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Google flutet Android mit Werbung: Die erfolgreichen mobilen Apps sollen nun endlich Geld verdienen

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Praktisch seit der Einführung der ersten Werbeanzeigen in der Websuche hat sich Google auf ein einfaches aber sehr lukratives Geschäftsmodell festgelegt: Der Nutzer bekommt sehr viel kostenlos geboten und muss im Gegenzug mit einer Profilbildung und Werbeanzeigen leben. Doch dieses Modell verspricht auf dem Desktop immer weniger Umsätze, sodass der mobile Markt die Lücke füllen muss – und genau das geht Google nun mit einem sichtbaren Strategiewechsel an. Und damit könnte ein langsames Katz- und Maus-Spiel beginnen.


Google hat sich schon vor Jahren „mobile first“ auf die Fahnen geschrieben und hat die mobilen Plattformen zur höchsten Priorität erklärt, denen der Desktop untergeordnet ist – vor wenigen Jahren war das noch anders herum. Doch Googles Werbeabteilung ist zu lange auf der alten Strategie geblieben und hat die mobilen Produkte kaum monetarisiert – natürlich sehr zur Freude vieler Nutzer. Doch damit ist es in diesem Jahr endgültig vorbei.

In dieser Woche hat Google neue Werbeformen für mobile Apps angekündigt, mit denen die Anzeigen in einige neue Produkte kommen werden, die bisher nicht oder nur wenig monetarisiert waren. Tatsächlich waren insbesondere die mobile Websuche sowie YouTube die größten Einnahmequellen – und werden es auf absehbare Zeit wohl auch bleiben. Aber das Unternehmen betreibt viele weitere Plattformen, die sich teils großer Popularität erfreuen und dem Nutzer bisher vollkommen kostenlos (abgesehen von der Datensammlung) zur Verfügung standen.

Doch nun sind die mobilen Produkte im Fokus und werden mit zusätzlicher Werbung oder erstmals überhaupt mit Werbeanzeigen ausgestattet – wovon man sich nicht nur höhere Umsätze, sondern auch ein insgesamt attraktiveres Werbenetzwerk erhofft. Denn natürlich müssen die potenziellen Kunden dort erreicht werden, wo sie lange Zeit aktiv sind. Das ist auch das Geheimnis hinter der erfolgreichen Facebook-Werbung, denn das Netzwerk hat schon vor Jahren den mobilen Schwenk geschafft und erwirtschaftet den Löwenanteil der Umsätze auf den Smartphones. Das möchte Google nun auch.

Bisher wurden die mobilen Apps eher als Datenlieferanten betrachtet, mit denen der Nutzer besser kennengelernt werden soll, aber nun müssen sie auch selbst Umsätze erwirtschaften. Und die Liste der Apps und Plattformen, die nun Teil der neuen Strategie sein werden, ist prominent besetzt und gar nicht mehr so kurz.



Folgende Produkte werden (stärker) monetarisiert

Früher oder später musste es soweit kommen, doch diese große Offensive zeigt, dass die bisherigen Umsatzquellen wohl sehr fragil und gewissermaßen auch unkalkulierbar geworden sind. Die noch immer weiter steigende Verbreitung von Werbeblockern, die es auf dem Smartphone in der Form kaum gibt, ist sicher nicht ganz unschuldig daran. Googles Maßnahmen rund um die Eindämmung dieser Blocker, etwa durch die Einführung eines Blockers im Chrome-Browser, dürften kaum gegriffen haben.

Andere populäre Google-App wie z.B. Google Drive oder Google Fotos spielen bisher offenbar noch keine Rolle für die Werbeabteilung, was auch daran liegen dürfte, dass die dort verwalteten Daten sehr privat sind und zielgerichtete Werbung beim Nutzer eher negativ aufgefasst wird. Das heißt zwar nicht, dass sie ewig werbefrei bleiben werden, aber mit Google One gibt es für diese beiden Plattformen andere Monetarisierungsmöglichkeiten, die sich schlecht mit Werbung vertragen.

Denkbar wäre langfristig auch ein globaler Freikauf von Werbung, so wie man es von YouTube kennt. Das ist dort zwar kein Erfolg, aber über alle Google-Apps hinweg könnten es sich einige Nutzer doch überlegen. Ein ähnliches Modell wurde bereits seit länger Zeit mit Google Contributor getestet.

Siehe auch
» Android R: Plötzlich doch machbar – Googler spricht erstmals über Android R und kündigt Scrollshots an

» Personalausweis & Co auf dem Smartphone: Ist das noch sinnvoll oder schon gefährlich? (Kommentar)


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