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Microsoft kopiert Google Chrome: So sieht der neue Edge-Browser auf Chromium-Basis aus (Screenshots)

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Vor einigen Monaten hatte Microsoft große Änderungen am Edge-Browser angekündigt, die sowohl unter der Haube als auch an der Oberfläche durchgeführt werden sollen. Der größte Schritt ist der Wechsel zur Chromium-Engine, der von Beobachtern mit sehr geteilter Meinung aufgenommen wurde. Jetzt wurde die neue Oberfläche des Browsers geleakt und zeigt, dass sich auch Microsofts Designer sehr stark von Googles Browser inspirieren lassen.


Google Chrome ist schon seit längerer Zeit der dominierende Browser auf nahezu allen Plattformen und der Chromium-Unterbau wird von vielen weiteren Browsern verwendet, sodass dessen Verbreitung noch höher ist. Auch Microsoft wird nun schon bald wechseln und legt gleichzeitig auch Mozilla nahe, mit Firefox zu Chromium zu wechseln und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das wird so schnell sicherlich nicht passieren, aber es zeigt, dass sich Microsoft wohl auch mehr Einfluss bei Chromium erhofft.

Microsoft hatte den Browsermarkt viele Jahre lang fest im Griff und hat sich auf den (erzwungenen) Erfolgen ausgeruht. Unter anderem das hat zum Start von Firefox und später auch des Chrome-Browsers geführt, die beide vom Start weg große Marktanteile erobern konnten. Heute ist Chrome der dominierende Browser, Microsofts seit langer Zeit nicht weiterentwickelter Internet Explorer verliert immer mehr Marktanteile und der Edge-Browser schwebt unter der Wahrnehmungsgrenze. Damit kann Microsoft nicht zufrieden sein.

Ende 2018 hatte man dann angekündigt, dass Edge zur Chromium-Engine wechselt und gleichzeitig eine neue Oberfläche bekommt. Eigentlich könnte man also sagen, dass es ein komplett neues Produkt ist, das unter dem gleichen Namen vermarktet wird. Bisher hat sich Microsoft darüber bedeckt gehalten, aber jetzt wurden eine Reihe von Screenshot geleakt, die zeigen, dass Microsoft intern an einem „Microsoft Chrome“ arbeitet. Der Browser unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von Googles Browser.

Auf den folgenden Screenshots seht ihr die Oberfläche des Browsers, aber auch des Extensions-Stores von Microsoft sowie die Oberfläche der Einstellungen. Immerhin letztes lehnt sich mehr an das Microsoft- als an das Google-Design an.





Wie man sehen kann, hat Microsoft hier tatsächlich einen Chrome sehr ähnlichen Aufbau gewählt. Zwar haben alle Browser im Laufe der Zeit die grundlegenden Konzepte der Chrome-Oberfläche übernommen, aber bei Microsoft kann man praktisch schon von einer Kopie reden. Angesichts der Tatsache, dass auch die Chromium-Engine zum Einsatz kommt, muss man sich schon fragen, wozu es den neuen Edge überhaupt braucht. Selbst der Chrome Web Store ist weiterhin nutzbar.

Microsoft wird auch einen eigenen Store für Chromium-Extensions starten, aber inwieweit dieser dann mit der Verbreitung des Chrome Web Stores mithalten kann, bleibt abzuwarten. Meiner Einschätzung nach sehen wir hier das nächste Microsoft-Produkt, das es eigentlich nicht gebraucht hätte. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Siehe auch
» Roter Teppich: Google arbeitet an neuen Microsoft-spezifischen Funktionen für den Chrome-Browser

» Googles Chrome OS & Fuchsia als Bedrohung: Microsoft stellt sich mit vielen neuen Windows-Produkten neu auf

[The Verge]


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