Jabber-Server aufsetzen, die Erweiterung installieren und nach 4 Wochen Frickelaufwand kann sie dann hoffentlich miteinander kommunizieren… oder setzt weiterhin auf IM 🙂

  • Ich habe mir das ganze Video angesehen und kann die Kommentare oben bezüglich der Unübersichtlichkeit nicht nachvollziehen – der Aufbau ist klar strukturiert.

    Insbesondere der OpenSource Gedanke lässt hoffen, dass diese jetzt schon geniale Tool die Kommunikation über das Internet nachhaltig verbessern wird; vllt die gute, alte E-Mail tatsächlich ersetzt durch die Wave, die man dann seinen Freundin schickt, mit all ihren genialen Vorteilen.

  • Danke für Eure Beiträge zu Wave!

    Wir beginnen gerade das erste „German Wave Camp 2009“ anzuschieben:

    http://WaveCamp.org

    WaveCamp.org dient als Netzwerk zur Vorbereitung und Planung des German Wave Camp 2009 in Berlin sowie dem monatlichen WaveWednesday in Berlin.

    Diese (Un-) Konferenzen sollen dazu beitragen die gesellschaftliche Innovation rund um das Google Wave Federation Protocol in Deutschland zu fördern und die an diesem Ziel Interessierten miteinander zu verbinden.

    Das Netzwerk ist offen für alle, die gerne mitmachen möchten! In den Foren können auch kreative Gedanken ausgetauscht werden rund um den Einsatz von Wave in Bildung, Unternehmen, Organisationen usw.

    Falls euch Wave noch mehr interessiert und ihr Lust an weiterem Austausch habt, schaut einfach vorbei. Wir würden uns freuen euch auch dabei zu haben! 🙂

    Liebe Grüße
    Ingmar

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