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Streit um Windows Phone YouTube-App: Microsoft gibt auf

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Letztes Kapitel im Streit um die YouTube-App für Windows Phone: Bereits seit mehr als einem Jahr konnten sich Google und Microsoft nicht auf eine gemeinsame YouTube-App für das Smartphone-Betriebssystem einigen – und jetzt zieht Microsoft die Notbremse. Die Entwicklung wurde komplett eingestellt und die App in einen Web-Player umgewandelt.


Der schwelende Streit um eine vernünftige Lösung für den Zugriff auf YouTube wurde erstmals Anfang des Jahres öffentlich: Microsoft beschwerte sich im Januar darüber, dass Google keine YouTube-App für WP entwickeln will. Google konterte mit der geringen Verbreitung des Betriebssystems und erteilte eine erneute Abfuhr.

Daraufhin nahm Microsoft das Ruder in die Hand und entwickelte in den nächsten Monaten eine eigene App die im Mai 2013 für die Nutzer freigegeben wurde. Schon wenige Tage später brachte der Postbote Microsoft eine Abmahnung von Google, dass die App so nicht tragbar sei und sofort gelöscht werden müsse. Unter anderem aus dem Grund, dass keine Werbung angezeigte wurde und die Videos heruntergeladen werden konnten.


Microsoft ließ diese Abmahnung kalt, ignorierte sie, und bot Google erneut eine Zusammenarbeit an. Google beugte sich darauf hin dem mittlerweile auch Öffentlich stärker werdendem Druck und die Unternehmen konnten schon kurz darauf die gemeinsame Entwicklung der App verkünden. Doch hier war noch lange nicht Schluss.

Das gemeinsame Werk wurde dann im August 2013 veröffentlicht und erfreute sich großer Beliebtheit. Doch offenbar wusste die linke Hand bei Google nicht was die Rechte tut, oder die Zusammenarbeit war doch nicht ganz so eng wie man uns weiß machen wollte: Wenige Tage später blockierte Google den Zugriff der App auf YouTube – und Microsoft musste diese daraufhin abermals aus seinem Store nehmen.

Als Begründung wurde damals genannt, dass Microsoft den Nutzern nicht die bestmögliche YouTube-Erfahrung geben würde und die App daher nicht tragbar sei.

Microsoft has not made the browser upgrades necessary to enable a fully-featured YouTube experience, and has instead re-released a YouTube app that violates our Terms of Service. It has been disabled. We value our broad developer community and therefore ask everyone to adhere to the same guidelines.

Ein Streitpunkt war unter anderem auch, dass Google von Microsoft verlangte, die Videos im HTML5-Format zu streamen. Die offiziellen Google-Apps für Android & iOS halten sich ebenfalls nicht an diese Vorgaben, aber dieses Argument ließ Google nicht gelten. Auch die Einblendung der Werbeanzeigen entspreche nicht Googles Vorstellungen – allerdings wollte man Microsoft auch nicht verraten wie diese Vorstellungen aussehen.

Microsoft lud darauf hin erneut zu einer Zusammenarbeit ein um den Nutzern endlich eine vernünftige YouTube-App zur Verfügung stellen zu können. Daraufhin wurde es sehr ruhig und nun hat Microsoft endgültig die Notbremse gezogen und die App komplett über den Haufen geworfen. Ab sofort besteht diese praktisch nur noch aus einem Web-Browser der auf die mobile YouTube-Seite zugreift.

Ob es an der Sturheit Googles oder mangelnder Kompromissbereitschaft Microsofts lag ist nicht ganz klar, Fakt ist aber dass es in diesem einjährigen Gerangel drei große Verlierer gibt: Google. Microsoft. Und vor allem der Nutzer.

[The Verge]


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