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Android Auto: Googles Infotainment-Plattform ist wohl zu tief in Android integriert – sorgt häufig für Probleme

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Googles Infotainment-Plattform Android Auto ist seit jeher auf die Verbindung zum Smartphone angewiesen, denn ohne das mobile Gerät bleibt das Display schwarz. Diese leicht frickelige Lösung mag sehr praktisch sein, steht sich aufgrund der vielen Unbekannten oft selbst im Wege und langsam muss man sich fragen, ob die im vergangenen Jahr angestoßene tiefe Integration nicht ein Fehler gewesen ist.


Android Auto ist eine von zahlreichen Google-Plattformen, die zwar viele Millionen Nutzer hat, aber für das Unternehmen in der aktuellen Umsetzung wohl nicht wirklich bedeutend ist. Das zeigt sich daran, dass erst vor wenigen Tagen zahlreiche Probleme aufgetreten sind, die man mit intensiven Tests sicherlich früher hätte aufdecken können. Weil die Relevanz von Android Auto und vor allem dem jüngeren Bruder Android Automotive aber stark zunehmen wird, scheinen die jüngsten Entwicklungen kaum nachvollziehbar.

Wer Android Auto verwendet der weiß, dass die Plattform ohne angebundenes Smartphone nicht verwendet werden kann – und zwar überhaupt nicht. Nicht eingeschränkt, sondern gar nicht. Das liegt daran, dass das Display im Auto nur die Rolle als Bildschirm übernimmt und die gesamte Plattform auf dem angebundenen Smartphone ausgeführt wird. Der Bildschirm in der Mitte des Autos ist nicht mehr als ein verlängertes Display. Das bietet Vorteile und Nachteile, erscheint in der Vergangenheit aber zunehmend als wackliges Konstrukt.

Google hat gerade erst damit begonnen, die kabellose Verbindung zu ermöglichen und viele Jahre lang an der physischen Verbindung zwischen Smartphone und Infotainment-System festgehalten. Wie man nun sieht, hatte das wohl vor allem Kompatibilitätsgründe – scheint also eine Raketenwissenschaft zu sein. Und dabei reden wir nicht nur von der Stabilität der Verbindung, sondern von ernsthaften Problemen, die die Nutzung der Plattform sehr stark einschränken.

Dazu kommt, dass das Update auf Android 11 für große Probleme sorgt, die im Vorfeld der gesamten Android 11 Beta, die inklusive Developer Preview immerhin sieben Monate gedauert hat, nicht aufgetaucht sind. Es scheint sich zu rächen, dass die Plattform so tief in das Betriebssystem integriert wurde, dass solche Stolpersteine überhaupt erst auftauchen können.


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Android Auto ist (zu) tief in Android integriert
Schon mit Android 10 wurde Android so tief in das Betriebssystem integriert, das der kurzfristig verschobene und bis heute nicht durchgeführte neue Anlauf mit dem Google Assistant Driving Mode für Probleme gesorgt hat. Sogar eine neue Companion-App musste geschaffen und von den Nutzern installiert werden. Dass das Update auf Android 11 nun für solch große Aussetzer sorgt, macht die ganze Sache nicht besser und zeigt, dass die Integration vielleicht ein Fehler war.

Die einzige Aufgabe von Android Auto ist es, die Verbindung zwischen zwei Geräten herzustellen und Daten auszutauschen. Alle weiteren Dinge geschehen zu großen Teilen in den angepassten Apps. Das scheint aber aufgrund der Unbekannten auf beiden Seiten sehr problematisch zu sein: Es gibt tausende Smartphone-Modelle und eine sehr große Auswahl an Infotainment-Plattformen mit ihren jeweiligen Anforderungen und Schnittstellen. Dazwischen eine stabile Brücke zu schaffen, ist freilich nicht leicht.

Android Automotive könnte dieses Problem lösen und das Smartphone nur als Datenquelle, aber nicht einziger Antreiber, verwenden. Weil dessen Verbreitung aber sehr schwer wird und wohl niemals die Android Auto-Ausmaße annehmen wird, kann das nicht die einzige Lösung sein. Die beste Lösung wäre wohl ein vollständiger App-Aufsatz, der sich irgendwo zwischen Android Auto und Android Automotive platziert. Es wäre ein weiterer Zwischenschritt, bei dem sogar der Assistant Driving Mode integriert werden könnte. Allerdings ist es fraglich, ob die Autohersteller das akzeptieren würden…

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