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10 Jahre Google Chrome: So soll sich der Browser in den kommenden 10 Jahren verändern

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In dieser Woche hat Google dem Chrome-Browser ein neues Design spendiert und einige weitere Neuerungen mitgebracht, die den Browser modernisieren und dem Nutzer mehr Freiheiten geben – etwa bei der Gestaltung der Neuer Tab-Seite. Doch im Vergleich zu den Zukunftsplänen des Browsers sind das nur Spielereien, denn auf der Agenda stehen sehr viel größere Dinge, die den Browser komplett verändern werden.


Fragt man nach der wichtigsten Google-Plattform, dann wird vermutlich stets Android die erste Antwort sein – doch das ist eigentlich nicht korrekt. Chrome ist dank den vielen Desktop-Versionen, dem Ableger für Android und iOS sowie auch Chrome OS das System mit der größeren Verbreitung. Da sich die gesamte Verbindung zwischen dem Nutzer und den Google-Diensten im Browser abspielt, ist er auch die wichtigere Plattform. Um genau diesen Part auf stabilere Füße zu stellen, wurde der Browser vor 10 Jahren geschaffen und wird sich auch in den kommenden 10 Jahren stark verändern.

Der Start von Google Chrome wurde mit einem Comic angekündigt, das viele grundlegenden Ansichten enthält, die der Browser im Laufe der Jahre immer mehr erfüllt hat und auch bis heute erfüllt – allen voran die Schaffung und Etablierung von modernen Web-Technologien. Natürlich war der Browsermarkt dank Firefox auch vor Chrome schon in Bewegung, doch er würde heute vermutlich nicht dort stehen, wo er aktuell ist, wenn Google weiterhin auf Firefox gesetzt hätte.

Doch trotz aller Fortschritte und modernen Technologien, hat sich das grundlegende Browsen nicht verändert. Auch heute noch öffnen wir ein Fenster bzw. einen neuen Tab, geben dort die URL ein und bekommen EINE Webseite angezeigt, die sich hinter dieser URL verbirgt. Das hat sich über mittlerweile Jahrzehnte etabliert, soll sich laut Googles Roadmap aber wohl ändern. Man möchte die endlosen Tabs reduzieren bzw. diese zusammenfassen. Mit Künstlicher Intelligenz.

Googles Vice President für Chrome und Chrome OS hat einen Einblick darin gegeben, wie die Zukunft von Chrome aussehen könnte bzw. an welchen Technologien schon jetzt gearbeitet wird, die schon sehr bald den Weg in die Browser der Chrome-Nutzer finden könnten.



Erst einmal ein Zitat aus dem Google-Artikel:

When we first launched Chrome, Sundar said: “We think of the browser as the window to the web.” A decade later, it’s still the tool people use to access all of the websites and applications that help them do what they want to do. As Chrome heads into the next 10 years, we want to expand that window—so you can see more and do more.

Künstliche Intelligenz

Die Künstliche Intelligenz steht im Mittelpunkt aller Google-Produkte und wird auch im Browser zukünftig eine größere Rolle spielen. Schon jetzt kommt sie in Form der integrierten Google Translate-Übersetzung sowie dem Safebrowsing zum Einsatz – aber dabei soll es nicht bleiben. Die KI soll dem Nutzer die komplette Surf-Session erleichtern. Die Rede ist davon, dass bei einer Recherche oder einem bestimmten Thema nicht mehr mit mehreren Tabs gearbeitet werden muss, sondern dass der Browser die Informationen sucht und dem Nutzer aufbereitet.

Schon jetzt werden Vorschläge auf der Neuer Tab-Seite getestet, die thematisch zu den letzten Suchanfragen passen. Das könnte einer der Grundsteine sein, inklusive einer Verknüpfung des Google Assistant Dashboard mit relevanten Informationen. Die KI soll unter anderem bei der Suche nach Informationen zu Sängern oder der Planung und Buchung von Urlauben zum Einsatz kommen. Wie das aussehen könnte, wurde natürlich nicht verraten, aber das Tab-Jonglieren könnte im Laufe der nächsten 10 Jahre ein Ende finden und durch intelligentere Varianten ersetzt werden.

With AI, Chrome will also better understand what you’re trying to get done, and help you do so faster. Vacation planning typically requires juggling multiple tabs and open documents. But as Chrome evolves to better understand what tasks you’re trying to get done, it can help manage all this complexity for you as you switch back and forth between hotel research and booking flights

Augmented Reality

Das Web ist aktuell noch flach und ist trotz VR-Effekten noch immer lediglich nur eine einzige Webseite auf einem flachen Display. Aktuell arbeitet das Chrome-Team an einer Integration der Augmented Reality in den Browser, mit dem sich Objekte aus dem Browser herauslösen und in die reale Welt portieren lassen – natürlich wieder nur virtuell. Als Beispiel wird genannt, dass man aus einem Möbel-Onlineshop eine Couch herausziehen und diese direkt im Wohnzimmer platzieren kann.

Solche Dinge sind heute schon möglich, wie IKEA bereits gezeigt hat und Google mit der ARCore-Plattform auf immer mehr Smartphones bringt. Derzeit fehlt noch die Verknüpfung zwischen dem Browser und den Plattformen, aber durch ein offenes Format sollte auch das kein großes Problem sein. Aber das soll nur eines von vielen Beispielen sein. Interessanter könnte tatsächlich die Darstellung von Webseiten oder Informationen im virtuellen Raum sein, so wie man es in diesem Magic Leap-Video gesehen hat.



Schon sehr bald soll übrigens auch die Anzeige der URL geändert werden, die möglicherweise zu großen Teilen aus dem Browser verschwinden könnte. Schon jetzt wurden erste Schritte in diese Richtung getan, aber das lässt sich derzeit glücklicherweise noch deaktivieren.

Google Chrome spielt nicht nur als Browser eine wichtige Rolle, sondern auch als gesamte Plattform – und zwar über Chrome OS hinaus. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Browser-Engines eine immer größere Rolle spielen, auch fernab des eigentlichen Surfens durch das Web. Ganz langsam aber dennoch sicher nehmen die Progressive Web Apps an fahrt auf, die eines Tages die stationären Apps ersetzen sollen. Die gesamte App ist dann, auch wenn es für den Nutzer nicht sichtbar ist, nur noch eine Webseite, die im Browser angezeigt wird.

Auf dem Desktop ist der Browser schon jetzt die einzige App, die benötigt wird – wenn man das denn möchte. Auf dem Smartphone sieht das noch anders aus, entwickelt sich aber aufgrund der bereits angesprochenen PWAs in die gleiche Richtung. Aber das muss nicht nur auf dem Smartphone der Fall sein: Smart Displays sind der nächste Schritt und könnten vollständig mit PWAs bzw. Browser-Apps gestaltet werden. In Zukunft ein riesiger Markt, in dem die Browser aktuell noch keine Rolle spielen.

Blicken wir zum Abschluss auch noch einmal auf Fuchsia, das auf unzähligen Geräten zum Einsatz kommen wird. Googles kommendes Betriebssystem setzt vollständig auf die Cloud, PWAs und eben auch den Browser – der quasi das gesamte Betriebssystem darstellt. Fuchsia ist näher an Chrome OS als an Android. Ein weiteres Zeichen dafür, dass der Browser auch hier in den Mittelpunkt rückt. Und dann ist auch nachvollziehbar, warum die Chrome-Plattform bei Google eine solch hohe Priorität hat – fernab vom eigentlichen Browser.

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