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Von Android Base bis Android 11: Rückblick auf die süßen Bezeichnungen & Besonderheiten der Versionen

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Bis zum vergangenen Jahr hat Google jeder neuen Android-Version einen Beinamen verpasst, der vielen Nutzern geläufiger als die eigentliche Versionsbezeichnung gewesen ist. Ab Android 10 hat sich Google allerdings dazu entschlossen, diese sympathischen Bezeichnungen aufzugeben und durch die Versionsnummer zu ersetzen. Weil nun die internen Codenamen von Android 10 und Android 11 bekannt geworden sind, blicken wir noch einmal auf die süße Android-Geschichte zurück.


Google veröffentlicht jedes Jahr im Spätsommer oder Herbst (hier der Android 11-Zeitplan) eine neue Android-Version, die kurz vor dem Release einen offiziellen Beinamen erhalten hat. Diese Beinamen folgten einem einfachen Muster und haben viele Beobachter dazu angeregt, die jeweils kommende Bezeichnung zu erraten – was spätestens seit „Android Marshmallow“ auch von Google immer weiter auf die Spitze getrieben und zum halboffiziellen Wettbewerb ausgerufen worden ist.

Maskottchen sind ein wichtiges Marketing-Instrument, um ein Produkt oder ein Unternehmen sympathischer und nahbarer wirken zu lassen – und Google hatte das mit Android im Smartphone-Markt perfektioniert. Jede Android-Version besaß ein ganz eigenes Maskottchen, bei dem natürlich der Bugdroid in Verbindung mit der jeweils namensgebenden Süßspeise im Mittelpunkt stand. Dieses wurde sowohl visuell als auch mit der Bezeichnung im Marketing vieler Unternehmen verwendet und half natürlich auch dabei, der neuen Version einen viel beachteten Einstand zu geben.

Wenn Google nach „Marshmallow“ die Version „Nougat“ veröffentlicht hat, haben viele Menschen davon gehört und können sich diese aktuelle Süßspeise auch sehr gut merken. Veröffentlicht man hingegen nach „Android 6“ einfach die Version „Android 7“, dann hat das außerhalb der Tech-Blase jeder Nutzer nach zwei Tagen vergessen. Oder was glaubt ihr, wie viele Nutzer außerhalb der Blase sagen können, welche Chrome-Version sie verwenden?

Heute kann man mit „Android 10“ und „Android 11“ noch etwas anfangen – weil es die vermeintlich ersten Versionen mit Zahlenbezeichnung sind. Später wird das anders aussehen, denn die Süßspeisen-Bezeichnung inklusive Maskottchen sorgt dafür, dass man eine Version in Erinnerung behält. Sollte Google irgendwann „Android 11.1“ veröffentlicht, wonach es derzeit aussieht, ist das verwirrender als wenn es nur eine neue Version von Android Red Velvet Cake gäbe.




Android als Plattform hat zwar ein echtes Marketing nicht unbedingt nötig, das übernehmen schon die Smartphone-Hersteller, aber dennoch könnte ich mir vorstellen, dass man langfristig Google-intern nicht ganz glücklich mit dieser 2019er-Entscheidung sein wird. Sympathie ist gerade bei einem Produkt wie einem Smartphone ein nicht zu unterschätzender Faktor. Und wenn die Hersteller und auch Google selbst in den letzten Jahren Sympathie-Punkte eingebüßt haben, dann sollte man das nicht auch noch beim Betriebssystem fallen lassen. Aber darum soll es hier nicht gehen.

Die süßen Bezeichnungen der Android-Versionen
Jede Android-Version trägt mindestens eine Versionsnummer sowie eine interne und eine öffentliche Bezeichnung. Bis zu Android 10 hatten sich alle drei voneinander unterschieden. Die Nummer ist die bekannte fortlaufende Versionsnummer, die öffentliche Bezeichnung die jeweilige Süßspeise mit den fortlaufenden Buchstaben im Alphabet und die interne Bezeichnung ebenfalls eine Süßspeise, die sich von der öffentlichen Version unterschieden hat. So trug die 2013er Android-Version die Nummer „Android 4.4“, den öffentlichen Namen „KitKat“ und die interne Bezeichnung „Key Lime Pie“. Vom aktuellen Android 11 wurde intern auch häufig als „Android R“ gesprochen.

Die bisherigen Android-Bezeichnungen

  • Android 1.5 Cupcake
  • Android 1.6 Donut
  • Android 2.0Eclair
  • Android 2.2 Froyo (Frozen Yoghurt)
  • Android 2.3 Gingerbread
  • Android 3.0 Honeycomb
  • Android 4.0 Ice Cream Sandwich
  • Android 4.1 Jelly Bean
  • Android 4.4 Kit Kat
  • Android 5.0 Lollipop
  • Android 6.0 Marshmallow
  • Android 7.0 Nougat
  • Android 8.0 Oreo
  • Android 9.0 Pie
  • Android 10 (Queens Cake)
  • Android 11 (Red Velvet Cake)

Ich denke, das Muster ist sehr einfach zu erkennen: Mit jeder Version geht es einen Schritt weiter im Alphabet und jede Bezeichnung basiert auf einer amerikanischen Süßspeise. Dieses Muster führte schon vor Jahren dazu, dass man sich über „Android Q“, das heute als „Android 10“ bekannt ist, Gedanken machte. Es dürfte für Google sicherlich mit ein Grund gewesen sein, dass es einfach keine sympathische Bezeichnung mit „Q“ gibt, dass man sich davon verabschiedet hatte – auch wenn es nicht der Hauptgrund war. Wer sich für echten Beweggründe interessiert, findet sie in diesem Artikel.

Was war vor Android Cupcake?
Warum hat Google mit „C“ begonnen? Eindeutig lässt sich das leider nicht klären, aber weil es die offizielle dritte Android-Version war, war es schon sinnvoll. Die beiden vorhergehenden Versionen „Android 1.1“ und „Android 1“ trugen einfach nur die Bezeichnung „Base“. Das passt nicht in das Muster, aber dennoch war der Beginn mit „C“ nachvollziehbar. Ein „Android A“ in dem Sinne gab es nicht.




Einige Besonderheiten rund um die Android-Bezeichnungen
Gleich zwei Mal in der Geschichte der Android-Bezeichnungen ist Google eine Kooperation mit einem Süßwarenhersteller eingegangen – wobei die erste sehr hohe Wellen geschlagen hat. Android KitKat ist nach dem gleichnamigen Schokoriegel benannt, was große Diskussionen ausgelöst hat – insbesondere wohl deswegen, weil es ein Schokoriegel aus dem Portfolio des viel kritisierten Nestle-Konzerns ist. Viele Details rund um diese Kooperation findet ihr in diesem Artikel. Man hätte gedacht, dass Google eine solche Kooperation nicht erneut eingeht, hat das aber mit „Android Oreo“ wiederholt – ohne großen Aufschrei und eher mit Zustimmung der breiten Masse.

Die meisten Bezeichnungen waren am Tag der Präsentation große Überraschungen und wurden von den Nutzern nicht erwartet. Vor allem mit Lollipop und Nougat hatte kaum einer gerechnet. Massenhaft Nutzer waren sich sicher, dass es „Android Nutella“ wird. Die wohl unbekannteste Version ist „Android Honeycomb“, das als einzige niemals eine große Rolle gespielt hat. Das lag daran, dass es von Google als Schnellschuss für den damaligen Tablet-Hype auf den Markt gebracht wurde und aus der Not heraus geboren wurde. Schon ab der folgenden Version war Android grundsätzlich für Smartphones UND Tablets optimiert.

Eine Versionsbezeichnung war schon sehr frühzeitig bekannt, nämlich „Android Pie“ – wenn man die Zeichen richtig gedeutet hat: Die Version sollte ursprünglich am 14.3 veröffentlicht werden (Pi-Day), der wiederum mit einem Doodle zelebriert wurde, in dem das Rezept eines Apfelkuchens die Hauptrolle gespielt hat. Es war zugleich die kürzeste und auch letzte Android-Bezeichnung. Ich bin gespannt, ob es dabei bleibt oder wir eines Tages wieder eine Bezeichnung erhalten werden.


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