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Google Fotos: Videos werden nur noch im Hochformat erstellt – das Vertical Video Syndrome hat gewonnen

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Die Fotoplattform Google Fotos bietet allen Nutzern seit vielen Jahren die Möglichkeit, aus den in die Cloud hochgeladenen Fotos und Videos neue Inhalte zu erstellen – so wie etwa die beliebten kurzen Videos. Vor wenigen Tagen hat diese populäre Funktion allerdings ein Update erhalten, das bei den Nutzern gar nicht gut ankommt: Alle Videos werden nur noch im für das Smartphone optimierten Hochformat erstellt, völlig unabhängig von den ausgewählten Bildern und Videos.


Vor wenigen Jahren hat Google noch gegen das „Vertical video syndrome“ angekämpft und die Nutzer daran erinnert, ein Video mit dem Smartphone doch bitte im Querformat statt Hochformat aufzunehmen – offenbar vergeblich. Während die Aufnahme von Fotos und Videos im Portrait Modus vor einiger Zeit noch als „falsch“ angesehen wurde, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. Instagram, TikTok & Co. sorgen dafür, dass das Hochformat zum Standard wird und nun stimmt auch Google Fotos mit ein.

Google Fotos bietet eine sehr einfache Möglichkeit, um aus frei auswählbaren Fotos und Videos eine kleine Slideshow in Form eines kurzen Videos zusammenzustellen, die von den Servern erstellt wird und nach wenigen Minuten zur Verfügung steht. Bisher hatten die Videos das vermeintlich „richtige“ Format im Landscape Modus – sodass es bequem auf dem Fernseher oder dem Laptop angesehen werden kann. Doch nun hat man sich für das Gegenteil entschieden.

Schon seit gut zwei Wochen werden die Videos nicht mehr im Landscape Modus, sondern im Portrait Modus erstellt – also im Hochformat statt Querformat. Dieses Format ist natürlich für die Nutzung auf dem Smartphone optimiert und dementsprechend umgesetzt worden. Smartphone-Nutzern wird das also eher positiv auffallen, zumindest dann, wenn auch die Fotos in diesem Format vorliegen. Problematisch wird es dann, wenn die Fotos im Querformat vorliegen, denn dann geht der Platz auf dem Smartphone sehr schnell aus. Die Bilder werden zwar leicht gezoomt (siehe Screenshot), was aber auch zur Folge hat, dass Details an den Rändern verloren gehen.

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Der Produktmanager von Google Fotos, David Lieb, hat auf Twitter bestätigt, dass es sich dabei nicht um einen Bug, sondern um eine gewollte Änderung handelt. Diese wurde vorgenommen, weil der Großteil der Nutzer offenbar dieses Format bevorzugt – was bei einer Smartphone-App natürlich kein Wunder ist. Dabei hat man aber offenbar nicht bedacht, dass viele Menschen sich diese Videos dann doch eher am großen Bildschirm ansehen, der natürlich wieder im Landscape Modus gehalten ist. Und damit bleibt der größte Teil der Fläche dann einfach nur schwarz.

David Lieb „denkt“, dass man später einen Schalter hinzufügen wird, um den Nutzern die Wahl zwischen Portrait und Landscape zu lassen. Als Produktmanager sollte man das vielleicht wissen statt denken – aber sei es drum. Es ist eine dieser Änderungen, nach denen eigentlich niemand gefragt hat und die man vielleicht hätte verschieben können, bis der ominöse Schalter eingeführt wird. Denn optional hätten sich einige Nutzer darüber gefreut, jetzt hingegen verärgert man viele Nutzer, die das gerne für andere Zwecke verwendet haben.

Selbst die Auswahl von Nur-Querformat erweicht Google Fotos nicht dazu, einen klassischen Landscape-Film zu erstellen. Wirklich sehr schade um diese nette Funktion und es bleibt zu hoffen, dass David Lieb sehr bald über diesen Schalter nachdenkt… Vielleicht kann etwas Feedback nicht schaden.

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[AndroidPolice]


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