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Google Shopping & Gemini: Will Google SO alle Händler in das eigene Ökosystem zwingen? (Kommentar)

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Rund um die Plattform Google Shopping ist vor wenigen Tagen eine neue KI-Funktion gestartet, mit der Gemini eigenständig Telefonate für die Nutzer führen kann. Diese für Nutzer sicherlich hilfreiche Funktion geht allerdings zu Lasten des Einzelhandels, sodass es sehr gut vorstellbar ist, dass Google die leidenden Händler schon bald mit einer neuen Plattform ködert.


Ausgerechnet zur großen Shoppingzeit rund um Weihnachten und den vorherigen Black Friday hat Google Shopping eine neue KI-Telefonfunktion gestartet, die für die Nutzer sehr hilfreich sein soll. Diese können der Gemini-KI auftragen, sich per Telefon bei stationären Händlern zu Produkten, Aktionen und sonstigen Informationen zu erkundigen. Die Nutzer erhalten anschließend eine Zusammenfassung per E-Mail, die auf mehreren Händlern basieren kann.

Ich hatte das Ganze hier im Blog erst vor wenigen Tagen als automatisierter Beratungsklau per Gemini-KI bezeichnet und kann mir sehr gut vorstellen, dass der größte Teil der US-Händler das ähnlich sehen wird. Denn für den Handel ergibt sich daraus, dass die Mitarbeiter praktisch permanent am Telefon hängen, um die KI-Fragen von Gemini zu beantworten. Denn für die Endnutzer ist der Service vollkommen kostenlos und sie können mit nur einem Klick mehrere Händler anrufen lassen. Verkauft man als Händler ein populäres Produkt, steht das Telefon nicht mehr still.

Bislang gibt es kaum Anzeichen in diese Richtung, aber ich gehe davon aus, dass Google mit dieser breit ausgerollten Funktion die Händler mürbe machen und schon bald mit neuen Angeboten einsammeln will. Denn während Google im Onlinehandel Milliarden mit Provisionen verdient, ist das im stationären Handel bisher noch nicht möglich – und genau in diesem Bereich bietet man diese teure Dienstleistung kostenlos an. Es braucht kein Studium um vorherzusagen, dass Google das monetarisieren muss.




Gut möglich, dass man den Händlern schon bald ermöglicht, ebenfalls auf die Gemini-KI zu setzen, die die Anrufe entgegennimmt. Man könnte Schnittstellen schaffen, um diese unsinnige Brückentechnologie zu umgehen, sodass Gemini direkt auf Warenbestände und viele Zusatzinformationen zugreifen kann. Wer nicht mitmacht, wird in der Hochphase des Shoppings erneut von der Gemini-KI per Telefon terrorisiert. Hat hier jemand „Schutzgeld“ gesagt? 🙂

Ein solcher Schritt würde nicht nur gut zu Googles aktueller Gemini- und starker Shopping-Initiative passen, sondern auch zu jüngsten Entwicklungen. Google hat in den letzten Jahren eine Reihe von Unternehmen und Startups übernommen, die Produkt-Digitalisierungen modernes Bestandsmanagement bieten. Berichtet hatten wir unter anderem über die Übernahme von Pointy für 150 Millionen Dollar. Dessen Technologie könnte darin zum Einsatz kommen.

Für Google wäre das ein großer Schritt in einen Bereich, den man bisher kaum bearbeitet hat. Dass man mit der Gemini-Telefonie mehr oder weniger ein Druckmittel in der Hand hat, um die Händler von der Teilnahme zu überzeugen, spricht für meine Prognose. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Bereich weiter entwickelt und wann der Telefonservice auch außerhalb der USA startet.

» Google Shopping: Automatisierter Beratungsklau per KI – neue Gemini-Funktion belastet den Handel (Meinung)

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