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Smart Home: Google muss Smart Speaker-Funktionen einschränken – alle Details, Einschränkungen & Lösung

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Smart Speaker und Smart Displays sind für viele Menschen ein sehr zentraler Bestandteil des Smart Homes, doch Nutzer von Google-Produkten müssen sich in nächster Zeit wohl etwas einschränken. Google muss den Funktionsumfang beschneiden und derzeit ist nicht absehbar, ob es noch weitere Folgen aufgrund des Sonos-Verfahrens geben wird. Fraglich ist, warum Google die ganze Sache nicht außergerichtlich zu lösen versucht.


Zwischen Sonos und Google herrscht schon seit langer Zeit dicke Luft, denn die ehemaligen Partner haben sich mit Klagen überzogen und werfen einander vor, bei der Zusammenarbeit die Technologien des anderen gestohlen zu haben. Allerdings ist Googles Klage vermutlich eher als vermutlich wenig substanzslose Abwehr gegen die Sonos-Klage zu bewerten. Schon von Beginn an war klar, dass Sonos die besseren Chancen haben wird – und so ist es ja in diese Woche auch gekommen.

Dabei geht es weniger um entwendete Technologien aus der Zusammenarbeit, sondern die Verletzung von rechtmäßigen Sonos-Patenten. Um die folgenden fünf Patente ging es im aktuellen Fall:




Ein US-Gericht hat nach mehr als zwei Jahren entschieden, dass Google „schuldig“ ist. Google kann zwar noch Rechtsmittel einlegen, wird sich aber erst einmal daran halten müssen, dass die von den Patenten abgedeckten Funktionen aus den Smart Speakern entfernt werden. Konkret wird man erst einmal die kollektive Lautstärkeregelung entfernen, mit der sich die Lautstärke einer gesamten Gruppe regeln lässt. In Zukunft wird man diese einzeln regeln müssen. Das sind die vorerst bekannt gegebenen Einschränkungen:

Due to a recent legal ruling we’re making some changes to how you set up your devices and the Speaker Group functionality will work moving forward. If you’re using the Speaker Group feature to control the volume in the Google Home app, by voice with the Google Assistant, or directly on your Nest Hub display, you’ll notice a few changes:

  • To adjust volume on your speaker groups, you will need to adjust each speaker individually instead of using the group volume controller. You’ll also no longer be able to change your Speaker Group volume using your phone’s physical volume button.
  • Most Speaker Groups should continue functioning as expected unless you have a speaker group containing other brands of Cast-based devices, like JBL or Lenovo, they need to be on 1.52.272222 or higher Cast firmware version. Check out this article on how to find your device’s firmware version or contact your device maker.
  • A small set of users will need to use the ‘Device Utility app’ (DUA) to complete product installation and updates. You may receive a prompt to download and run DUA, and it will ensure that your device is connected to Wi-Fi and receives the most updated software version.
  • Die Lautstärke von Lautsprechergruppen lässt sich nicht mehr in einem Zug einstellen. Stattdessen muss die Lautstärke jedes Lautsprechers einzeln angepasst werden.
  • Lautsprechergruppen von Google-Geräten werden weiterhin nutzbar sein. Solltet ihr andere Marken wie etwa JBL oder Lenovo mit eingebunden haben, ist für die weitere Nutzung ein Update auf die Version 1.52.272222 der Cast-Firmware notwendig.
  • Einige wenige Nutzer werden zur Einrichtung und Aktualisierung der Smart Speaker die „Device Utility App“ benötigen.

Kommt da noch mehr?
In dem Verfahren ging es gerade einmal um fünf Patente, aber Sonos spricht immer wieder von über 100 Patenten, die wohl von Google und anderen Unternehmen verletzt werden. Gut möglich, dass das erst der Anfang gewesen ist und Googles gesamtes Smart Speaker-Business sowie weitere Audio-Produkte in Bedrängnis kommt: Auswirkungen kann es nämlich auch auf Chromebooks, Pixel-Smartphones und den Chromecast geben. Also praktisch alles, was ein Tönchen von sich geben bzw. dieses auf andere Geräte übertragen kann.

Sonos hatte vor längerer Zeit klargestellt, mit Google „zu beginnen“ und hat nun einen Erfolg eingefahren. Aber auch die Amazon Smart Speaker und Apple-Geräte sollen die Patente verletzen. Schlussendlich könnten die Sonos-Patente sehr weitreichende Folgen haben bzw. das Unternehmen zum großen Lizenzgeber werden. Dazu gibt es bisher allerdings keine Details und weitere Schritte könnten noch mehrere Jahre entfernt sein, sodass mögliche Auswege gesucht werden können.




Warum bleibt Google hart?
Sonos hat die Patente, Google nutzt diese Technologien und das Gericht hat diese beiden Fakten festgestellt. Daran gibt es nichts zu rütteln, sodass man eigentlich nur zwei Möglichkeiten hat: Auf die Nutzung verzichten oder sich gütlich einigen. Offenbar zieht man derzeit erstes vor und hat wohl kein Interesse daran, die Technologien von Sonos zu lizenzieren. Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass Sonos ein solches lukratives Angebot abgelehnt hätte, sodass Google wohl bisher keine Pläne in diese Richtung hätte.

Natürlich müssen die Google-Produkte wirtschaftlich sein und nicht durch übermäßige Kosten den prall gefüllten Geldspeicher belasten. Ohne Frage könnte man die Technologien lizenzieren oder auch gleich das gesamte Unternehmen Sonos kaufen. Aber man will wohl eher versuchen, alternative Möglichkeiten zu suchen. Interessanterweise hat das bei Android 12 funktioniert, aber durch die recht allgemein gehaltenen Patente wird es wohl schwer, ohne dass sich die Smart Speaker-Nutzer einschränken müssen.

Wie geht es weiter?
Sonos hat sich überspitzt gesagt die Möglichkeit gesichert, auf einem externen Lautsprecher Musik abzuspielen, diese zu steuern oder mehrere Geräte zu Gruppen zusammenzuschließen. Das sind Grundlagen, die Google und andere Unternehmen gar nicht umgehen können. Es ist völlig unklar, wie es weitergehen soll und ob dieses Verfahren neue Produkte und Weiterentwicklungen bremst. Vielleicht sollte Google doch lieber die Geldbörse öffnen…

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