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Android Auto: Smartphone-Version wird eingestellt – wie Google es Nutzern und sich selbst unnötig schwer macht

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Google bietet drei völlig verschiedene Möglichkeiten, um Android Auto oder Ableger zu verwenden, um die wichtigsten digitalen Funktionen und Apps ins Auto zu bringen. Doch bei allen drei Varianten läuft es in letzter Zeit nicht ganz rund und ausgerechnet auf dem Smartphone könnte Google die Nutzer durch ständige Strategiewechsel sogar vergraulen. Schafft man es tatsächlich, sich die äußerst komfortable Situation selbst zu verbauen?


Um das Android Auto-Ökosystem nutzen zu können, gibt es drei Möglichkeiten: Android Auto auf dem Infotainment-Display, Android Automotive als Betriebssystem auf dem Display oder der Google Assistant Driving Mode auf dem Smartphone. Die drei Möglichkeiten sollten bekannt sein und wer nochmal nachlesen möchte, findet in diesem Artikel unsere wenige Wochen alte Erklärung für die Modi, deren Einsatzgebiete und Voraussetzungen.

Google ist in der äußerst komfortablen Position, dass die Nutzer ihre vom Smartphone bekannten Apps und Möglichkeiten im Auto verwenden möchten und somit auf die Dienste des Unternehmens angewiesen sind. Kein Fahrzeughersteller und kein Zubehörhersteller könnte das durch die notwendige tiefe Integration in die Android-Infrastruktur und das Android-Ökosystem in diesem Maße anbieten. Der einzige Konkurrent heißt Apple und bekanntlich gibt es mit diesem durch die strikte Android / iOS-Trennung keinerlei Überschneidungen. Doch leider ist es auch genau diese Situation, die Google jeglichen Entwicklungs- und Innovationsdruck nimmt.

Sowohl Android Auto als auch der Google Assistant Driving Modus sind in den letzten Tagen mit (sehr) negativen Schlagzeilen aufgefallen. Bei Android Automotive sieht das zwar anders aus, aber auch das Betriebssystem kommt gefühlt nur sehr langsam vom Fleck und ist Ende 2022 nicht da, wo man nach damaligen Ankündigungen sein wollte. In diesem Artikel geht es dennoch nur um Android Auto und den Google Assistant Driving Modus.




Android Auto
Android Auto gehört sicherlich nicht zu den stabilsten Google-Plattformen. Immer wieder gibt es Berichte über kleinere und größere Probleme. Immer wieder berichten Nutzer über Verbindungsabbrüche, einen störrischen Google Assistant, nicht funktionierende Audio-Brücken und vieles mehr. Man arbeitet zwar stets an der Problemlösung, aber oftmals dauert es Wochen oder Monate, bis die Nutzer wieder in Fahrt kommen können.

Und als wenn das noch nicht genug wäre, kan man selbst mit den eigenen Ankündigungen mehrfach nicht mithalten. Jüngstes Beispiel ist die Coolwalk-Oberfläche, die man bis Sommer 202 ausgerollt haben wollte. Derzeit sieht es sogar so aus, als wenn wir auch Weihnachten noch mit der alten Oberfläche leben müssen, denn Google hat plötzlich „nichts mehr anzukündigen“ und könnte das seit weit über einem Jahr getestete Design schon wieder überarbeiten. Das schränkt die Nutzer jetzt nicht unbedingt ein, aber zeigt eine Unzuverlässigkeit und lässt tief in die vielleicht chaotischen Zustände blicken, die im Android Auto-Team herrschen. Vielleicht im gleichen Gebäude wie die Strategie- und Messenger-Abteilung, wer weiß.

Google Assistant Driving Modus
Einen richtigen Bock leistet man sich hingegen mit den Smartphone-Nutzern, die das Android Auto-Ökosystem auf ihrem Mobiltelefon nutzen müssen oder wollen. Seit Sommer 2019 ist dieser Bereich eine Baustelle, seit Ende 2021 ein Ärgernis und seit wenigen Tagen eine Katastrophe. Ich denke, so kann man das sehr gut zusammenfassen, was da in den letzten drei Jahren mit Googles Auto-Plattform passiert ist, auf die nach wie vor viele Smartphone-nutzende Autofahrer angewiesen sind.

Zuerst hat man die klassische Android Auto-App für Smartphones sowohl funktionell als auch Design-technisch veralten lassen. Die App sah praktisch aus wie am ersten Tag. Kontinuität ist nichts schlechtes, gerade im Fahrzeug, aber etwas mehr Liebe hätte die App vertragen können. 2019 sollte dann das große Update auf den Google Assistant Driving Mode kommen, auf den viele Nutzer aufgrund der schicken Oberfläche heiß waren. Doch es kam nicht, ohne Angabe von Gründen. Stattdessen musste man die Übergangs-App „Android Auto für Smartphone-Displays“ schaffen, weil das damals brandneue Android 10 nicht mehr mit Android Auto konnte.

Es folgten zwei Jahre Nicht-Kommunikation, dann ein über Monate gezogener Rollout des neuen Driving Mode, natürlich auch ohne Ankündigung, und auf einmal die Einstellung des klassischen Android Auto. Allerdings gab es nie eine einfache Möglichkeit, diesen neuen Modus zu starten – nicht einmal ein Homescreen-Icon hat Google spendiert. Es ließ sich anfangs nur über abenteuerliche Umwege der Google Maps Navigation starten. Und weil die Nutzer dann natürlich bei Google Maps blieben, hat man sich vor wenigen Tagen kurzerhand dazu entschlossen dem Driving Modus den Stecker zu ziehen. Sprich: Android Auto ist weg und der Android Auto-Nachfolger ist ebenfalls weg. Alle Infos dazu in diesem Artikel.




Die Nutzer wollen doch einfach nur ihre Apps benutzen
Als Nutzer, der auf diese Smartphone-Anwendung angewiesen ist, kann man sich da eigentlich nur verarscht fühlen. Die mehrfachen Strategiewechsel haben ebenso einen mehrfachen App-Wechsel für die Nutzer notwendig gemacht. Erst eine unnötige Zwischen-App, dann eine unbeliebte Assistant-App mit Problemen und jetzt gibt es plötzlich gar keinen Auto-Modus mehr, sondern nur noch die für das Auto optimierte Google Maps-Oberfläche, die aber nicht alle Funktionen des Driving Mode beherrscht.

Ich bin selbst nicht betroffen, aber mir tun die Nutzer wirklich leid, die eigentlich keine Alternative haben und doch einfach nur ihre Smartphone-App im Auto nutzen wollen. Doch sie sind Googles Strategie und Geistesblitzen ausgeliefert, ähnlich wie es hartgesottenen Messenger-Nutzern geht. Doch vermutlich wird den Auto-Nutzern auch weiterhin keine Ruhe vergönnt sein, denn der Google Maps-Modus dürfte nur ein Übergang sein. Ich erwarte, dass es einen neuen Android Auto-Anlauf geben wird, den man dann vermutlich im Frühjahr 2023 zur Google I/O verkündet.

Wird man es tatsächlich noch schaffen, dass die Nutzer eines Tages so genervt sind, dass sie sich abwenden – trotz bester Ausgangslage für Google? Überraschen würde mich das nicht. Fortsetzung folgt.


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