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Das neue Google Pay & Google Health: Krach hinter den Kulissen; große Pläne, aber Nutzer sind nicht begeistert

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Google ist mit einigen Plattformen extrem erfolgreich und betreibt mächtige Ökosysteme, doch es gibt auch Bereiche, in denen man trotz aller Erfahrungen und Ressourcen auf der Stelle tritt – das wurde in diesen Tagen wieder deutlich: Mit Google Pay und Google Health gibt es gleich zwei Plattformen, bei denen es im Hintergrund ordentlich krachen dürfte.


Manchmal steht man sich einfach selbst im Weg – das gilt auch für Unternehmen. Google ist in vielen Bereichen nicht unbedingt für Konstanz oder langes Durchhaltevermögen bekannt, vor allem dann nicht, wenn man Ziele verfehlt hat. Dann beginnt man gerne von vorn, auch wenn man wie etwa bei den Messengern bereits die gefühlt zehnte Runde drehen muss und mit jeder Umrundung die Aussicht auf Erfolg schmälert statt vergrößert.

Ganz so schlimm ist es bei den derzeit schwankenden Plattformen Google Pay und Google Health bei weitem nicht, aber dennoch zeigt sich bei beiden ein ähnliches Problem: Man möchte einfach zuviel. Das neue Google Pay, das bisher nur in den USA verfügbar ist, hat sich plötzlich zur eierlegenden Wollmilchsau im Finanzbereich entwickelt, bei der die Kernfunktion in den Hintergrund gerückt ist. Das gefällt weder den Nutzern noch den beteiligten Entwicklern. Letzte sollen das Unternehmen in Dutzenden verlassen haben. Das liegt entweder an nicht erreichten Zielen oder an Plänen, mit denen die Googler nicht einverstanden waren.

Über das neue Google Health ist noch gar nicht so viel bekannt, aber dennoch hat man nun mehr oder weniger offiziell den nächsten Neustart angekündigt. Die eigentlich sehr weit fortgeschrittene Plattform wird in der jetzigen Form nicht weiter verfolgt, sondern das Projekt auf viele weitere Unternehmensbereiche aufgeteilt.




Zuviel auf einmal
Manchmal kann man das Gefühl haben, dass die bestens bezahlten Strategen bei Google ihr Gefühl für sinnvolle Produkte verloren haben. Manches wird halbfertig auf den Markt geworfen und muss über Monate oder Jahre beim Nutzer reifen (YouTube Music, Google Podcasts, praktisch alle Messenger-Apps,…). Bei Google Health scheint es hingegen der Fall gewesen zu sein, dass man direkt die gesamte Gesundheitsbranche im Sturm erobern wollte. Ein schweres Unterfangen, vor allem für ein noch-branchenfremdes Unternehmen.

Zurück auf Anfang?
Während Google Health noch hinter den Kulissen entwickelt wird, sieht es bei Google Pay anders aus. Die Plattform ist weltweit etabliert, wird von Millionen Nutzern zur Zahlung verwendet und ist aus meiner Sicht in keinerlei Weise in ihrer Existenz bedroht. Dennoch wird sich Google eine neue Strategie einfallen lassen müssen, um Google Pay weiterzuentwickeln und die großen Ambitionen im Finanzbereich auf andere Art und Weise zu verfolgen.

Vermutlich wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis viele Zusatzfunktionen ausgegliedert werden und wir bzw. die US-Amerikaner eine neue App sehen, in der diese miteinander vereint sind. Das wäre zumindest der typische Google-Weg. Lassen wir uns überraschen.


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