Google ist ohne Frage ein innovatives Unternehmen, doch gerade bei den Wurzeln – nämlich der Suchmaschine – gibt man sich doch recht traditionell. Schon seit dem Start der Suchmaschine vor über 27 Jahren gibt es die Google-Doodles, die mal mehr und mal weniger häufig auf der Startseite zu sehen gewesen sind. Doch in diesem Jahr hat man die Logo-Veränderungen so stark zurückgefahren, dass wir fast schon von einer Einstellung ausgehen können. Aber warum?
Vermutlich hat so gut wie jeder Internetnutzer schon einmal eines der Google-Doodles gesehen, die sporadisch auf den Google-Startseiten rund um die Welt auftauchen. Dabei handelt es sich um mal und mal weniger starke Abwandlungen des Google-Logos, die an Feiertage erinnern, an Geburtstage wichtiger Persönlichkeiten, an spezielle Jahrestage und manchmal auch an sehr außergewöhnliche Dinge. Das lockert nicht nur den Alltag auf (immerhin ist die Google-Startseite nach wie vor für viele Menschen die Browser-Startseite), sondern hatte auch schon sehr häufig Lerneffekte.
Ich bin sicherlich nicht der Einzige, der aus diesen Doodles sowie den abgebildeten Ereignissen sehr viel gelernt hat. Fast schon vergleichbar mit dem Wikipedia-Zufallsartikel, nur in diesem Fall eben redaktionell ausgewählt und aufbereitet. Während über mehr als zwei Jahrzehnte nahezu täglich irgendwo auf der Welt ein Doodle zu sehen war, hat sich das in diesem Jahr sehr deutlich geändert. Mittlerweile beschränkt man sich nur noch auf wiederkehrende Themen wie Nationalfeiertage, Mondphasen, Mutter- und Vatertag oder aktuell auf das Monats-Doodle für die saisonalen Feiertage.
Wann habt ihr das letzte echte Doodle mit originellem Inhalt gesehen? Spoiler: Zur Salsa-Musik im September und davor zum Drachenboot-Rennen im Mai. Nehmen wir die wiederkehrenden Feiertage aus, gab es in diesem Jahr nicht mehr als eine Handvoll Doodles. Nach vielen Dutzend pro Jahr in all den Jahren zuvor.
Warum gibt es kaum noch Google-Doodles?
In den letzten Jahren hat Google unzählige Künstler, Wissenschaftler, Personen mit gesellschaftlichem Einfluss, Sportler oder sonstige Tage geehrt. Man hat Jahrestage bedeutender Ereignisse geehrt, aber auch profane Dinge vom Popcorn bis zum Brot geehrt. In manchen Fällen konnte sicherlich über die Sinnhaftigkeit diskutiert werden, doch sie erreichten stets ihre Ziele: Das Thema wurde in Erinnerung gerufen, die Nutzer haben bei Interesse etwas über das Thema gelernt und es lockerte den Alltag ein wenig auf. Man hat über Themen erfahren, mit denen man sonst kaum in Berührung gekommen wäre. Gerade Google, das sich als Informationsquelle #1 sieht, sollte so etwas nicht über Bord werfen.
Als langjähriger „Doodle-Berichterstatter“ hier im Blog fällt es mir natürlich auf, dass seit diesem Jahr und auch schon in der zweiten Hälfte des letzten Jahres sehr viel weniger Doodles geschaltet worden sind als in all den Jahren zuvor. Bei wiederholenden Doodles wurden zum Teil noch nicht einmal die Motive geändert. Es scheint so zu sein, dass man sich von den Doodles verabschiedet hat und nur noch aus der Konserve lebt – also von Doodles der letzten Jahre, die noch nicht veröffentlicht wurden. Hat man das Team aufgelöst und die Thematik begraben?
Faktisch gesehen sind die Doodles eine Kostenstelle. Das große Doodle-Team kostet Geld, aber ihr Produkt bringt kein Geld. Indirekt hat es aber auch immer wieder verdeutlicht, dass Google zu all den gezeigten Dingen Fakten und aufbereitete Informationen liefern kann. Sozusagen Eigenwerbung auf der eigenen Startseite. Die paar Dollar für dieses Team wird der Megakonzern Google sicherlich verschmerzen können.
Ob die Doodles noch einmal zu alter Form zurückkehren werden, steht mehr denn je in den Sternen…
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