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Interner Google Maps Konkurrent: Waze wird zum Abschuss-Kandidat – viele Features wurden kopiert

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Google hat in vielen Bereichen mehrere Produkte für die gleiche Aufgabe, die früher oder später zusammengelegt bzw. eines von beiden eingestellt werden. Bei den Navigationslösungen besteht Googles Zweigleisigkeit nun schon seit gut fünf Jahren, ohne ein Anzeichen darauf, dass sich das jemals ändern würde. Doch nun wildert Google Maps in den angestammten Waze-Gefilden und könnte dafür sorgen, dass auch Waze irgendwann das zeitliche segnet.


Bei Google gibt es ein ständiges Auf und Ab der Produktmanager. Erst werden viele Produkte mit neuen Ansätzen aber starken Überschneidungen geschaffen, diese dann parallel betrieben und später eines von beiden eingestellt. Dieses Schicksal trifft früher oder später jedes Google-Produkt mit einem Zwillingsbruder, wobei das Unternehmen auch nicht davor zurückschreckt, populäre Angebote mit vielen Nutzern einzustellen. Die besten Beispiele sind derzeit Google Inbox und Google+.

Google Maps testet derzeit mit einigen Nutzern eine neue Funktion, mit der Verkehrsstörungen gemeldet werden können, die dann für alle Nutzer sichtbar sind. Zu den beiden Meldetypen gehören derzeit Unfälle sowie Blitzer, die direkt aus der Navigation heraus gemeldet werden können. Weitere Dinge wie Baustellen oder Staus sind derzeit nicht mit dabei, dürften nach dem ersten Rollout aber sehr schnell dazustoßen.

Was für Google Maps-Nutzer eine praktische Neuerung ist, mit der die Qualität der Navigation noch einmal verbessert wird, ist für Waze-Nutzer ein alter Hut und eine Grundfunktion. Google hat das israelische Unternehmen bereits 2013 übernommen, das damals schon über eine große aktive Community verfügte, die bis heute gepflegt wird und weiterhin wächst. Bisher sind Google Maps und Waze vollkommen eigenständig, was sich auch daran abzeichnet, dass viele Nutzer nicht einmal wissen, dass Waze zu Google gehört.

Doch nach einem halben Jahrzehnt könnte auch über Waze das Damokles-Schwert schweben, das irgendwann kurzen Prozess mit der populären App macht. Da Waze seit langer Zeit nur im Schneckentempo weiterentwickelt wird und sich Maps in großem Tempo in immer mehr Bereichen ausbreitet, ist diese Zukunft eigentlich unausweichlich – trotz der großen Community.



Waze hat zwar noch einige Vorzüge gegenüber Google Maps, aber viele Dinge sind bereits heute in Google Maps möglich, auch wenn sie in Waze intuitiver umgesetzt sind. Das Ändern von Straßen ist möglich, Staus erkennt Google Maps ebenfalls automatisiert und nutzt sie für die Navigation, das Crowdsourcing von Daten ist ein großes Thema für Maps und mit der Einführung der manuellen Meldungen ist nahezu alles abgedeckt. Selbst bei der Parkplatzsuche ist Maps mittlerweile gerne behilflich.

Das soll nun nicht heißen, dass Waze tatsächlich schon in wenigen Monaten das zeitliche segnet, aber ich denke, ich lehne mich mit dieser Annahme nicht zu weit aus dem Fenster. Dennoch muss man beachten, dass Google Maps auch damals schon – zur Waze-Übernahme – dominiert hat und Google das Angebot eigentlich gar nicht gebraucht hat. Es ging vor allem um die Community und darum, dass Waze nicht an einen Konkurrenten fällt.

Siehe auch
» Google Maps: Mit Streetview interaktiv durch den Colorado River im Grand Canyon (360 Grad Video)
» Google Maps im Auto: Google Maps & Waze kommen auf Apples CarPlay-Plattform (Screenshots)
» Waze statt Google Maps: Android Auto ermöglicht Auswahl der Navigations-App
» Google Maps vs. Apple Maps vs. Waze: Vergleich zwischen den Navigationsfunktionen der Kartendienste

Entwickler: Waze
Preis: Kostenlos

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