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YouTube: Der Werbedruck steigt immer weiter; Googles Videoplattform muss wohl deutlich mehr Geld verdienen

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Die Videoplattform YouTube verfügt über zwei große Einnahmequellen, die die Finanzierung sichern und den Betrieb der Plattform überhaupt erst ermöglichen. Doch tatsächlich könnte man YouTube als Googles Sorgenkind bezeichnen, denn auch wenn die Umsätze weiter steigen, dürfte unter dem Strich nicht ganz so viel übrig bleiben. Der kürzliche Wechsel an der Spitze dürfte daher dazu führen, dass der Werbedruck weiter erhöht wird.


Google hat die Videoplattform YouTube vor mittlerweile mehr als 15 Jahren übernommen, diese immer weiter ausgebaut und ein Standing verschafft, das wohl noch lange Zeit unerreicht bleiben wird. Doch trotz aller Erfolge war die Videoplattform viele Jahre lang ein finanzielles Sorgenkind und es ist längst nicht gesagt, dass der Betrieb von YouTube für Google die Goldgrube ist, die man vermuten würde. Denn die Umsätze steigen nur langsam, waren in den letzten zwei Jahren gar einmal rückläufig und liegen sicherlich unter ihrem Potenzial.

YouTube hat im vergangenen Quartal knapp 7,3 Milliarden Dollar umgesetzt. Davon muss der gewaltige Speicherplatzbedarf und der Betrieb der Plattform finanziert werden, was sicherlich nicht ganz billig ist. Dazu kommt, dass auch YouTube Music in diesen Umsätzen enthalten ist und somit Lizenzgebühren für jeden einzelnen abgespielten Song abgezogen werden müssen. Es ist nicht bekannt, wie viel Gewinn YouTube einfährt. Google wird diesen Posten in den Quartalszahlen nicht ohne Grund verschweigen. Daher ist davon auszugehen, dass es deutlich weniger ist, als man vermuten würde.

Erst vor einigen Monaten hatten wir euch außerdem eine Statistik gezeigt, laut der YouTube viel zu wenig pro Nutzer verdient – deutlich weniger als die Konkurrenz. Auch bei YouTube kennt man solche Statistiken und steuert kräftig entgegen – was viele Nutzer in den letzten Monaten bemerkt haben dürften. Erschwerend kommt dazu, dass es kürzlich einen Wechsel an der Spitze gab und der Nachfolger der hochgelobten langjährigen CEO Susan Wojcicki Erfolge präsentieren muss. Meine Vermutung: Wojcicki wollte den Wandel von der Videoplattform zur Werbeplattform nicht verantworten.




YouTube will Umsatz erhöhen
Natürlich verfolgt jedes wirtschaftlich agierende Unternehmen das Ziel, die Umsätze zu steigern. Aber bei YouTube scheint man derzeit kein normales Wachstum zu verfolgen, sondern ein sehr großes Potenzial zu verfolgen – das ja ohne Frage vorhanden ist. Allein in diesem Jahr hat man die Anzahl der Werbespots in den Videos erhöht, die Dauer der Werbespots verlängert, zeigt in einigen Fällen Werbeanzeigen beim Pausieren und erst vor wenigen Tagen wurde der Werbung überspringen-Button deutlich verkleinert. Das sind alles Maßnahmen, um mit den Werbeanzeigen mehr Geld zu verdienen, aber längst nicht alles.

Denn man will nicht nur mit den bestehenden Nutzern mehr Geld verdienen, sondern auch eine hartnäckige Gruppe „gewinnen“: Mit dem Werbeblocker-Blocker werden die Nutzer regelrecht dazu gezwungen, ihre Adblocker abzuschalten und ebenfalls Werbung zu sehen oder ein Premium-Abo abzuschließen. Das ist zwar nachvollziehbar, aber dennoch passt das abrupte Ende dieser jahrelangen Duldung sehr gut in das aktuelle Vorhaben.

Dazu kommt, dass man die Nutzer zu YouTube Premium drängen will und gleichzeitig die Abo-Preise erhöht. Es sind also recht viele Stellschrauben, an denen man derzeit zur Umsatzsteigerung dreht. Und weil YouTube nach wie vor in dieser Masse und Qualität unerreicht ist, hat man kaum ein Risiko, dass es den Nutzern zu viel wird und diese die Plattform verlassen könnten.

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